Meta AI ist nun auch in Deutschland verfügbar. Der Service ist schon seit einiger Zeit in den USA aktiv und kann seit kurzem auch auf europäischen Handys genutzt werden. Auf Plattformen wie WhatsApp, Instagram und Facebook, die zum Konzern Meta gehören ist nun ein Chatbot integriert, der mithilfe von Künstlicher Intelligenz Informationen für die*den Nutzer*in recherchiert.
Da Apps wie WhatsApp und Instagram besonders häufig von Jugendlichen genutzt werden, ist davon auszugehen, dass auch sie die neuen Funktionen von Meta AI ausprobieren und nutzen werden.
Was kann Meta AI?
In den Meta zugehörigen Anwendungen ist ein Suchfeld integriert, über das die Nutzer*innen Fragen stellen können. Bei Chat-basierten Funktionen wie WhatsApp sowie dem Facebook- oder Instagram-Messenger wird Meta AI zusätzlich wie ein eigener Kontakt im Chat angezeigt.
Zum Generieren der Antworten kommt dabei das KI-Modell Llama 3 zum Einsatz. Ähnlich wie in der neusten Version des bekannten Chatbot ChatGPT, werden Antworten in Echtzeit über Suchmaschinen wie Google oder Bing gesucht. So werden der*dem Nutzer*in auch aktuelle Informationen präsentiert, solange diese frei zugänglich im Internet zu finden sind. Dies kann aber auch dazu führen, dass im Internet kursierende Falschinformationen in die generierte Antwort aufgenommen werden. Meta selbst warnt davor, dass KI falsche oder unangebrachte Antworten generieren könnte. Neben der Informationsbeschaffung kann die KI auch dazu genutzt werden, Beiträge zu schreiben oder nach für die*den User*in interessante Beiträge auf der entsprechenden Plattform zu suchen. Ein Prompt könnte dann zum Beispiel lauten: “Suche mir ein Reel zum Thema Stricken”, woraufhin die KI von Meta AI auf Daten der Instagram Plattform zurückgreifen würde. Außerdem will Meta mithilfe einer Sperre dafür sorgen, dass der Chatbot keine jugendgefährdenden Inhalte erstellen kann. Sucht ein*in Nutzer*in beispielweise nach Pornografie oder Informationen zum Drogenkonsum, weist der Chatbot auf diese Einschränkung hin.
Einige Funktionen der KI sind in Deutschland zwar noch nicht verfügbar, sollen laut eigenen Angaben aber bald eingeführt werden. Meta AI wäre dann auch dazu fähig, anhand von eingegeben Prompts Bilder zu generieren. Die Bilder können dann im Chat verschickt oder gepostet werden. Auch in Gruppenchats soll die KI-Anwendung in Zukunft verfügbar sein. Hierzu wird ein @ ins Nachrichtenfeld eingegeben, woraufhin eine Auswahl an Kontakten erscheint, aus denen Meta AI gewählt werden kann. Wird dann eine Frage eingegeben, erscheint die KI-Antwort im Chat.
Sammeln von Trainingsdaten für Meta AI
Zudem gab es auf den Meta zugehörigen Plattformen eine Änderung der Datenschutz-Richtlinien, sodass der Konzern auf Facebook und Instagram hochgeladene Bilder für das Training der KI nutzen darf. Nutzer*innen haben allerdings die Möglichkeit, in den Einstellungen diesem Vorgehen aktiv zu widersprechen. Dafür muss jedoch ein Grund angegeben werden. Daten, die für das KI-Training genutzt werden, können Bilder, Posting, Bildunterschriften und Gespräche mit dem Chatbot selbst sein. Ausgenommen sind private Nachrichten. Selbst wenn ein*e Nutzer*in im eigenen Profil Widerspruch geleistet hat, kann es jedoch vorkommen, dass andere Nutzer*innen Bilder posten, auf denen diese zu sehen sind, welche dann zu Trainingszwecken verarbeitet werden.
Tipps und Hinweise
Nutzen Kinder und Jugendliche die KI-Funktion auf einer der Meta Plattformen, sollte ihnen bewusst gemacht werden, dass sie gerade nicht mit einer echten Person interagieren. Auch die Fehleranfälligkeit des Chatbots sollte gemeinsam thematisiert werden. Die von Meta eingerichtete Sperre soll zwar dafür sorgen, dass Kinder und Jugendliche nicht mit gefährdenden Inhalten in Kontakt kommen, dennoch sollten Eltern, besonders bei jüngeren Kindern, ein Auge auf deren Nutzung haben. Hierzu kann es hilfreich sein, dass Erwachsene die Funktion gemeinsam mit den Heranwachsenden ausprobieren und dabei auf mögliche Herausforderungen hinweisen. Besonders in Bezug auf Datenschutz ist es ratsam, sich gemeinsam mit der Datenverarbeitung von Meta AI auseinander zu setzten und mit Kindern oder Jugendlichen über das Preisgeben von persönlichen Daten im KI-Chat und den damit verbundenen Konsequenzen zu sprechen. Zudem ist zu empfehlen, vom Widerspruchsrecht für die Nutzung der eigenen Inhalte als Trainingsdaten für Meta Gebrauch zu machen.