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Ob das aktuelle Chatprogramm ChatGPT, das für kontroverse Diskussionen sorgt, oder andere Angebote, die beim Stöbern durch Webseiten oder bei der Essensbestellung behilflich sein sollen – wer Apps oder Webseiten nutzt, kommt immer wieder mit Chatbots in Berührung. Doch was ist ein Chatbot eigentlich genau und welche Technologie steckt dahinter und was ist bei der Nutzung zu beachten?

Was ist ein Chatbot?

Chatbots sind Programme, die Fragen von Nutzenden beantworten sollen. Sie werden vor allem dort eingesetzt, wo automatisierte Antworten und Kommentare möglich sind. Die Kommunikation zwischen einem Chatbot und einem Menschen verläuft entweder durch gesprochene oder schriftliche Sprache. So treten sie häufig innerhalb von Messenger-Chats wie zum Beispiel WhatsApp auf. Auch im Rahmen von Webseiten, auf denen ein Kundenservice angeboten wird, kommen sie zum Einsatz.

Der Begriff setzt sich aus  „to chat“ (dt.: sich unterhalten) und „Robot“ (dt.: Roboter) zusammen. Die Technologie hinter einem Chatbot ist jedoch komplexer, als es der Name vermuten lässt: Es handelt sich um ein Programm, dessen Aufgabe es ist, online Nachrichten zu lesen und auf diese mithilfe automatisierter Antworten zu reagieren. Oftmals treten Chatbots im Zuge von spezifischen Schlagwörtern in Aktion.

Funktion eines Chatbots

Ein Chatbot ist in erster Linie ein technisches Programm und darf nicht gänzlich mit einer eigenständigen künstlichen Intelligenz verwechselt werden. Denn im Gegensatz zu einer KI ist es mit einfachen Chatbots nicht möglich, eine Unterhaltung zu führen, die der mit einem Menschen ähnelt. Genau genommen werden die Chatbot-Programme durch einen Algorithmus dazu befähigt, eine bestimmte Handlungsanforderung auszuführen. So wird der Chatbot darauf programmiert, bei bestimmten Schlagwörtern zu handeln. Beispielsweise erkennt er  in einem WhatsApp-Chat das Wort „Pizza“ und antwortet auf die Nachricht mit einem vorher für diesen Chatbot programmierten Satz. In diesem Zusammenhang wird auch von einem „textbasierten Chatbot“ gesprochen. Diese Bot-Variante kann mit einem nicht vorher einprogrammierten Begriff nichts anfangen und versteht den*die Gesprächspartner*in nicht.

Daneben gibt es noch die Variante der „Verständnis basierten Bots“. Diese sind darauf ausgelegt, Sprache zu verstehen und nicht nur einzelne Schlagwörter. Dafür wird sich weitestgehend künstlicher Intelligenz bedient, um ein menschliches Gespräch zu imitieren. So werden im Vorhinein in einer Datenbank verschiedene (technische) Muster mit Grammatik und Vokabeln angelegt. Genau nach diesen Mustern analysiert der Algorithmus des Chatbots nun das Geschriebene, interpretiert den Sinn dahinter und antwortet (meistens) passend. Hierbei können die Chatbots, welche auf Verständnis basieren, auch ihr eigenes „Wissen“ weiterentwickeln, indem neue Muster und Wörter angelegt werden. Diese Art von Chatbot verfügt über mehr Autonomie als der textbasierte Bot. Sie funktioniert jedoch zumeist nur mit menschlicher Unterstützung im Hintergrund.

ChatGPT

Bei ChatGPT handelt es sich um eine Weiterentwicklung eines einfachen Chatbot, die seit November 2022 existiert. Die Technolgie ermöglicht die Generierung von menschlichen Dialogen und die angemessene Reaktion auf Nachrichten. Das Ganze funktioniert mithilfe von künstlicher Intelligenz. Das Chatprogramm kann beispielsweise so auf Fragen antworten, dass Gespräche weiterführend aufrechterhalten werden können, es können eigene Fehler zugegeben werden, falsche Angaben werden infrage gestellt und unangemessene Aussagen abgewiesen. Zudem lernt das Programm ständig dazu. Je mehr Fragen dem Chatbot gestellt werden, desto genauer werden seine Antworten.

Diese Technologie findet nun immer mehr Einzug in den Schulalltag. So nutzen Schüler*innen und Lehrer*innen das Chatprogramm ChatGPT von OpenAI um mittels einer KI menschliche Antworten auf jegliche Fragen zu generieren. Beispielsweise kann dieser Chatbot dazu genutzt werden, um Zusammenfassungen über Bücher oder Filme zu schreiben, aber auch um komplexe Zusammenhänge einfach zu erklären. Die Software dahinter basiert auf dem Prinzip des Deep Learnings. Anhand von texten mit ca. 500 Milliarden Wörtern wurde der KI beigebracht, wie Sprache funktioniert.

Herausforderungen

Gerade in Bezug auf den potenziellen Einzug des ChatGPTs in den schulischen Alltag ist es wichtig, die damit einhergehenden Herausforderungen im Blick zu behalten. Somit ist es bedeutsam, das Geschriebene des Chatbots kritisch zu reflektieren – denn die Aussagen sind nicht immer fehlerfrei und richtig. Beispielsweise kam es bereits vor, dass Quellen erfunden wurden. Zudem ist es mit ChatGPT nicht möglich, über aktuelle Informationen zu berichten, es kann sich lediglich auf auf Daten bis zum Jahr 2021 bezogen werden. Dadurch, dass das Internet voll mit unangemessenen Inhalten ist, die beispielsweise rassistisch oder sexistisch sind, kann die KI (gewollt oder nicht gewollt) ein unangemessenes Verhalten entwickeln. Hier gilt es einen verantwortungsvollen Umgang mit der Technologie zu fördern.

Daneben ist es wichtig, sich darüber bewusst zu sein, dass die Gespräche, welche mit Chatbots geführt werden, häufig eingesehen werden können. Von daher ist es bedeutsam, keine persönlichen und sensiblen Informationen in solchen Chats zu teilen. Ebenfalls kann die Kommunikation mit einem einfachen Chatbot schnell zu Frustration führen. Diese wird durch ein Unverständnis vonseitend es Chatbots ausgelöst.

Tipps und Hinweise

Auch wenn Chatbots im Allgemeinen als sinnvoll für Marketing-Zwecke oder für die Informationsbeschaffung erscheinen, gilt es stets das Geschriebene im Netz kritisch zu reflektieren. Somit sollte die kritische Reflexion von Online-Inhalten sowie die Recherchekompetenz von Kindern und Jugendlichen gefördert werden. Hierfür hat webhelm in einem Artikel zusammengefasst, wie Kinder Fakten erkennen können. Zudem können gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen sowohl Chancen als auch Herausforderungen einer solchen Anwendung ergründet werden. Ebenso kann mit jungen Menschen gemeinsam reflektiet werden, wo der Einsatz von Chatbots wie ChatGPT sinnvoll ist und wie dieser zum Beispiel im schulischen Kontext eingesetzt werden kann.

Neben Chatbots, die vorwiegend in messenger-Apps integriert sind, gibt es noch eine weitere „Art“ von Bots: die Social Bots. Mehr Informationen dazu finden sich hier.

Erstellt am 20.02.2023