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Kurze Videos von Tierbabys, lustige Challenges, verrückte Skateboard-Stunts oder der neuste Life Hack finden sich nicht mehr nur auf TikTok und Instagram, sondern auch auf YouTube Shorts. Mit dieser Funktion hat YouTube ebenfalls das Kurzvideo-Format in die App integriert. Die neue Funktion bietet jungen Menschen Unterhaltung, allerdings gilt es auch einiges zu beachten.

Was sind YouTube Shorts?

Neben den „klassischen“ längeren Videos auf YouTube sind YouTube Shorts seit 2021 Teil des Angebots. Für die Nutzung wird keine extra App benötigt, die Funktion ist direkt über die Webseite oder in der YouTube-App zu erreichen. Sowohl auf der Webseite als auch in der App befinden sich die YouTube Shorts direkt auf der Hauptseite, dafür muss einfach nach unten gescrollt oder auf den gleichnamigen Button geklickt werden. Daraufhin startet direkt das erste Video. Anders als YouTube-Videos werden die Kurzvideos im vertikalen Format angezeigt und haben eine Länge von bis zu 60 Sekunden. Für die Nutzung von YouTube Shorts wird kein gesondertes Alter gefordert, sondern es gelten die Nutzungsbedingungen von YouTube allgemein. Eine Nutzung ist somit ab 13 Jahren offiziell erlaubt, sofern eine Elternaufsicht eingerichtet wurde. Ansonsten ist eine Nutzung erst ab 16 Jahren offiziell erlaubt, wobei eine Überprüfung des Alters nicht stattfindet.

Ohne eine Anmeldung bei YouTube können die Kurz-Videos lediglich angeschaut werden. Mit einer vorherigen Anmeldung können Likes oder auch Dislikes vergeben und Kommentare geschrieben werden. Zudem kann das Video mit Freund*innen geteilt werden – sei es über WhatsApp, Instagram, Snapchat oder Änhliches. Ebenso kann der Sound eines Videos mit Klick auf das Bild unten rechts gespeichert und gegebenenfalls für eigene Shorts verwendet werden. Mit Klick auf den Namen des*der Ersteller*in, erfolgt eine Weiterleitung auf dessen*ihren Account. Zusätzlich kann der Account direkt über das jeweilige Video abonniert werden. Für das Anzeigen eines neuen Videos muss eine Wischbewegung von unten nach oben erfolgen.

Wie eigene YouTube Shorts erstellt und hochgeladen werden können, kann in der YouTube-Hilfe nachgelesen werden. Beim Hochladen von eigenen Shorts gelten die standardmäßigen Datenschutzeinstellungen von YouTube. Für Nutzende zwischen 13 und 17 Jahren ist die Sichtbarkeit der Videos automatisch auf „Privat“ gestellt, sofern sie ihr Alter wahrheitsgemäß angegeben haben. Dadurch können lediglich die erstellende Person selbst und von ihr speziell ausgewählte Personen das Video später sehen. Zudem erscheint das Video nicht in den Suchergebnissen auf YouTube. Ab 18 Jahren ist die Einstellung „Öffentlich“ automiatisch ausgewählt. Damit kann jede*r Nutzende auf YouTube das Video sehen und mit anderen YouTube-Nutzenden teilen.

Herausforderungen

Sofern die Funktion YouTube Shorts regelmäßig genutzt wird, setzt oftmals der Algorithmus ein. Somit werden Nutzenden oftmals mehr Videos angezeigt, die ihnen potenziell gefallen könnten – basierend auf den Videos, die bisher angesehen worden sind. Werden demnach für eine bestimmte Zeit oft traurige Videos konsumiert, kann es passieren, dass der eigene Algorithmus vor allem solche Videos ausspielt. Dadurch kann es zum Beispiel passieren, dass sich das Anschauen dieser Videos gegebenenfalls negativ auf das eigene Wohlbefinden auswirkt. Zudem können Kinder und Jugendliche mit für ihr Alter ungeeigneten Inhalten in Kontakt kommen. Zudem kann es jungen Nutzenden schwerfallen, die Zeit im Blick zu behalten und mit dem Schauen der Kurzvideos aufzuhören, da die Videos ohne Unterbrechung aufeinander folgen und selbstständig gestoppt werden müssen.

Außerdem kann es vorkommen, dass Inhalte unüberlegt hochgeladen werden und beispielsweise persönliche Daten enthalten. Um dem entgegenzuwirken, ist die Förderung eines reflektierten Medienumgangs erforderlich. Daneben fehlen bei YouTube (Shorts) Privatsphäre-Einstellungen, mit denen beispielsweise festgelegt werden kann, wer die eigenen Videos kommentieren darf. Solche Einstellungen gibt es beispielsweise bei TikTok.

Tipps und Hinweise

Kinder und Jugendliche, die regelmäßig auf der Plattform YouTube unterwegs sind, haben bestimmt schon von YouTube Shorts gehört und sie gegebenenfalls auch angeschaut. Oftmals verstehen sie die Funktion sehr schnell, da diese dem Anschauen von TikTok-Videos oder Instagram-Reels ähnelt.

Als Fachkraft oder Elternteil ist es ratsam, mit den Kindern und Jugendlichen gemeinsam darüber zu sprechen, ob sie YouTube Shorts nutzen und wenn ja, aus welchen Gründen. Es sollte Bereitschaft bestehen, die Faszination für dieses Format nachzuvollziehen. Gemeinsam können Herausforderungen besprochen werden, die bei der Nutzung aufkommen können. Gleichzeitig können die Kinder und Jugendlichen dabei unterstützt werden, eine angemessene Smartphone-Nutzungszeit einhalten zu können. Dabei können verschiedene Methoden angewendet werden, wie beispielsweise das Aufstellen eines Mediennutzungsvertrags. Weitere digitale und analoge Möglichkeiten, um die Smartphone-Zeit zu reduzieren, bieten die verlinkten webhelm-Beiträge.

Auch ist die Förderung eines reflektierten Umgangs mit persönlichen Daten von Vorteil, um die Privatsphäre der Kinder und Jugendlichen zu schützen. Dabei sollten Fachkräfte und Eltern stets als Ansprechpersonen zur Verfügung stehen.

Erstellt am 27.04.2023