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Generationen im Netz

Ob TikTok-Videos über die Generation Z oder Memes über sogenannte Boomer – wer Social Media nutzt, wird immer wieder mit Inhalten rund um verschiedene Generationen konfrontiert. Was es mit diesen Zuschreibungen auf sich hat, hat webhelm genauer angesehen.

Was sind Generationen?

Als eine Generation wird eine Gruppe von Menschen ähnlichen Alters gesehen, die aufgrund von Ereignissen, sei es kulturell, historisch oder auch gesellschaftlich ähnlich geprägt wurden. Zu solchen Ereignissen zählen beispielsweise Kriege, Klimakatastrophen, aber auch die Digitalisierung. Sie alle wirken sich auf Menschen aus und formen Generationen. Im Laufe der Zeit haben sich demnach nicht nur das Verhalten und die Einstellungen von Menschen geändert, sondern auch die technischen Voraussetzungen. Dies wiederum unterscheidet die einzelnen Generationen unter anderem bezüglich des Wissens über das Internet oder dem Nutzungsverhalten und der Nutzungshäufigkeit von Social-Media-Plattformen.

Jedoch ist die Einteilung in Generationen meist nicht einfach, denn Menschen entwickeln sich eigenständig und Verhaltensweisen oder Einstellungen, die spezifisch für eine Generation sind, zeigen sich oftmals erst innerhalb von Generationskonflikten. Hier stehen die Meinungen, Einstellungen und Erwartungen der einzelnen Generationen gegenüber und führen zu Konflikten.

Welche Generationen gibt es?

Trotz der Schwierigkeiten, die einzelnen Generationen genau zu definieren, wird meist die folgende Generationen-Einteilung vorgenommen:

Traditionalisten (1922-1945)

Die Traditionalisten haben teilweise das Ende des Ersten Weltkriegs und den Zweiten Weltkrieg miterlebt. Bei ihnen liegt der Fokus auf der Arbeit. Anders als in den nachfolgenden Generationen sind ihnen Begriffe wie „Internet“ oder „Computer“ gänzlich unbekannt. Für diese Generationen ist die persönliche Kommunikation ein zentraler Bestandteil des Lebens.

Baby Boomer (1946-1964)

Die Generation der Baby Boomer wurde in der Nachkriegszeit geboren und hat die Vorzüge des Wirtschaftswunders miterlebt. Die Bezeichnung als Baby Boomer leitet sich von dem Fakt ab, dass es sich um die Generation mit der höchsten Geburtenrate handelt. Weiterhin wird innerhalb der Generation ein großer Wert auf die persönliche Kommunikation gelegt, jedoch sind Medien wie TV oder Radio bereits bekannt.

Generation X (1965-1980)

Die Generation X (auch Gen X genannt) kennt noch ein Leben vor dem Internet, ist aber trotzdem mit Computern, Telefon und Fernsehen aufgewachsen. Ihnen wird nachgesagt, dass sie viel hinterfragen und oft die Vertrauenswürdigkeit verschiedener Medien oder von Social-Media-Einflüssen infrage stellen. Heutzutage dienen der Generation X Social-Media-Plattformen wie Facebook oder YouTube weniger der Unterhaltung und stattdessen mehr der Kommunikation und Information.

Generation Y (1980-1994)

Dieser Generation wurden neben der Abkürzung Gen Y auch noch die Bezeichnungen Millennials oder Digital Natives verliehen gegeben. Sie sind mit modernen Technologien wie dem Internet und dem Smartphone aufgewachsen. Ihnen wird die Prägung durch Unsicherheiten zu geschrieben, weshalb die Generation auch „Why“ heißt, was aus dem englischen mit „warum“ übersetzt wird. Zusätzlich werden ihnen ein kritisches Hinterfragen und die Suche nach einem Sinn nachgesagt.

Generation Z (1996-2010)

Als eine der präsentesten Generationen zählt die Generation Z (Gen Z), denn zu ihr zählen die heutigen Jugendlichen (Stand 2023). Sie sind von klein auf mit modernen Technologien und sozialen Netzwerken aufgewachsen und dementsprechend auf diesen Plattformen aktiv. Ihnen wird zugeschrieben, dass für sie ein Leben ohne Smartphones, Internet und Netflix undenkbar wären. Sie streben stets danach, auf dem neusten Stand zu sein und müssen sich mit Phänomenen wie FOMO (Fear of Missing out) beschäftigen. Zudem wird der Generation nachgesagt, dass Social Media die Face-to-Face-Kommunikation ersetzt. Die Plattformen YouTube, Instagram und TikTok gehören zu den liebsten sozialen Netzwerken der Generation. Zudem wird ihr Leben durch viele bedeutsame Bewegungen wie Fridays for Future geprägt.

Generation Alpha (ab 2010)

Auch die Generation Alpha wächst stark digitalisiert auf und ist mit Social Media ebenso wie Technologien wie Sprachassistenten vertraut.

Was genau diese Generation darüber hinaus ausmacht, ist noch nicht eindeutig zu identifizieren, da es sich hierbei um die „neuste“ Generation handelt.

Mediale Repräsentation der Generationen

In Form von TikTok-Videos oder Instagram-Reels werden die einzelnen Generationen vielfach auf Social Media thematisiert. Hierbei wird sich oft auf Unterschiede und Auffälligkeiten im Verhalten, in Bezug auf Modetrends oder auch der Arbeitsmoral bezogen. Die einzelnen Generationen kritisieren und vergleichen sich dabei häufig gegenseitig. So ging im Jahr 2019 die Bezeichnung „Ok Boomer“ im Netz viral. Dieser Spruch stammt aus einem TikTok-Video indem eine Nutzende auf den Rat eines älteren Herrn mit „Ok Boomer“ reagiert. Seitdem wird der Spruch als (Video-)Antwort auf als nervig wahrgenommene Aussagen oder Verhaltensweisen der „älteren“ Generation (meist die Generation der Baby Boomer) genutzt.

Daneben gibt es den TikTok-Trend, den Modetrend der Millennials (Generation Y) zu kritisieren und sich darüber lustig zu machen. Mit vorne dabei ist die Generation Z, welche beispielsweise das Tragen von Skinny Jeans und Seitenscheitel kritisch beleuchtet und sogar verurteilt. Dabei wird der Style der Generation Y, dem der Generation Z gegenübergestellt und positiv hervorgehoben. Ebenso teilt die Generation Z auf TikTok unter dem Trend „Cluttercore“ ihre vollgestellten Zimmer. Hierbei wird die Ästethik dessen mit „Maximalismus“ verglichen und von vielen häufig als einen Gegenreaktion auf den Minimalismus-Trend der Generation Y gesehen. Diese präsentieren auf Social Media eher moderne, aufgeräumte Zimmer.

Mit den verschiedenen Video-Trends, die eine Gegenüberstellung der einzelnen Generationen beinhalten, werden zahlreiche Nutzende errreicht. Dabei werden sowohl ernste Themen angesprochen, aber daneben auch solche Videos veröffentlicht, die der Belustigung und der einfachen Repräsentation der eigenen Generation dienen.

Tipps und Hinweise

In Bezug auf die Nutzungshäufigkeit von Social-Media-Plattformen zeigt sich, dass diese von Generation zu Generation deutlich zunimmt. Diese Nutzungshäufigkeit, aber auch die spezifischen Interessen der einzelnen Generationen nutzen häufig Unternehmen, um ihre Produkte entsprechend anpassen zu können.

Allgemein gesehen ist mit Blick auf die einzelnen Generationen zu beachten, dass nicht alle Personen einer Generation immer gleich sind. Sie unterscheiden sich oftmals in ihren Interessen und Werten, weshalb eine Generationen-Zuordnung nicht immer eindeutig ist.