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Immer häufiger berichten WhatsApp-User*innen von dubiosen Nachrichten, die sie per SMS erhalten mit der Aufforderung, sich per WhatsApp an die Nummer zu wenden. Hierbei handelt es sich um eine Betrugsmasche, die auch junge Menschen verunsichern kann.

Was macht Betrugsmaschen auf WhatsApp aus?

Aktuell kommt es häufig vor, dass Personen eine WhatsApp-Nachricht von einer unbekannten Nummer erhalten. Diese enthält die Aufforderung, Geld zu senden. Ebenso kann es passieren, dass die Betrüger*innen in einem ersten Schritt eine SMS senden und erst danach über WhatsApp kommunizieren. In den Nachrichten wird den Empfänger*innen vorgespielt, dass diese von ihrem eigenen Kind stammt. Danach wird eröffnet, dass sich dieses in einer scheinbaren finanziellen Notlage befindet. Um zu helfen, ist eine schnelle Geldüberweisung notwendig. Die SMS bzw. WhatsApp-Nachricht wird damit begründet, dass die SIM-Karte des vermeintlichen Kindes kaputt sei und es deswegen von einer neuen Nummer schreibt. Während sich dieses Beispiel vor allem an Erwachsene richtet, können in Zukunft auch Betrugsmaschen kursieren, die Kinder und Jugendliche erreichen und verunsichern können.

Derartige Betrugsmaschen stellen für Betrüger*innen Vorteile dar, denn sie können so mehr Vertrautheit zwischen ihnen und den Empfänger*innen aufbauen. Grund dafür ist, dass über WhatsApp oftmals nur Nachrichten von Personen empfangen werden, die bereits in den eigenen Kontakten eingespeichert sind. Eine SMS von einem nicht eingespeicherten Kontakt zu erhalten erscheint im ersten Moment weniger auffällig, als würde die Nachricht direkt über WhatsApp empfangen werden.

Die Betrüger*innen selbst sitzen oft im Ausland an einem Computer und verschicken darüber die WhatsApp-Nachrichten. Wenn zuerst eine SMS geschickt wird, fordern die Betrüger*innen darüber die betroffene Person auf, ihnen eine WhatsApp-Nachricht zu senden. Die Forderung nach Geld per Sofort- oder Echtüberweisung erfolgt oft erst nach ein paar Nachrichten, damit diese authentischer wirken. Der Überweisungsvorgang bietet den Täter*innen die Möglichkeit, dass die betroffene Person das Geld nicht mehr zurückbuchen können. Anrufversuche vonseiten der betroffenen Person werden oftmals mit fragwürdigen Aussagen abgewehrt.

Die Betrüger*innen können auf verschiedene Wege an die Nummern der betroffenen Personen gelangen. Das kann beispielsweise durch Datenlecks oder auch durch Zufall geschehen.

Erkennungsmerkmale von Betrugsnachrichten

Ein erster Aspekt, der oftmals zu einem direkten Aufdecken der Betrugsmasche führt, ist, dass die betroffenen Personen selbst keine eigenen Kinder haben. Es gibt jedoch weitere Merkmale, die den Betrug aufdecken können.

So ähneln die Nachrichten teilweise nicht den Formulierungen, die das eigene Kind ansonsten nutzt. Das kann darin liegen, dass die Betrüger*innen oftmals Übersetzungstools nutzen. Spätestens bei der Aufforderung, Geld an ein Konto im Ausland zu überweisen, gilt es stutzig zu werden. Bei Auffälligkeiten, die einem Betrug ähneln, sollte der Kontakt abgebrochen werden. Auch wird für die Überweisung oftmals ein Konto unter einem fremden Namen angegeben.

Handlungsmöglichkeiten

Generell ist Vorsicht immer bei unbekannten Telefonnummern geboten. Hier sollte niemals ohne vorherige Rückversicherung, dass es sich auch wirklich um die Person handelt, als die sich der*die Absender*in ausgibt, Geld überwiesen werden. Für die Überprüfung dessen, sollte in erster Linie die Person, von der die vermeintliche Nachricht stammen soll, unter der gewohnten Nummer angerufen oder eine Nachricht geschrieben werden. So lässt sich direkt feststellen, ob ein tatsächlicher Zusammenhang besteht. Zudem kann eine Rückversicherung beispielsweise über einen Videoanruf vorgenommen werden. Oder per Nachricht Fragen gestellt werden, die nur die eigentliche Person beantworten kann. Ansonsten besteht ein guter Weg darin, solche Betrugsnachrichten zu ignorieren und nicht zu antworten.

Sofern bereits eine Überweisung getätigt wurde, ist eine schnellstmögliche Kontaktaufnahme mit der eigenen Bank zu empfehlen. Manchmal kann das Geld, wenn es noch nicht bei dem Empfänger*innen-Konto angekommen ist, zurückgeholt werden. Sollte dies nicht möglich sein, so wird zu einer polizeilichen Anzeige geraten.

Da immer wieder unterschiedliche Betrugsmaschen auf WhatsApp kursieren, ist es empfehlenswert, die „Verifizierung in zwei Schritten“ in den Konto-Einstellungen zu aktivieren. Diese erschwert es Betrüger*innen, auf das eigene Konto zuzugreifen.

Tipps und Hinweise

Auch wenn viele Betrugsmaschen vor allem auf ältere Menschen ausgerichtet sind, können die Nachrichten auch Kinder und Jugendliche erreichen. Dementsprechend wichtig ist es, diese zu bestärken, unbekannten Kontakten gegenüber misstrauisch zu sein und nicht bereitwillig persönliche Daten von sich preiszugeben. Ebenso kann es sein, dass sich Kinder durch dubiose Nachrichten, Kontaktanfragen oder Kettenbriefe erschrecken oder Angst bekommen. In diesem Fall ist es wichtig, Sorgen und Ängste ernst zu nehmen, die Umstände zu erklären und gemeinsam zu überlegen, welches Vorgehen in dieser Situation hilfreich sein kann – beispielsweise das Löschen von Nachrichten oder das Melden und Blockieren von Kontakten.

Erstellt am 13.02.2023