Navigation überspringen

„Leite diese Nachricht an 10 Kontakte weiter und du wirst eine schöne Überraschung erleben!“ „Teile diese Nachricht mit 15 Freunden und du bekommst einen Gratis-Schokokorb geschenkt!“ – Kettenbriefe mit solchen oder ähnlichen Forderungen sind bereits seit Jahrzehnten online und offline unterwegs. Doch was auf den ersten Blick als harmloser und vielleicht etwas nerviger Spaß erscheinen mag, kann gerade für Kinder und Jugendliche glaubhaft erscheinen.

Was sind Kettenbriefe?

Bei Kettenbriefen handelt es sich um Nachrichten, die an möglichst viele Kontakte weitergeleitet werden sollen. Handelte es sich dabei früher noch um tatsächliche Briefe, werden die Nachrichten heute mit Vorliebe über Messenger wie WhatsApp verschickt. Der Aufbau und das Thema der Nachricht können völlig unterschiedlich aussehen. Mal soll man den Kettenbrief an seine besten Freund*innen weiterleiten, in anderen Kettenbriefen werden zweifelhafte Links verbreitet. In allen Fällen ist es das Ziel der Urheber*innen, dass der Kettenbrief an möglichst viele Empfänger*innen versendet wird. Kettenbriefe werden nicht ausschließlich unter Kindern und Jugendlichen verbreitet. Allerdings besteht gerade bei jungen Empfänger*innen die Gefahr, dass sie die Nachrichten ernst nehmen und Ungereimtheiten nicht erkennen.

Problematiken

Auf den ersten Blick mögen Kettenbriefe vor allen Dingen eine nervige Angelegenheit sein. Tatsächlich können Kettenbriefe einige Problematiken bergen. Beispielsweise kann es vorkommen, dass Kettenbriefe Links beinhalten, die Geschenke versprechen. Ein Klick auf solche Links kann allerdings Viren enthalten, die damit auf das Smartphone geladen werden. Außerdem können Kettenbriefe bedrohliche Nachrichten beinhalten, die vor allem Kinder und Jugendliche ängstigen können.

Bedrohliche Kettenbriefe

Manche Kettenbriefe beinhalten zum Beispiel Drohungen, dass der eigenen Familie oder der empfangenden Person selbst etwas Schlimmes zustoßen wird, sollte die Nachricht nicht weitergeleitet werden. Derartige Nachrichten können vor allem Kinder in große Angst versetzen. Seit Sommer 2018 kursieren beispielsweise Nachrichten der fiktiven Horrorfigur Momo, deren gruselige Nachrichten vor allem Kinder erschrecken. Für sie ist es noch schwer zu erkennen, dass es sich bei Momo um eine ausgedachte Figur handelt.

Tipps und Hinweise

Für Fachkräfte und Eltern ist es sinnvoll, Kindern die Strategie von Kettenbriefen nahezubringen und sie bezüglich dieser Thematik zu sensibilisieren. Sorgen und Ängste, die durch bedrohliche Kettenbriefe aufkommen, sind unbedingt ernst zu nehmen. Außerdem kann es helfen, sich gemeinsam mit den Kindern eine Taktik zu überlegen, wie mit bedrohlichen Nachrichten umzugehen ist. So kann vereinbart werden, dass Kinder beängstigende Nachrichten ihren Eltern zeigen und diese gemeinsam löschen. Außerdem können Kinder dazu ermutigt werden, die Absender von Kettenbriefen zu konfrontieren, damit ihnen zukünftig keine derartigen Nachrichten gesendet werden.

Erstellt am 22.03.2019