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Viele kennen es: Das Smartphone vibriert oder der bekannte Nachrichtenton erklingt und es wird sofort zum Handy gegriffen, um zu schauen wer geschrieben hat. Viele junge Menschen checken häufig ihr Smartphone auf Nachrichten oder ob sie Likes und Kommentare auf Social Media Beiträge bekommen haben. Dieses Phänomen nennt sich Fear of missing out (kurz: FOMO), also die Angst etwas zu verpassen. Was genau das ist und was Eltern oder Fachkräfte tun können, erklärt dieser Beitrag.

Was ist FOMO?

FOMO, also die Angst etwas zu verpassen oder nicht mitzubekommen, ist ein typisches Phänomen welches sich vor allem in Bezug auf die Online-Welt zeigt. Davon sind nicht nur Jugendliche, sondern auch Erwachsene betroffen. Die digitale Kommunikation hat heutzutage einen hohen Stellenwert, das Smartphone ist ein wichtiger Bestandteil des alltäglichen Lebens: Laut JIM-Studie besaßen 2022 96 % der 12- bis 19-Jährigen ein eigenes Smartphone. Über Social-Media-Plattformen und Messenger können sie sich mitteilen, präsentieren, Freundschaften pflegen und sich ausprobieren. Dadurch, dass einige Inhalte im Netz kurzlebig sind und nach einer bestimmten Zeit wieder verschwinden (z.B. Instagram-Storys), kann es zu der Angst etwas zu verpassen und somit auch zu einem Gefühl von Stress kommen. Häufig möchten Jugendliche ständig erreichbar sein und jeden Post oder jedes Like mitbekommen. Immer und überall erreichbar zu sein, ist für viele eine Selbstverständlichkeit, wodurch sozialer Druck entsteht.

Vor allem Gruppenchats spielen im Zusammenhang mit dem Phänomen FOMO bei Kindern und Jugendlichen eine besondere Rolle. Wer beispielsweise nicht im Klassenchat dabei ist und nicht direkt alles mitbekommt, fühlt sich schnell außen vor. Gleichzeitig bedeutet Teil des Gruppenchats zu sein aber auch ständig und zu jeder Uhrzeit Nachrichten zu empfangen. So kann ein Gefühl von Stress und Druck entstehen, die Nachrichten sofort zu lesen und zu beantworten, weil sonst etwas (vermeintlich) wichtiges verpasst werden könnte.

Tipps und Hinweise

Um FOMO entgegenzuwirken, sollte ein reflektierter Umgang mit dem Smartphone gefördert werden. Hierbei können Erwachsene als Vorbilder agieren und einen bewussten Umgang mit dem Smartphone vorleben. Dazu können bei Erwachsenen sowie bei Jugendlichen Hilfsmittel zur Überprüfung der Smartphone-Nutzung herangezogen werden, wie z.B. Apps, die überprüfen, wie lange das Smartphone am Tag genutzt wird und welche Apps die meiste Zeit beanspruchen. Vor allem aber ist es wichtig, das gemeinsame Gespräch zu suchen und mit den Jugendlichen über das Phänomen FOMO und ihre eigenen Erfahrungen und Empfindungen zu sprechen. Hierbei sollte hervorgehoben werden, dass eine ständige Erreichbarkeit nicht immer und überall notwendig ist. Bereits das Stummschalten von Benachrichtigungen kann dem Phänomen FOMO entgegenwirken.

Erstellt am 15.03.2021