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Ob Information, Unterhaltung oder Kommunikation – das Smartphone erfüllt viele alltägliche Bedürfnisse. Daher ist es nicht verwunderlich, dass 96 % der 12- bis 19-Jährigen täglich ihr Smartphone nutzen (Stand: JIM 2022), sei es zu Hause, in der Bahn oder beim Treffen mit Freund*innen. Dabei kann es einigen Kindern und Jugendlichen schwer fallen, das Smartphone auch mal zur Seite zu legen. Neben einigen digitalen Hilfsmitteln gibt es auch analoge Wege, um die Smartphone-Zeit bewusst zu reduzieren:

Handyfreie Zonen

Häufig liegt das Handy bei verschiedenen Aktivitäten stets in Reichweite. Damit das nicht mehr der Fall ist, können gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen Handyfreie Zonen eingerichtet werden. Diese können sich zu Hause befinden, beispielsweise beim Fernsehen, am Esstisch oder auch bei gemeinsamen Aktivitäten. Hierbei sollte ein fester Platz für die Smartphones existieren, der sowohl für die Geräte der Kinder als auch für die der Eltern gilt. Ein Beispiel dafür wäre ein sogenanntes Handy-Bett, welches ganz einfach aus einem Schuhkarton gemeinsam gebastelt werden kann oder aber bei der Auerbach Stiftung bestellt werden kann.

Mediennutzungsvertrag

Mit Hilfe eines Mediennutzungsvertrags können Eltern und Kinder gemeinsam Regeln festlegen und schriftlich für beide Seiten festhalten. Solch ein Vertrag kann selbst kreativ gestaltet werden oder es kann einer mit Hilfe der Seite https://mediennutzungsvertrag.de/ erstellt werden.

Zeitgutscheine

Gemeinsam können mit den Kindern und Jugendlichen Zeitgutscheine gebastelt werden. Diese umfassen jeweils eine andere Anzahl an Minuten (z.B. 10, 20 oder 30 Minuten) und visualisieren in ihrer Summe die Smartphone-Zeit, die die Kinder und Jugendlichen pro Woche zur Verfügung haben. Die Gutscheine können in einer Kiste oder einem Glas gesammelt werden und selbstständig entnommen werden. Sind die Gutscheine aufgebraucht, steht keine Smartphone-Zeit für die Woche mehr zur Verfügung. So lernen die Kinder und Jugendliche, sich ihre wöchentliche Zeit selbst einzuteilen.

Murmeln

Auch mit Murmeln kann die wöchentliche Smartphone-Zeit visualisiert werden. Die Murmeln werden in einem Glas gesammelt, wobei jede Murmel einen bestimmten Zeitabschnitt (z.B. 10 Minuten) repräsentiert. Das gesamte Glas stellt die wöchentlich zur Verfügung stehende Smartphone-Zeit dar, welche sich die Kinder und Jugendlichen durch das Entnehmen von Murmeln eigenständig einteilen sollen.

Zeitstrahl

Gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen kann ein Zeitstrahl gebastelt werden, der die Medienzeit visualisiert, die jedem Smartphone-Nutzenden pro Woche insgesamt zur Verfügung steht. Nun können sich die Kinder und Jugendlichen immer die Zeit abschneiden, die sie benötigen. So sehen sie direkt, wie viel Zeit ihnen noch für die jeweilige Woche bleibt und lernen die Smartphone-Nutzungszeit selbstständig einzuteilen.

Digitale Tools durch analoge ersetzen

Es ist nicht unbedingt nötig, sich einen Wecker am Handy zu stellen oder darüber immer die Uhrzeit zu erfassen. Stattdessen kann ganz einfach ein „echter“ Wecker gekauft werden oder eine Armbanduhr getragen werden. So können weitere Blicke auf das Smartphone und das damit verbundene Abschweifen in die Smartphone-Welt verhindert werden.

Tipps und Hinweise

Wichtig bei der Reduzierung der Smartphone-Zeit ist, immer mit Kindern und Jugendlichen im gemeinsamen Gespräch zu bleiben. Die Festlegung von Regeln sollte gemeinsam besprochen und erklärt werden. Es ist außerdem empfehlenswert, Interesse an den Medien und Inhalten zu zeigen, die Kindern und Jugendlichen wichtig sind und ein vertrauensvolles Verhältnis zu schaffen. Zusätzlich sollten sich Eltern ihrer Vorbildrolle bewusst sein und deshalb auch die eigene Smartphone-Zeit hinterfragen und gegebenenfalls anpassen.