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Smartphones sind ein fester Bestandteil in unserem Alltag. Wir verbringen täglich einige Stunden online, sind in sozialen Netzwerken unterwegs und vergessen dabei schnell mal die Zeit. Deshalb nehmen sich viele vor, das Handy auch mal bewusst an die Seite zu legen. Dies ist allerdings nicht so einfach, da wir ständig von eingehenden Benachrichtigungen oder Anrufen abgelenkt werden.

Vor allem Kinder und Jugendliche können nicht richtig einschätzen, wie viel Zeit sie in ihr Smartphone investieren. Daher gibt es einige Apps, die die Nutzer*innen unterstützen sollen, das Handy öfter mal beiseite zu legen.

Forest

Mit der App Forest können Nutzer*innen in einem virtuellen Wald einen Samen pflanzen, der, sobald das Handy für einen gewissen Zeitraum nicht benutzt wird, zu einem Baum heranwächst. In der App kann eingestellt werden, für wie lange das Smartphone nicht genutzt werden soll. Solange die Nutzer*innen in dieser Zeit nicht auf ihr Handy schauen, wächst der Baum. Sobald allerdings nur für kurze Zeit die App verlassen wird, verwelkt der Baum. Während der Baum wächst, werden den Nutzer*innen immer wieder Aussagen angezeigt, um sie zu motivieren. Die App ist wie ein kleines Spiel aufgebaut und kann dabei helfen das Handy vorübergehend beiseite zu legen. Nutzer*innen können Münzen sammeln und dadurch weitere Bäume freischalten.

Neben der kostenlosen Version gibt es auch eine Premium-Version der Forest-App. Die gesammelten Münzen können bei der Premium-Version an die gemeinnützige Organisation Trees for the Future gespendet werden, die dann echte Bäume pflanzen. Gleichzeitig kann sich mit der Premium Version auch „gemeinsam“ konzentriert werden. Dafür kann beispielsweise innerhalb einer Lerngruppe ein „Raum“ erstellt werden und Freund*innen über die App oder via Link über WhatsApp eingeladen werden. Sobald ein*e Nutzer*in das eigene Handy nutzt, verwelkt nicht nur der eigene Baum, sondern auch die der „Raum-Gruppe“. Zudem bietet die App in der Android-Premium-Version die Möglichkeit, Apps auf eine sogenannte Whitelist zu setzen. Diese Apps können dann trotzdem genutzt werden, während der Baum wächst. Für iOS ist diese Funktion nicht verfügbar.

Hinsichtlich des Datenschutzes kann die App ohne jegliche Registrierung verwendet werden. Es kann sich allerdings optional ein Konto mit einer E-Mail Adresse und einem Passwort erstellt werden. Für einen möglichst datensparsamen Umgang ist dies allerdings nicht empfehlenswert.

Für Android ist die App ist der Basic-Version kostenlos, für iOS gibt es diese für 4,99€ im App-Store zu kaufen.

 

Offtime

Mit der englisch-sprachigen App Offtime lassen sich einzelne Anwendungen und Anrufe für einen bestimmten Zeitraum blockieren. Durch die vielen Einstellungsmöglichkeiten kann die digitale Auszeit an jede*n Nutzer*in individuell angepasst werden. Dadurch wird das Smartphone allerdings nicht komplett blockiert.

Zu Beginn können verschiedene Profile eingestellt werden, wie zum Beispiel „Störungsfreie Freizeit“ oder „Konzentriertes Arbeiten“. Innerhalb der Profile kann dann eingestellt werden, welche Apps und Anrufe erlaubt sind und welche nicht.

Durch die Einstellungen fordert Offtime allerdings einige Berechtigungen ein. Damit Anrufe oder Nachrichten blockiert werden können, benötigt die App Zugriff auf das Adressbuch oder die SMS-Funktionen. Mit der Verwendung der App werden somit einige sensible persönliche Daten gesammelt, was im Hinblick auf Datenschutz kritisch zu betrachten ist. Außerdem sind In-App-Käufe zwischen einem und hundert Dollar möglich, durch welche weitere Features wie mehrere Profile anlegen oder Kalender synchronisieren freigeschaltet werden können.

Die App ist in der Basisversion kostenlos für Android und Apple verfügbar. Einige Funktionen sind nur in der kostenpflichtigen Pro-Version nutzbar.

 

SPACE – Break phone addiction (Apple)  bzw. SPACE – Besiege die Smartphone (Android)

Die ebenfalls englisch-sprachige App Space fragt zu Beginn, welche Apps die Nutzer*innen am häufigsten nutzen, wie viel Zeit sie am Handy verbringen und welches Ziel sie erreichen wollen. Aus diesen Informationen wird ein Benutzer*innenprofil erstellt. Im Anschluss können Einstellungen und Ziele vorgenommen werden. Die App bietet die Möglichkeit, einzustellen, wie oft das Handy entsperrt oder wie viele Minuten maximal das Smartphone verwendet werden darf. Damit die Nutzer*innen konzentriert arbeiten und sich nicht ablenken lassen, können mit einem speziellen Modus Benachrichtigungen ausgeblendet werden. Sobald die vorgegebenen Ziele erreicht wurden, werden die Nutzer*innen belohnt: Mit der Zeit wird eine Galaxie aus virtuellen Planeten aufgebaut. Optional kann sich mit einer E-Mail-Adresse registriert werden. Wird dies nicht getan, werden auch keine Daten auf den Space-Servern gespeichert, lediglich auf dem eigenen Smartphone.

Damit Erfolge mit Freund*innen oder der Familie geteilt werden können, ist eine kostenpflichtige Pro-Version nötig, wofür eine Anmeldung Voraussetzung ist. In-App-Käufe sind demzufolge möglich. Die Basis-Version ist für Android und iOS kostenlos verfügbar.

AppDetox – Digital Detox

Anhand der Informationen, wie lange eine App verwendet und wie oft sie gestartet wird, können mit der App App-Detox bestimmte Regeln für verschiedene Anwendungen festgelegt werden. Für jede App kann eine Zeit eingestellt werden, wie lange diese verwendet werden darf. Außerdem können Nutzer*innen einstellen, dass bestimmte Apps an festgelegten Wochentagen nicht geöffnet werden dürfen. Zudem ist es möglich einzustellen, wie oft eine App am Tag oder in der Woche genutzt werden darf.

Neben der Handyauszeit bietet die App eine sportliche Zusatzfunktion: Die Nutzenden können einstellen, dass sie erst eine App verwenden dürfen, wenn sie zum Beispiel 100 Schritte gelaufen sind. Sobald die Regeln gebrochen werden, werde diese aufgezeichnet und angezeigt.

Bezüglich Datenschutz lässt sich sagen, dass die App keine Informationen von Nutzenden selbst einfordert, aber trotzdem automatisch solche wie Art des verwendeten Gerätes oder das verwendete Betriebssystem sammelt. Sie gibt an, nicht nur solche Informationen zu sammeln, gibt aber keine weiteren Auskünfte darüber, welche weiteren Daten noch gesammelt werden.

Die App gibt es kostenlos ausschließlich für Android-Geräte.

Apps als Digital-Detox-Einstieg

Apps, die helfen, die Smartphone-Zeit zu minimieren sind ein guter Einstieg, um bewusst eine kurze Handy-Auszeit einzulegen. Mit spielerischen Elementen sollen Nutzer*innen zu mehr digitalen Auszeiten bewegt werden. Durch das Pflanzen eines Baumes oder die Entstehung einer Galaxie können vor allem Kinder und Jugendliche motiviert werden, weniger Zeit am Handy zu verbringen. Allerdings ermöglichen einige Apps, Ausnahmen einzurichten, die wiederum nicht den Zweck einer Auszeit erfüllen. Daher ist es wichtig, sich über die angebotenen Apps hinaus, bewusst Handyfreie Zeiten einzurichten und junge Menschen dabei zu unterstützen, einen reflektierten Umgang mit dem Smartphone zu entwickeln.

Erstellt am 04.09.2023