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Ob die Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine oder verheerende Erdbeben in Syrien und der Türkei – immer wieder bestimmen Krisensituationen das Mediengeschehen und gehen auch an Kindern und Jugendlichen nicht vorbei. Damit sind einige Herausforderungen verbunden, die zu berücksichtigen sind. 

Kinder begleiten 

Meldungen von Krisen und Bilder von Krieg und Zerstörung können für junge Menschen sehr belastend sein. Umso wichtiger ist es, sie mit dem Gesehenen und Gehörten nicht allein zu lassen. Es ist bedeutsam, sie bei der Verarbeitung zu unterstützen und einen geschützten Rahmen für Austausch und Rückfragen zu schaffen. Dabei müssen Erwachsene nicht auf jede Frage eine (richtige) Antwort wissen. Wichtiger ist es, das Gesehene oder Gehörte gemeinsam zu verarbeiten und den Kindern dafür einen geschützten Rahmen zu bieten. 

Auf die Auswahl der Medienangebote achten 

Wenn Krisen das aktuelle Mediengeschehen bestimmen, können Kinder schnell auf drastische Bilder stoßen, die sie überfordern können. Ebenso kann es ihnen schwerfallen, Informationen zu verarbeiten und einzuordnen. Vor allem bei der Nutzung von Social Media können junge Menschen unvorbereitet auf belastende Bilder stoßen, die ihnen in die Timeline gespült werden. Dementsprechend ist es wichtig, dass Kinder und Jugendliche auf Medienangebote zurückgreifen, die Fragen möglichst altersgerecht beantworten, ohne dabei belastende und erschreckende Bilder zu verwenden.  

Altersgerechte Infos für Kinder: 

Altersgerechte Infos für Jugendliche: 

Doomscrolling vermeiden 

Wenn negative Nachrichten die eigene Social-Media-Timeline beherrschen, kann es zu sogenanntem Doomscrolling kommen – das bedeutet, dass Nutzende scheinbar endlos durch Angebote wie TikTok oder Instagram scrollen und damit negativen Nachrichten und belastenden Bildern ausgesetzt sind. Das Smartphone zur Seite zu legen, kann dabei sehr schwerfallen. Um das zu vermeiden, kann es helfen, sich feste Zeitfenster für die Nutzung von Social Media vorzunehmen. Wenn jüngere Kinder Social Media nutzen, kann es hilfreich sein, sie in Krisenzeiten bei der Nutzung von TikTok und Co. gegebenenfalls zu begleiten, um die Zeit im Blick zu behalten und über belastende Inhalte sprechen zu können. 

Informationen prüfen 

Vor allem bei der Nutzung von Social Media sind junge Menschen einer Menge an (vermeintlichen) Informationen ausgesetzt. Dabei kann es schwierig sein, seriöse Quellen von persönlichen Meinungen, Falschmeldungen oder auch Propaganda zu unterscheiden. Umso wichtiger ist es, dass junge Menschen lernen, Informationen einzuordnen und Fake News zu überprüfen. Weitere Informationen bieten folgende webhelm-Artikel: 

Aktiv werden 

Die Konfrontation mit Krisen kann bei jungen Menschen ein Gefühl der Hilflosigkeit hervorrufen. Durch die vielen Bilder, Videos und Informationen können sie sich dem Geschehen sehr nahe fühlen, was das Gefühl noch verstärken kann. Um dem entgegenzuwirken, kann es hilfreich sein, sich aktiv zu engagieren und Betroffenen zu helfen. Zum Beispiel können Spendenaktionen für Betroffene organisiert werden oder Hilfsorganisationen ehrenamtlich unterstützt werden. Weitere Infos bieten folgende webhelm-Beiträge:

Linktipps 

„Krisen im Netz“ war das Thema der Jahresauftakttagung Medienpädagogik 2023, die am 02. März 2023 stattfand. Im Nachgang der Tagung wurden die Vorträge der Tagung sowie eine Materialsammlung online bereitgestellt.  

Erstellt am 20.07.2023