Navigation überspringen

Der Krieg gegen die Ukraine beherrscht aktuell das öffentliche Geschehen. In Nachrichtensendungen, aber auch in Social-Media-Angeboten und Messengern werden Informationen, Bilder und Ansichten über den Angriffskrieg geteilt und gehen an Kindern und Jugendlichen nicht vorbei. So kommen junge Menschen nicht nur mit fundierten Informationen in Berührung, sondern können auch Propaganda begegnen. 

Was ist Propaganda? 

Die Bundeszentrale für politische Bildung bezeichnet Propaganda als „Versuch der gezielten Beeinflussung des Denkens, Handelns und Fühlens von Menschen“. Propaganda soll die öffentliche Meinung gezielt in eine bestimmte Richtung lenken. Häufig wird Propaganda im Zusammenhang mit Krieg oder einem totalitären Staatensystem eingesetzt, um beispielsweise Kriegshandlungen zu legitimieren oder die Bevölkerung von bestimmten Vorgehensweisen zu überzeugen. 

Propaganda kann in verschiedener Form auftreten – beispielsweise wurde sie bereits in der Antike in Form von Liedern oder Reden eingesetzt. Auch im Hinblick auf mediale Angebote kann Propaganda unterschiedlich eingesetzt werden: In totalitären Staatssystemen können mediale Angebote beispielsweise der Regierung unterliegen. Die gesendeten Nachrichten gehen dann mit den vom Staat gewünschten Informationen einher, kritischen Stimmen wird kein Raum gegeben. Den Bürger*innen wird es so erschwert, sich umfassend über bestimmte Sachverhalte zu informieren und verschiedene Perspektiven kennen zu lernen. Vor allem aber spielt Social Media in der aktuellen Zeit eine wichtige Rolle, um Propaganda zu verbreiten. 

Propaganda auf TikTok, Telegram und Co. 

Der Angriffskrieg, den Russland gegen die Ukraine führt, macht deutlich, wie sich Propaganda im Netz verbreiten kann. So wurden beispielsweise Videos auf TikTok geteilt, die Falschnachrichten über den Krieg verbreiteten und schnell eine hohe Reichweite erzielten. Diese Videos zeigten zum Beispiel Bilder, die angeblich das aktuelle Kriegsgeschehen zeigten. Tatsächlich stammten viele dieser Videos jedoch aus anderen Situationen, die länger zurück liegen oder wurden sogar aus Videospielen entnommen (Quelle: offen un‘ ehrlich). Ebenso zeigen Recherchen, dass Influencer*innen gegen Geld Botschaften über den Krieg auf TikTok verbreiteten. In beiden Fällen werden falsche Informationen geteilt, um Menschen für die eigene Meinung zu gewinnen. Ebenso werden Bots eingesetzt, um Beiträge zu kommentieren und ein bestimmtes Meinungsbild zu manifestieren. Die Botschaften und Bilder sind oft berührend gestaltet, sodass sie bei den Adressat*innen eine große emotionale Wirkung erzielen und diese von den eigenen Ansichten überzeugen sollen.

Auch der Messenger Telegram wird häufig für Propaganda genutzt. Hier können User*innen eine hohe Anzahl an Follower*innen erreichen und sich mit Gleichgesinnten vernetzen. Falschnachrichten, gefakte Videos oder Bilder werden schnell verbreitet, ohne dass sie hinterfragt oder überprüft werden. So können zum Beispiel anti-ukrainische oder anti-russische Botschaften geteilt werden und Ressentiments schüren. 

Propaganda erkennen 

Kindern und Jugendlichen sowie Erwachsenen kann es schwerfallen, Propaganda als solche zu entlarven. Gerade wenn die Meldungen emotionalisierend konzipiert sind und die eigene Meinung bestärken, ist es nicht einfach, diese zu hinterfragen. Umso wichtiger ist es, mit jungen Menschen über das Thema Propaganda zu sprechen und sie im Hinblick auf Falschmeldungen zu sensibilisieren. Außerdem sollte der Unterschied zwischen seriösen Informationen und Meinungen erklärt werden. Gerade in Social Media kann diese Grenze verschwimmen, da Informationen ohne Überprüfung geteilt werden können. Umso wichtiger ist es, auf seriöse Angebote hinzuweisen und zu zeigen, wie Quellen überprüft werden können. Angebote, die Fake News überprüfen, können hierbei hilfreich sein. Weitere Informationen bietet der folgende webhelm-Artikel.

Erstellt am 07.04.2022