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Der Messenger-Dienst Telegram gilt als datenschutzkonforme Alternative zu anderen bekannten Messengern wie WhatsApp. Gleichermaßen ist die App dafür bekannt, häufig für die Verbreitung von Verschwörungstheorien und Fake News genutzt zu werden. Was es mit Telegram auf sich hat und wie datensicher der Messenger tatsächlich ist, zeigt der folgende Beitrag:

Was ist Telegram?

Telegram ist eine kostenlose Messenger-App, mithilfe der man zum Beispiel mit Freund*innen chatten kann. Neben privaten Chats bietet Telegram unter anderem die Möglichkeit, Gruppenchats mit bis zu 200.000 Mitgliedern oder geheime Chats zu gründen oder einen Selbstzerstörungsmodus für Nachrichten anzuwenden. Zudem können Channels erstellt werden – in diesen können nur einzelne Personen Inhalte veröffentlichen, die von einer unbegrenzten Anzahl von Follower*innen gelesen werden können.

Wie datensicher ist Telegram?

Telegram zeichnet sich durch eine intransparente Unternehmensstruktur aus. Beispielsweise ist kein Impressum vorhanden. Welche Daten gesammelt werden und was damit passiert, lässt sich nicht nachvollziehen. Anders als bei WhatsApp muss eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung der Nachrichten selbstständig eingestellt werden. Dementsprechend wird Telegram dem Ruf, eine datenschutzkonforme Alternative zu WhatsApp zu sein, nicht gerecht.

Telegram und Jugendschutz

Meinungsfreiheit ist auf Telegram ein hohes Gut. Auch in Deutschland geltende Gesetze, die die Meinungsfreiheit hierzulande begrenzen, greifen auf Telegram nicht. Das hat zur Folge, dass auch Inhalte, die wegen Verstößen gegen Jugendschutzbestimmungen gemeldet werden, in der Regel nicht gelöscht werden. Kinder und Jugendliche können so auf Inhalte stoßen, die sie belasten können.

Verschwörungsmythen auf Telegram

Die Möglichkeit, große Gruppen und Channels anzulegen sowie die nicht vorhandene inhaltliche Beschränkung macht Telegram zu einer beliebten Plattform, um Verschwörungsmythen zu verbreiten. Vor allem seit Beginn der Corona-Pandemie wird Telegram gerne genutzt, um Kritik an den staatlichen Beschränkungen zu üben und Falschmeldungen zu verbreiten. Auch Kinder und Jugendliche werden in einigen Chats gezielt angesprochen und kommen dort mit zweifelhaften Informationen in Berührung, wie dieser Artikel zeigt. Deshalb ist es wichtig, Kindern und Jugendlichen zu erklären, was es mit Falschmeldungen auf sich hat und wie diese zu erkennen sind. Wie das funktioniert, zeigt dieser webhelm-Beitrag.

Erstellt am 13.11.2020