Navigation überspringen

Genauso wie Jugendliche wollen auch Kinder mitreden, selbst etwas beitragen und sich Gehör verschaffen. Bereits in den Kinderrechten ist das Recht auf Beteiligung festgehalten. Ihnen muss demnach die Option gegeben werden, sich bei Fragen, die sie betreffen, äußern zu können. Dafür finden sich auch online verschiedenen Möglichkeiten, die Kinder wahrnehmen können.

Warum ist die Beteiligung von Kindern auch im Netz wichtig?

Neben Jugendlichen und Erwachsenen wollen auch Kinder gehört werden und ihre Meinung sagen können. Sie sehen die Welt aus Kinderaugen, weshalb sich ihre Sicht oftmals von der der Erwachsenen unterscheidet. Gerade deshalb ist es so wichtig auch ihre Meinung mit in Entscheidungen einzubeziehen, weil ihre Bedürfnisse ebenfalls andere sind. Sie haben sowohl offline als auch online das Recht, bei Fragen, die sie betreffen, mitzureden.

Dadurch, dass sie mit in Entscheidungsprozesse einbezogen werden, lernen sie zu benennen, was ihnen in verschiedenen Bereichen, wie z.B. Schule, Freizeit oder auch im Internet, wichtig ist. Sie können sich dazu äußern und sagen, wie sie es finden bzw. was sie gerne ändern würden. Es ist besonders wichtig, dass die Meinung von Kindern ernstgenommen wird und die Beteiligung in ihrer direkten Umgebung stattfindet. Dazu gehört neben der Familie und Schule auch das Internet.

Zudem kann Partizipation soziale Kompetenzen stärken, egal ob online oder offline. So müssen Kinder lernen, die eigene Meinung zu vertreten sowie auszuhandeln, sich auf Kompromisse einzulassen und gemeinsam mit anderen zu entscheiden. Dadurch erleben sie ihre eigene Selbstwirksamkeit und lernen, dass mit ihren Entscheidungen auch Konsequenzen einhergehen können. Sie bekommen mit, dass ihre eigene Meinung miteinbezogen wird und zählt, was wiederum Eigenständigkeit und Selbstvertrauen bewirken kann.

Welche Online-Möglichkeiten zur Beteiligung gibt es für Kinder?

Grundlage einer Beteiligung im Netz bildet Information, um sich eine eigene Meinung bilden zu können. Auch Kinder haben dazu die Möglichkeit, indem sie Suchmaschinen für Kinder nutzen. Auf Seiten wie beispielsweise fragFINN oder Blinde Kuh finden sie kindgerechte Informationen zu verschiedensten Themen. Die Informationen sind für Kinder leicht verständlich und niederschwellig aufbereitet. Auf den Seiten können sie auch die Begriffe filtern, die sie am meisten interessieren. Neben den kindgerechten Suchmaschinen finden Kinder auch auf der Seite HanisauLand.de verschiedene Inhalte zu Politik und Recht, die ihnen anschaulich erklärt werden. Sie finden hierzu zum Beispiel Comics, Spiele, ein Lexikon, oder Empfehlungen zu Büchern und Filmen.

Auf der Seite des Kinder-Ministeriums können sich Kinder über ihre eigenen Rechte informieren. Dabei führen sie die Figuren Klara, İlyas, Max und Isabelle durch die KiMi-Welt.

Auch die Mitmach-Seite Kindersache.de bietet Kindern zwischen acht und 13 Jahren Informationen rund um Kinderrechte und vieles mehr. Dazu gehören beispielsweite Tipps zum sicheren Surfen oder das Mitmachen in Form von eigenen Artikeln schreiben oder Kommentare verfassen.

Bei einer Beteiligung im Netz geht es aber nicht ausschließlich darum, sich zu informieren, sondern auch darum, sich direkt engagieren zu können. So sollten Kinder auch im Netz unmittelbar an Entscheidungen beteiligt werden. Dafür bietet die Seite statdtsache.de den Kindern die Möglichkeit, sich direkt an ihrer Stadt zu beteiligen. Auf der Website können sie ein Dokument ausfüllen, in welchem sie angeben können, wie sie sich in ihrer Stadt fühlen.

Die Kinderpolitische Landkarte des Deutschen Kinderhilfswerk ermöglicht Kindern und ihren Familie eine gezielte Suche nach Angeboten zu „Politik mit/für Kinder“. Die Landkarte zeigt verschiedenen Einrichtungen und Projekte an, die sich für Kinder engagieren oder wo sich Kinder auch selbst engagieren können. So werden beispielsweise Kinder- und Jugendparlamente, Kinder- und Jugendforen/-konferenzen oder auch Kinderbüros und Kinderbeauftragte auf der Karte angezeigt. Gefiltert werden kann hier nach verschiedenen Kategorien, aber auch nach Bundesländern.

Tipps und Hinweise

Damit Kinder erleben können, dass ihre Meinung zählt, sollten sie so gut es geht in Entscheidungen miteinbezogen werden, vor allem, wenn diese sie selbst betreffen. Auch ist es wichtig, sie mit ihren Anliegen stets ernst zu nehmen. So können innerhalb der Familie beispielsweise gemeinsam Regeln zur Mediennutzung ausgehandelt und festgelegt werden. Es kann vorkommen, dass ein Kind bestimmte Angelegenheiten noch nicht mitentscheiden kann, weil es die möglichen Folgen einer Entscheidung noch nicht einschätzen kann. Bei solchen Entscheidungen sollte dem Kind daher genau und verständlich die Situation und die Gründe dafür erklärt werden.

Generell geht es immer um einen gemeinsamen Austausch, der bei einer Beteiligung durch Kinder wichtig ist. Gemeinsam mit der Familie oder auch in der Schule können Angebote im Netz entdeckt werden, auf denen sich Kinder informieren und beteiligen können. Zudem sollte auch immer über die Inhalte, die Kinder lesen, oder im Fernsehen sehen, gesprochen werden. Wichtig ist immer bei Aktionen, an denen sich Kinder beteiligen können und die beispielsweise in Sozialen Netzwerken stattfinden, zunächst herauszufinden, von wem die Aktion ausgeht und welches Ziel verfolgt wird. Neben ernstzunehmenden Aktionen finden sich nämlich auch immer wieder Kettenbriefe oder Aktionen mit einem extremistischen oder rein kommerziellen Ziel.

Tipp: Auch für Jugendliche gibt es viele Möglichkeiten zur Beteiligun im Netz. Ein webhelm-Beitrag dazu findet sich hier.