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Wer Social Media Angebote nutzt und sich im Internet bewegt, wird früher oder später bewusst oder unbewusst mit „Fake News“, also Falschinformationen konfrontiert werden. Fake News können allerdings nicht nur in textbasierter Form verbreitet werden. Auch aus Fotos können falsche Informationen entstehen, indem sie verändert oder aus dem Kontext gerissen werden. Das zu erkennen kann herausfordernd sein und bedarf an Wissen, Erfahrung und medienbezogene Recherchekompetenz.

Diese Methode ermöglicht eine praktische Auseinandersetzung mit dem Thema Fake News, stärkt die Recherchekompetenz und kann eine Diskussion zum Thema eröffnen.

Dauer ca. 45 Minuten
Gruppengröße bis zu 30 Teilnehmende
Komplexität mittel
Altersempfehlung ab 14 Jahren

Die Methode zielt darauf ab Jugendlichen aufzuzeigen, wie einfach Fotos missbraucht werden können, um Fake News zu erzeugen – und wie wichtig es ist, Bilder nicht unkritisch zu übernehmen. Ziel ist es, Jugendliche auf kreativer und aktiver Weise für den Umgang mit Bildern zu sensibilisieren.

Material

Zu Beginn wird den Teilnehmenden ein Foto ohne Überschrift, Beschreibung und Einordnung gezeigt. Um einen Dialog zu eröffnen, können Fragen gestellt werden, wie:

  • Was seht ihr auf diesem Foto?
  • Welche Emotionen löst das Foto bei euch aus?
  • Was sind eure ersten Gedanken, wenn ihr das Foto seht?
  • Welche Situation wird auf dem Foto dargestellt?

Anschließend wird die Situation aufgelöst, indem auf der nächsten Folie zwei Instagram Beiträge gezeigt werden. Beide Beiträge wurden mit dem englischsprachigen Tool Zeoob erstellt. Der  Beitrag links stellt die Falschinformation dar, indem das Foto mit der Beschreibung aus seinem ursprünglichen Kontext gerissen wird. Der rechte Beitrag beschreibt die wahre Situation. (Der Kontext zum dargestellten Foto kann hier nachgelesen werden.) An dieser Stelle können wieder Eindrücke und Gedanken der Teilnehmenden eingefangen werden.

Im nächsten Schritt wird der Arbeitsauftrag besprochen, der auf der dritten Folie zusammengefasst ist. Die Teilnehmenden werden aufgefordert ein Foto online rauszusuchen oder selbst eins zu machen. Für rechtefreie Fotos können Plattformen wie Pixabay oder Freepik genutzt werden. Zu diesem Foto sollen, wie im Beispiel, zwei Instagram Posts mit Zeoob erstellt werden. Ein Post soll die Wahrheit erzählen und der andere soll eine Falschnachricht darstellen. Anschließend werden die Beiträge im Plenum präsentiert und die Teilnehmenden erzählen, was sie sich bei ihren Posts gedacht haben. Abschließend können Ideen gesammelt werden, wie Fake News im Kontext von Fotos identifiziert werden können. Dazu können die weiteren Folien der Präsentation genutzt werden, die Strategien zur Recherche von seriösen Quellen aufzeigen. Hilfreiche Fragestellungen können zum Beispiel sein:

  • Woher stammt dieses Bild?
  • Passt die Überschrift/Beschreibung wirklich zum Foto?
  • Was sehe ich – und was wird mir erzählt?

Zum Abschluss können auf Websites, wie Mimikama, dpa oder #Faktenfuchs aufmerksam gemacht werden, die regelmäßige Faktenchecks durchführen und veröffentlichen.

Stärken der Methode

Die Stärke dieser Methode liegt vor allem in ihrem hohen Praxisbezug und ihrer aktiven Herangehensweise. Durch das eigene Erstellen von manipulierten und authentisch wirkenden  Bildbeiträgen setzen sich die Jugendlichen nicht nur theoretisch, sondern auch kreativ und kritisch mit dem Thema auseinander. Sie erleben unmittelbar, wie einfach visuelle Inhalte verfälscht werden können und wie schnell dadurch ein falscher Eindruck entsteht. Die Methode fördert somit Reflexionsfähigkeit, Urteilsvermögen und die Fähigkeit zur Quellenkritik – zentrale Kompetenzen in einer zunehmend digitalen und bildgeprägten Informationswelt.