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Mehr als die Hälfte der Schüler*innen in Deutschland gibt an Schwierigkeiten beim Erkennen von Falschnachrichten im Internet zu haben. Das ergab eine Sonderauswertung der PISA-Studie 2022. Die Informationsflut auf Social Media Plattformen und neuer Technologien wie künstlicher Intelligenz führen zu wachsender Verunsicherung. Besonders Deep Fakes, die täuschend echt wirken, erschweren es, den Wahrheitsgehalt von Inhalten zuverlässig zu beurteilen. Um dieser Herausforderung begegnen zu können, ist es wichtig, dass Jugendliche darin geschult werden, wie sie Falschnachrichten als solche identifizieren und Informationen überprüfen können. Ein erster Schritt kann sein, mit ihnen in den Dialog über eigene Erfahrungen zu treten sowie ihr Wissen zum Thema zu testen. Indem die vorgestellte Methode ein spannendes Quiz zum Wahrheitsgehalt verschiedener Schlagzeilen mit einem kurzen Input zu Recherchekompetenz verknüpft, eignet sie sich sehr gut als Einstieg in den Bereich Falsch- und Desinformation. 

Dauer bis zu 90 Minuten
Gruppengröße bis zu 20 Teilnehmenden
Komplexität mittel
Altersempfehlung ab 14 Jahren

Material

  • Beamer mit Verbindungskabel 
  • iPads/Laptops bzw. eigene Geräte der Teilnehmenden für die Recherche 

Beschreibung der Methode

Die Methode beginnt mit einem Quiz. Auf der Leinwand werden den Teilnehmenden die verschiedenen Schlagzeilen aus der Präsentation gezeigt. Diese betreffen politische Themen, Prominente oder Kurioses. Nach jeder Schlagzeile stimmen die Teilnehmenden im Plenum ab, ob die Meldung wahr oder falsch ist. Dies kann beispielsweise per Daumen hoch für „stimmt“ und Daumen runter für „stimmt nicht“ geschehen. Dabei sollte auf die Gleichzeitigkeit der Abstimmung geachtet werden (z.B. stimmen nach Ablauf eines Countdown alle ab). Eine Auflösung durch die Fachkraft, ob die Teilnehmenden mit ihren Einschätzungen richtig liegen, erfolgt erstmal nicht. Denn hier startet der zweite Teil der Methode. So wird es am Ende Aufgabe der Teilnehmenden sein, den Wahrheitsgehalt der Schlagzeilen per Internet-Recherche zu überprüfen. Zunächst erhalten sie allerdings eine Einführung ins Thema Recherchekompetenz. Für diesen Input kann die Fachkraft erneut die Präsentation heranziehen. Nach einer Einordnung, woran man verlässliche und seriöse Quellen erkennt, folgt eine Erklärung von Objektivität als Grundsatz für faktenbasierte Informationen. Hier bietet es sich zudem an, darüber ins Gespräch zu kommen, ob die Jugendlichen Informationen auf Social Media Plattformen generell überprüfen, welche Quellen sie dafür nutzen und ob sie letztere für seriös oder objektiv halten. Nach der theoretischen Einführung dürfen die Teilnehmenden selbst aktiv werden. Es werden zunächst Kleingruppen gebildet – beispielsweise könnten je nach Anzahl der Teilnehmer*innen, vier Gruppen, zu je zwei Schlagzeilen oder acht Gruppen, zu je einer Schlagzeile  recherchieren. Im Anschluss werden die Ergebnisse im Plenum präsentiert und die anderen Teilnehmer*innen über den Wahrheitsgehalt der Meldungen aufgeklärt. Jede Kleingruppe soll zudem von ihren Erfahrungen bei der Recherche berichten. Folgende Fragen könnte die Fachkraft hierbei stellen: 

  • Ist es dir/euch schwer gefallen die Schlagzeile als richtig/falsch zu erkennen? 
  • Ist es dir/euch schwer gefallen seriöse Quellen zu finden, um die Schlagzeile(n) zu überprüfen?  
  • War das Ergebnis eurer Recherche anders als eure Einschätzung zu Beginn? 

Den Abschluss kann eine Diskussion über weitere Herausforderungen beim Erkennen von Falschnachrichten auf Social Media bilden. Außerdem könnte die Fachkraft mit den Jugendlichen darüber sprechen, welche Strategien sie aus der Methode mitnehmen und worauf sie in Zukunft achten möchten.  

Je nach Zeitrahmen und/oder Zielgruppe, lässt sich die Methode auch gut verkürzen oder einfacher gestalten. Eine Möglichkeit ist zum Beispiel die Rechercheaufgabe auszusparen. Beim Quiz zu Beginn der Methode würde die Fachkraft dann stets nach den jeweiligen Abstimmungen auflösen, ob eine Schlagzeile richtig oder falsch ist. Dabei könnte man sich dann im Plenum austauschen, ob die Meldungen leicht oder schwer zu deuten sind. Anschließend erfolgt ein kurzer Input, wie Fake News schnell erkannt werden können. 

Stärken der Methode

Die vorgestellte Methode bietet einen spielerischen und sehr praktischen Einstieg ins Thema Falsch- und Desinformation. Das anfängliche Quiz ermöglicht es den Teilnehmenden ihr Wissen zu testen und gibt der Fachkraft die Chance, ein Gespür für den Kenntnisstand der Gruppe zu entwickeln. Der anschließende, theoretische Input schafft Klarheit und sorgt für eine gute Basis für die anschließende Rechercheaufgabe. Da die Jugendlichen in diesem Fall selbst die Antworten der Quizfragen auflösen, dürfte die Recherche für sie umso spannender sein. Gleichzeitig hat die Fachkraft hier stets die Möglichkeit zu unterstützen und konkrete Hilfestellung bei der Informationsbeschaffung zu bieten. Weiterhin ist die Methode ein optimaler Startpunkt für vertiefte Diskussionen über die Unsicherheiten beim Thema Fake News. Zudem lässt sie sich sehr gut modifizieren und an verschiedene Rahmenbedingungen oder Bedürfnisse der Teilnehmenden anpassen.

*Hinweis

Die in dieser Präsentation enthaltenen Schlagzeilen sind Stand Mai 2025 aktuell und relevant. Jedoch schwindet der Bezug zur Gegenwart nach und nach, so dass für ein spannendes und lehrreiches Quiz nach einiger Zeit neue Schlagzeilen benötigt werden. Fachkräfte können für die Auswahl aktueller „Fake News“ stets Faktencheck-Websites wie Correctiv.de, Faktencheck bei dpa, Faktenfuchs oder Mimikama zu Rate ziehen. Auf diesen Websites erhalten Sie neben den Schlagzeilen und der Auflösung, ob diese richtig oder falsch sind, auch ausführliche Erklärungen.