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Im Netz sind immer wieder Videos zu finden, in denen bekannte Personen Dinge sagen oder tun, die merkwürdig erscheinen und kaum zu glauben sind. Oftmals handelt es sich hierbei um  Täuschungen, die mit Hilfe von Deepfakes erzeugt wurden. Die folgenden Erklärungen zeigen was Deepfakes sind, wie diese erstellt werden, was mögliche Auswirkungen sind und wie damit umgegangen werden kann. 

Was sind Deepfakes?

Deepfakes sind realistisch wirkende Medieninhalte, vor allem Video und Audio, die mit Hilfe von künstlicher Intelligenz abgeändert oder auch verfälscht wurden. Diese sehen meistens verblüffend echt aus. Der häufigste Einsatz von Deepfakes findet sich beim „face swapping“. Dafür wird in einem Video oder Foto das Gesicht einer Person mit einem generierten Gesicht einer anderen Person getauscht. So kann die eingetauschte Person in einem anderen Kontext dargestellt werden. Darüber hinaus können aber auch Stimmen und gesprochene Inhalte verändert werden („voice swapping“) sowie Körperbewegungen einer Person auf eine andere Person in einem Video übertragen werden. So können Personen Dinge sagen oder Handlungen vornehmen, die sie in Wahrheit nie gesagt oder getan haben. 

Wie werden Deepfakes erstellt?

Um Deepfakes zu generieren wird eine Software verwendet, die das Gesicht einer Person analysiert und sich einprägt. Sie analysiert dafür 300 bis 2000 Bilder dieser Person auf Bewegung, Mimik oder sogar Stimme, um daraus zu lernenHeute kann fast jede*r Deepfakes kostenlos im Internet oder mit einer App erstellen und veröffentlichen. Dennoch erfordert die Erstellung von professionellen und realistisch wirkenden Deepfakes häufig sehr viel Zeit und Erfahrung.

Mögliche Auswirkungen von Deepfakes

Eine Veröffentlichung eines solch abgeänderten Videos kann zu großen Problemen führen, wie z.B. Mobbing, Rufschädigung, Meinungsmache, Hetze oder auch Herabwürdigung. Außerdem können Deepfake-Videos auch zur Unterstützung von Falschmeldung benutzt werden. Das Austauschen von Gesichtern und Stimmen stellt zudem eine Gefahr für Politiker, Prominente und Privatpersonen dar – aber auch für demokratische Prozesse. So können z.B. Fake News vor einem Wahlkampf verbreitet und die öffentliche Meinung manipuliert werden. 

Wie lassen sich Deepfakes erkennen?

Deepfakes lassen sich oft leichter erkennen als erstellen. Professionelle Unternehmen und Institutionen setzen spezielle Werkzeuge ein, die Deepfakes aufdecken können. Oft erschwert aber die Vielzahl an Videos im InternetFakes von realen Videos zu unterscheiden. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Meldungen und Inhalte im Internet kritisch hinterfragt und überprüft werden. Wie das geht zeigen die folgenden Fragen:

  1. Ist die Quelle vertrauenswürdig? 
  2. Wo wurde das Video hochgeladen? Ist die Plattform auch seriös?
  3. Wer verbreitet das Video weiter?
  4. Gibt es Anzeichen für Meinungsmache?

Außerdem erkennt man Deepfakes auch oft daran, dass die Übergänge vom Fake zum realen Bild nicht sauber sind, das Gesicht einer Person unnatürlich verzerrt wirkt und Licht und Farben nicht übereinstimmen. Ein auffallendes Merkmal von Deepfakes ist auch, dass der Blick einer Person oft leer wirkt und sie nicht blinzelt. 

Um gegen Deepfakes vorzugehen, haben Social-Media Angebote wie YouTube, Facebook und Twitter angekündigt, manipulierte Videos zu kennzeichnen oder sogar zu löschen. 

Tipps und Hinweise

Für Eltern und pädagogische Fachkräfte ist es wichtig über Deepfakes Bescheid zu wissen. Sie sollten sich darüber bewusst sein, dass es solche manipulierten Videos gibt und dass diese relativ einfach erstellt werden können. Dadurch sollten gerade Videos von (den eigenen) Kindern oder Jugendlichen, die auf Sie suspekt wirken, kritisch betrachtet und überprüft werden. Außerdem ist es wichtig Kinder und Jugendliche über dieses Thema aufzuklären und mit Ihnen gemeinsam zu erarbeiten, wie sich Deepfakes erkennen lassen. Es ist außerdem möglich das Thema „Deepfakes“ mit dem Thema „Recht am eigenen Bild“ zu verknüpfen.