Durch intensives Gaming und dem Einsatz von Geld können Spielende oftmals zahlreiche Belohnungen in Videospielen erhalten. Diese können ihnen im weiteren Spielverlauf Vorteile verschaffen. Dabei wenden Spielemacher*innen oftmals ein Battle-Pass-System an, wo zwischen kostenlosen und kostenpflichtigen Gegenständen unterschieden wird. Was genau unter einem Battle Pass zu verstehen ist und was es dabei zu beachten gilt, erklärt webhelm.
Was ist ein Battle Pass?
Der Battle Pass wird in vielen beliebten Free-to-Play-Spielen bzw. Videospielen verwendet. Bei dieser Art von Games können mindestens die grundlegenden Spielinhalte kostenlos genutzt werden. Beispiele sind Fortnite oder auch Overwatch. Beim Battle-Pass-System handelt es sich um ein Geschäftsmodell, bei welchem Spielende für das Erreichen von Levels im Spiel belohnt werden. Wenn die Spielenden demnach ein Level aufsteigen, können sie verschiedene In-Game-Belohnungen freischalten. Es kann sich dabei um Gegenstände wie Kleidung für den eigenen Avatar oder nützliche Werkzeuge handeln. Das Prinzip dabei ist einfach: Die Spielenden sammeln durch mehrfaches Spielen Punkte oder setzen echtes Geld ein, um ein Level aufzusteigen. Je mehr sie spielen und je besser sie sind, desto mehr Belohnungen erhalten sie. Oftmals sind die Items nur für eine begrenzte Zeit verfügbar. Wer nicht genug Punkte sammelt oder genug Geld ausgibt, verpasst die gebotenen In-Game-Belohnungen.
Oftmals gibt es zwei Stufen von Battle-Pässen. Zum einen gibt es kostenlose Gegenstände. Diese erhalten alle Spielende, die ein bestimmtes Level erreichen. Anderseits gibt es kostenpflichtige Gegenstände. Diese müssen die Spielenden freischalten, indem sie einen vollwertigen, kostenpflichtigen Battle Pass erwerben. Durch das Freischalten weiterer Erweiterungsmöglichkeiten soll das Spielerlebnis verbessert werden. Oftmals steigen die Spielenden im Streben nach den Belohnungen, Stufen bzw. Levels auf. Bei dem Spiel Call of Duty beispielsweise stehen ihnen 20 Sektoren mit jeweils fünf Belohnungen zur Verfügung. Um die Belohnungen eines Sektors zu erhalten, müssen Kampftoken eingesetzt werden. Solche Token erhalten die Spielenden durch das Gewinnen von Games oder durch den Kauf von Token mit echtem Geld.
Zudem besteht der Reiz eines Battle Pass darin, dass einige Spiele ihr Spiel in sogenannte „Saisons“ unterteilen. Dabei wird in jeder Gaming-Saison ein neuer Battle Pass veröffentlicht, der Belohnungen enthält, die bis dahin nicht erhältlich waren und freigeschaltet werden müssen.
Herausforderungen
Mithilfe der zwei Stufen des Battle Pass, welcher ein Belohnungssystem darstellt, sollen sowohl zahlende als auch nicht zahlende Spielende einen Vorteil erhalten. Dabei wird den Spielenden jedoch direkt im Spiel vor Augen geführt, was sie nicht erhalten, wenn sie sich nur an den kostenlosen Items bedienen. Sie sehen demnach direkt, was sie verpassen würden, wodurch die Wahrscheinlichkeit steigt, dass Spielenden die erweiterten Belohnungen kostenpflichtig erwerben. Dadurch, dass die In-Game-Belohnungen für die Spielenden oftmals nur für eine begrenzte Zeit zur Verfügung stehen, entsteht ein gewisser Druck, innerhalb der vorgegeben Zeit mehr Spielpunkte zu sammeln oder eben Geld zu investieren. So kann sozialer Druck erzeugt werden sowie ein Gefühl von FOMO (Fear of missing out) entstehen, sofern die Belohnungen verpasst werden. Dadurch werden die Spielenden zu intensivem Gaming oder zu dem Einsatz von (viel) Geld verleitet, um schnellstmöglich die zeitlich begrenzten Belohnungen zu erhalten. Dabei können die Ausgaben schnell sehr hoch und unübersichtlich werden.
Tipps und Hinweise
Im Großen und Ganzen ermöglicht es der Battle Pass auch den Spielenden, die kein Geld investieren möchten, Belohnungen zu erhalten, die sie auf ihren eigenen Avatar anwenden können. Jedoch wird ihnen auch stets im Spiel ersichtlich, was sie verpassen, wenn sie die kostenpflichtigen In-Game-Belohnungen nicht freischalten, wodurch es zu einer Verleitung zum Kauf dieser kommt. Gerade jüngere Spielende können hier den Überblick über ihre Ausgaben verlieren. An dieser Stelle ist es bedeutsam, gemeinsam mit Kindern und Jugendliche über ihre Gaming-Erfahrungen zu sprechen und Verständnis für deren Faszination dahinter zu zeigen. Es bietet sich an, Online-Spiele gemeinsam zu spielen, um einen Einblick zu bekommen. Auch sollten Themen wie In-App-Käufe besprochen werden und gemeinsam geschaut werden, ob es zwingend nötig ist, Geld in ein Spiel zu investieren oder ob das Spielziel auch ohne eine Investition erreicht werden kann. Daneben ist es von Vorteil, gemeinsam Mediennutzungszeiten festzulegen, um einem intensiven Gaming entgegenzuwirken. Dazu bieten sich sowohl digitale als auch analoge Methoden an.