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Auf den ersten Blick wirkt die bunte und detailreiche Grafik des Videospiels Overwatch 2 ansprechend. Jedoch steckt dahinter ein Wettkampfspiel, das eine schnelle Reaktionsfähigkeit und ein taktisches Verständnis erfordert. Webhelm hat sich Overwatch 2 als Videospiel einmal genauer angesehen, es mit seinem Vorgänger Overwatch 1 verglichen und dabei mögliche Herausforderungen herausgearbeitet.

Was ist Overwatch 2?

Bei Overwatch handelt es sich um ein Online-Videospiel, welches auf dem Computer, der Playstation 4 und der Xbox One gespielt werden kann. Die Aufmachung des Spiels erinnert an eine bunte Comic-Optik und beinhaltet zahlreiche Details. Bis Ende 2022 existierte noch die erste Version des Spieles, bis diese durch den Nachfolger Overwatch 2 abgelöst wurde. Dadurch, dass Overwatch 2 im Gegensatz zu seinem Vorgänger nicht mehr auf Lootboxen, die käuflich erworben werden können setzt, sondern auf ein Free-to-Play-Modell mit Battle Pass, muss das Spiel nicht mehr käuflich erworben werden. Dies bedeutet aber auch, dass Overwatch 1 nicht mehr existiert und komplett von Overwatch 2 ersetzt wird. Alle zuvor gewonnenen Spielinhalte wurden in die neue Spielversion übernommen.

Das Videospiel kann als ein Ego-Shooter-Game bezeichnet werden und hat eine Altersfreigabe der USK ab 12 Jahren bekommen. Hintergrund des Spiels ist eine Welt in der Zukunft, in welcher bewaffnete Konflikte vorherrschen. Roboter haben versucht, die Menschheit zu unterdrücken, weshalb sich eine Gruppe von Außenseiter*innen, jeweils mit unterschiedlichen Fähigkeiten, dazu entschlossen hat, dieser maschinellen Kraft entgegenzutreten. Die Gruppe nennt sich Overwatch, musste sich jedoch nach Konflikten trennen. An dieser Stelle steigt der*die Spielende ein und nimmt die Rolle eines zur Verfügung stehenden Charakteres ein und kämpft im Team gegen das gegnerische Team. Ziel ist es, innerhalb einer vorgegebenen Zeit das Gebieten mit dem eigenen Team einzunehmen oder eine Fracht über das Spielfeld zu befördern.

Mit Overwatch 2 wurde die Teamgröße auf fünf Spielende reduziert. Dabei besteht ein Team normalerweise aus zwei Schadens-Helden (Charaktere mit der Aufgabe Gegner*innen zu eliminieren), zwei Unterstützer*innen (haben als Aufgabe das Team vor Schaden, Eliminierungen und anderen Effekten zu schützen) und einem Tank (besonders widerstandsfähige Charaktere, die das Team schützen und den Schaden auf sich nehmen sollen). Auch kann gemeinsam mit Freund*innen gespielt werden, jedoch im kompetitiven Modus lediglich über dieselbe Konsole.

Funktionen des Videospiels

Wenn die Spielenden das Spiel zum ersten Mal starten, fangen sie mit einem Tutorial an, welches ihnen die Basis-Funktionen und die Grundsteuerung des Spiels erklärt. Die Steuerung wird mit der Maus und der Tastatur vorgenommen. Nachdem der*die Spielende einen Charakter ausgewählt hat, kann dieser in einem Trainingsraum ausprobiert werden. Statt Lootboxen zu erwerben, die virtuelle Gegenstände wie Skins enthalten, beinhaltet in der neuen Version der Battle Pass sowohl kosmetische Items, für die Aufbesserung von Charakteren, als auch neue Held*innen. Anschließend startet der Kampf gegen die Gegner*innen, welche entweder computergesteuert sein können oder andere Online-Spielende sind.

In unterschiedlichen Modi können die Spielenden gegeneinander antreten. Beispielsweise ist es im Modus „Eskorte“ das Ziel, einen Frachter innerhalb einer bestimmten Zeit von A nach B zu begleiten. Das gegnerische Team versucht dies mit gezielten und taktischen Angriffen zu verhindern. Gewonnen hat das Team, welches den Frachter bis in das Ziel begleiten konnte oder das Team, welches dies bis Ablauf der Zeit verhindern konnte. Zudem gibt es Ranglistenmatches. Diese wurden jedoch mit dem zweiten Teil des Videospiels überarbeitet. Vorher ging es darum, durch gewonnen Matches im Rang aufzusteigen. Nach einem solchen Level-Aufstieg erhielten die Spielenden eine Lootbox mit Gegenständen oder Skins, die ihre Spielfähigkeiten verbessern konnten. Wer verloren hat, stieg im Rang ab. In Overwatch 2 ist das Ziel der Rangliste, dass die eigene Gesamtleistung die Leistung in einzelnen Spielen übersteigt. Nach sieben Siegen steigen die Spielenden einen Rang auf oder nach 20 Niederlagen einen Rang ab.

Daneben wurde der Spielsound verändert, so dass nun noch einfacher, anhand der Töne das Spielgeschehen erfasst werden kann. Auch die Kommunikation innerhalb der Teams wurde mit Overwatch 2 erneuert. Es gibt ein Ping-System. Dies bedeutet, dass Spielende auf dem Spielfeld Punkte markieren und mit Aussagen versehen können. So können die Spielenden untereinander auch ohne einen (Sprach-)Chat kommunizieren.

Herausforderungen

Auch wenn das Spiel noch so ansprechend von der Aufmachung her erscheint, handelt es sich dennoch um ein komplexes, gewaltbesetztes Videospiel, welches eine Wettkampfsituation simuliert. Herausfordernd ist dabei vor allem, dass es keine richtige Handlung gibt und der Fokus somit alleinig auf dem reinen Wettkampf liegt. Zudem kommt es innerhalb des Spiels häufig zu einem hektischen Spielgeschehen, welches vor allem jüngere Spielende überfordern kann. Dies wird durch die Ego-Perspektive noch einmal verstärkt. Heranwachsende sind dabei oftmals nicht in der Lage, alle Details des Spiels zu erfassen.

Auch das Battle-Pass-System geht mit einigen Herausforderungen einher. Dadurch, dass keine Lootboxen mehr zur Verfügung stehen, mit denen ein besonderer Skin auch durch Glück erworben werden konnte, müssen diese nun käuflich erworben werden. Wenden sich die Spielenden lediglich den kostenlosen Items zu, wird ihnen stets vorgeführt, welche Items sie verpassen. Dies verleitet sie häufig dazu, erweiterte Belohnungen kostenpflichtig zu erwerben. Auch dadurch, dass die Belohnungen oftmals nur für eine begrenzte Zeit zur Verfügung stehen, erhalten die Spielenden einen gewissen Druck entweder mehr Spielpunkte zu erzielen oder Geld zu investieren. Mehr zu den Herausforderungen des Battle Pass finden sich hier.  Zudem kann es zu Unsicherheiten kommen, was das Bezahlsystem angeht, dadurch dass es drei verschiedene Währungen gibt. Die bekannste Währung sind die „Overwatch-Coins“, mit denen kosmetische Items im In-Game-Shop erworben werden können. 1 Euro entspricht dabei ungefähr 100 „Overwatch-Coins“. Daneben gibt es „Overwatch-League-Tokens“, welche sowohl durch das aktive Anschauen von Overwatch-League-Streams gesammelt oder käuflich erworben werden können. Als eine dritte Währung gelten die „Ranglistenpunkte“. Je nach Rang, können unterschiedlich viele Punkte gesammelt werden. Mit diesen können die Spielenden für einen ihrer Charaktere einen goldenen Waffenskin freischalten.

Tipps und Hinweise

Auf den ersten Blick unterscheidet sich Overwatch 2 von der Vorgänger-Version kaum. Der Spielablauf und die Spielweise ähneln sich weiterhin. Jedoch sind die Weiterentwicklungen hinsichtlich des Battle-Pass-Systems und dem Erwerb von Items im In-Game-Shop kritisch zu betrachten. Dies verleitet Spielende oft zu der Ausgabe von hohen Geldbeträgen oder zu hohen Spielzeiten.

Beim Umgang mit dem Spielverhalten von Kindern und Jugendlichen ist es in erster Linie bedeutsam, die Faszination dieser an den jeweiligen (Online-)Spielen nachzuvollziehen. Auf Basis dessen kann ein gemeinsames Gespräch über mögliche Herausforderungen stattfinden. Hilfreich kann dabei das gemeinsame Spielen sein, damit die Erwachsenen Einblicke in das Spiel erhalten. Anschließend daran gilt es, dass die Kinder und Jugendliche lernen, ihr eigenes Spielverhalten zu reflektieren und gegebenenfalls ihre Spielzeit begrenzten. Dabei kann das Festlegen von Medienzeiten unterstützend wirken. Dies ist sowohl analog als auch digital möglich und fördert die funktionale Nutzung von Videospielen.

Dadurch, dass In-App-Käufe bei dem Videospiel Overwatch 2 möglich sind und diese hohe Kosten verursachen können, ist es vorteilhaft, keine Kreditkarte oder andere Zahlungsmittel im Play-Store bzw. App-Store zu hinterlegen. Wie In-App-Käufe noch verhindert werden können, erklärt der entsprechende webhelm-Artikel. Daneben ist es bedeutsam, dass Eltern. Wollen die Kinder und Jugendlichen trotzdem geldliche Aktionen tätigen, sollten diese gemeinsam besprochen werden. Dabei kann über die Bedeutung von Glücksspielen gesprochen werden und die Absichten hinter solchen Spielmechanismen erklärt werden.

Erstellt am 31.07.2023