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Immer wieder wird im Zusammenhang von Sozialen Medien von Trends gesprochen. Denn sowohl bei der Mediennutzung als auch bei den Inhalten, die hochgeladen und geteilt werden, zeichnen sich gewisse Muster ab, die sich ebenso schnell wandeln können.

Das Vorkommen von Trends ist jedoch keineswegs eine Erscheinung von Social Media. Trends gab es schon immer, sei es in Form von Mode, Aktivitäten oder Dinge, für die sich plötzlich viele Menschen interessieren. Von daher ist es nicht gerade verwunderlich, dass Trends mit dem Aufkommen von Social Media auch dort ihren Platz bekommen haben. Besonders viele Trends lassen sich auf Social-Media-Plattformen beobachten, auf denen visuelle Inhalte geteilt werden. Bekannte Beispiele sind hier etwa Instagram, TikTok oder YouTube. Aber auch auf textbasierten Plattformen wie X (ehemals Twitter) können Trends entstehen.

Doch nicht nur bei den Inhalten auf Sozial Media, auch bei der Mediennutzung selbst lassen sich gewisse Trends erkennen. So geht beispielsweise schon seit vielen Jahren die Tendenz hin zu Kurzvideos im Hochformat. Deutlich erkennbar an der Beliebtheit der App TikTok, haben auch andere Apps wie Instagram, Snapchat und YouTube vor einigen Jahren ähnliche Formate eingeführt.

Wie entstehen Trends?

Ein Medientrend kann entstehen, indem Nutzer*innen Inhalte von anderen Nutzer*innen kopieren oder aufgreifen. Meist werden Trends jedoch von Influencer*innen ins Leben gerufen oder zumindest durch deren Verbreitung bekannt gemacht. Denn je mehr Follower*innen die Person, die die Inhalte verbreitet, hat, desto wahrscheinlicher ist es, dass vielen Menschen die Inhalte sehen und nachahmen. Auch gewisse App-Features wie die Stiches-Funktion auf TikTok, bei der User*innen auf bereits bestehende Videos reagieren, können Trends befeuern. Hierbei werden Videos von anderen User*innen kommentiert, nachgeahmt oder auf die eigene Situation übertragen.

Schaut man auf die Inhalte solcher Trends, lassen sich auch hier meist gewisse Auslöser erkennen. So beziehen sich Trends oft auf aktuelle Popkultur. Diese können andere Medien wie Filme, Serien, Bücher, Songs oder auch anstehende Events sein. Ein Trend der Anfang des Jahres besonders häufig auf Sozialen Medien zu sehen war, war der Wednesday-Dance. Angelehnt an eine Szene aus der neu erschienenen Netflix-Serie „Wednesday“ tanzten User*innen ins goth-artigen Kostümen einen in der Serie gezeigten Tanz nach. Auch Neuerscheinungen von Songs können einen Trend auslösen, indem Lyrics auf Situationen übertragen werden oder passende Tänze kreiert werden und viral gehen. Manchmal werden Trends auch zu Marketingzwecken genutzt oder gar ins Leben gerufen. So auch beim Hype um den im Jahr 2023 erschienen Barbiefilm, der vor allem der Spielzeugfirma Mattel zu Gute kam.

Was macht einen Trend aus?

Gerade bei audiovisuellen Plattformen sind Trends daran zu erkennen, dass sich Inhalte meist der selben Optik bedienen. So werden gleiche Motive abgebildet oder ähnliche Filter verwendet. Besonders häufig wird zudem die gleiche Audiospur hinterlegt oder in nur leicht abgewandelter Form abgespielt. Zudem werden meist Hashtags genutzt, die auf den Trend hinweisen.

Manchmal sind finden Trends auch in Form von Challenges statt. User*innen werden dabei aufgefordert Aufgaben zu meistern, sich bei gewissen Tätigkeiten zu filmen oder in einem Video persönliche Gegenstände zu zeigen.

Tipps und Hinweise

Durch die Schnelllebigkeit von Medientrends ist es fast unmöglich, einen Überblick über vorherrschende Trends zu behalten. Wichtig ist es hier, mit Kindern und Jugendlichen in Austausch zu sein, sodass eine Sensibilität entsteht, sollten sie auf problematische Medientrends stoßen. Besonders im jugendlichen Alter sehnen sich viele nach Anerkennung. Durch die Teilnahme an Trends, erhoffen sich viele Jugendliche Reichweite und Klicks. Manchmal verspüren Jugendliche zusätzlich durch Gruppenzwang den Druck, gewissen Trends und Challenges zu folgen. Fachkräfte und Eltern sollten daher dazu anregen, dass Jugendliche lernen Trends zu hinterfragen und zu reflektieren, anstatt diesen blind zu folgen. Auch sollte sich die Frage gestellt werden, wo gewisse Trends ihren Ursprung haben. Trends sind aber nicht per se negativ zu sehen. Es gibt auch Trends, die inspirieren und zur Kreativität anregen können.

Erstellt am 02.11.2023