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Videospiele faszinieren sowohl Kinder und Jugendliche als auch Erwachsene. Es gibt sie zahlreich im Geschäft zu kaufen oder Online zu erwerben. Inzwischen existieren verschiedene Genres, in diese sich Video-, bzw. Computerspiele einteilen lassen. Die Genres werden hinsichtlich der Art der Spielweise und den einzelnen Spielmechanismen unterschieden. Jedoch ist eine eindeutige Zuweisung von Genres teilweise nicht möglich, da sich verschiedene Elemente der einzelnen Genres überschneiden. Im Folgenden werden die Hauptgenres im Gaming-Bereich vorgestellt.

Action-Games

Das Genre der Actionspiele zeichnet sich vor allem durch schnelle Bewegungen, das Kämpfen gegeneinander und die Bewältigung von Herausforderungen aus. Dabei werden schnelle Reaktionen und Geschicklichkeit gefordert. Häufig geht es darum, dass der eigene Spielcharakter das jeweilige Level überlebt. Dafür kann der*die Spielende oftmals auf Schusswaffen oder Kampfsport-Attacken zurückgreifen.

Sofern Schusswaffen in den Fokus des Spiels rücken, wird auch von einem Ego-Shooter oder einem Third-Person-Shooter gesprochen. Dabei handelt es sich um Unter-Kategorien von Actionspielen. Bei einem Ego-Shooter agieren die Spielenden aus der Egoperspektive in der Spielwelt und nutzen Schusswaffen im Kampf gegen andere Spielende oder computergesteuerte Gegner*innen. Third-Person-Shooter bezeichnen Videospiele, bei denen die Spielenden die Verfolgerperspektive einnehmen; sie befinden sich hinter dem Spielcharakter. Beliebte Shooter-Videospiele sind „Call of Duty“ oder „Fortnite: Battle Royale”.

Liegt der Fokus auf Kampfsport-Attacken wird auch von Beat ’em up, einer weiteren Unter-Kategorie gesprochen. Hier geht es um einen sportlichen Wettkampf unter Einsatz von direkter körperlicher Gewalt im Spiel, wie verschiedenen Kampfkunst-Stilen.

Um weiterzukommen müssen die Spielenden Level bewältigen. Diese nehmen an Schwierigkeit immer weiter zu, wodurch sie stets gefordert werden. Dadurch, dass der Fokus auf Action liegt, kann es vorkommen, dass die Handlung bei manchen dieser Spiele nicht ausgeprägt ist.

Generell sorgen Actionspiele für Spannung und nicht selten für Stress. Die Spielenden werden in aufregende und überraschende Situationen versetzt, welche durch Soundeffekts und Animationen verstärkt werden. Häufig sind Spiele dieses Gaming-Genres nicht für Kinder geeignet. Vor allem Ego-Shooter sind oftmals erst ab 16 oder 18 Jahren freigegeben. Das liegt vor allem an Kampf- und Gewaltszenen. Trotzdem werden Actionspiele bereits von jungen Spielenden gespielt.

Adventure-Games

Bei klassischen Adventure-Games handelt es sich um Abenteuerspiele bei welchen der Fokus auf der Entdeckung von Spielwelten liegt. Als Basis dient eine (fiktive) Geschichte. Die Spielenden nehmen die Rolle einer Spielfigur ein. Der Charakter dieser Figur ist in Adventure-Games häufig vordefiniert und nicht änderbar. Bei der Entdeckung der Welten werden den Spielenden zahlreiche Rätsel und Aufgaben gestellt, welche es zum Weiterkommen im Spiel zu lösen gilt. Das Sammeln von Items und Gegenständen im Spiel kann im weiteren Spielverlauf hilfreich sein. Oftmals besteht keine Zeitbeschränkung. Dadurch können die Spielenden in Ruhe und ohne Druck die Welten entdecken. Zudem gibt es oftmals keine bis lediglich eine geringe Altersbeschränkungen, da in dem Genre der Adventure-Games kaum gewaltvolle Szenen zu sehen sind. Gegenüber den Action-Games agieren die Spielenden bei den Adventure-Games überwiegend als Einzelspielende.

Strategiespiele

Dieses Genre fordert von den Spielenden taktisches Denken. Sie sollen Strategien entwickeln, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Dabei gibt es oftmals zwei Spielmodi: entweder übernimmt der Computer die Rolle von Gegenspielenden oder es gibt die Möglichkeit, mit mehreren Spielenden gleichzeitig gegen- bzw. miteinander zu spielen (Multiplayer-Modus). Insgesamt kann zwischen drei Arten von Strategiespielen unterschieden werden: Rundenbasierte Strategiespiele , Echtzeit-Strategiespiele und Aufbau-Strategiespiele.

Im Rahmen der rundenbasierten Strategiespiele, auch TBS-Spiele genannt, werden den Spielenden jeweils spezifische Zeitfenster zugeordnet, in denen sie ihre persönliche Strategie umsetzen können. Die Abkürzung TBS steht hier für „turn-based strategy“. Dieses Untergenre ähnelt einem Brettspiel: die Spielenden wechseln sich mit ihren Zügen ab. Dadurch, dass immer eine Runde gespielt wird, fällt es den Spielenden oftmals schwer ein Ende zu finden, womit die Mediennutzungszeit oftmals hoch ist.

Sobald jedoch die Spielzeit an der realen Zeit orientiert ist und alle Spielende gleichzeitig spielen, wird von Echtzeit-Strategiespielen gesprochen. Die dafür verwendete Abkürzung RTS-Spiele bedeutet „real-time strategy“-Spiele. Innerhalb der RTS-Spiele befinden sich die Spielenden in einer gewissen Drucksituation und sind im Spiel ständigen Angriffsbedrohungen ausgesetzt. Ein Beispiel hierfür ist beispielsweise das Spiel „Age of Empire“. Dabei werden Siedlungen, Armeen und Bevölkerungen in Echtzeit entwickelt.

Bei Aufbau-Strategiespielen geht es weniger um Strategien, die dazu dienen gegnerische Spielende zu besiegen. Stattdessen liegt der Fokus darauf, etwas aufzubauen. Das kann beispielsweise der Aufbau einer Stadt sein. Dafür müssen sich die Spielenden verschiedenen Ressourcen verdienen (wie zum Beispiel Holz), um neue Objekte bauen zu können.

Rollenspiele

Bei Rollenspielen nehmen die Spielenden die Rolle eines Charakters ein und steuern diesen durch die Spielwelt. Oftmals müssen die Spielende „Quests“ bewältigen, die darin bestehen Kämpfe zu gewinnen oder Aufgaben zu lösen. Hier zeigt sich eine Überschneidung mit anderen Gaming-Genres. Durch die Bewältigung solcher Quests können die Spielenden die Fähigkeiten oder auch die Ausrüstung ihres Charakters verbessern. Häufig besteht die Möglichkeit Rollenspiele online mit anderen zusammenzuspielen.

Simulationen

Simulationsspiele versuchen oftmals realistische Situationen nachzubilden. Innerhalb dieses Genres wird vor allem auf Audio- und Video-Effekte besonderen Wert gelegt sowie auf logische Zusammenhänge, um einen Sachverhalt möglichst originalgetreu umsetzen zu können. Bekannte Beispiele sind beispielsweise eine Flugsimulation oder der Eisenbahnsimulator. Bei der Flugsimulation nehmen die Spielenden die Rolle des Piloten oder der Pilotin ein und steuern ein Flugzeug. Dabei erleben sie verschiedene Situationen wie beispielsweise eine Notlandung.

Denk- und Gedächtnisspiele

Das Genre der Denk- und Gedächtnisspiele erfordert oftmals intellektuelle Fähigkeiten beim Spielen. Es geht um die Förderung des Denkvermögens und der Fähigkeit des Problemlösens. Bei solchen Spielen finden Glück oder Zufall keinen Platz. Stattdessen ist Konzentration gefordert. Dabei gibt es zum Beispiel Spiele, die die Gehirnfunktion fördern sollen (Gehirntraining-Spiele) oder solche, bei denen Rätsel im Vordergrund stehen. Oftmals werden solche Spiele im Lehrkontext eingesetzt, als sogenannte „Lernspiele“, die das logische Denken, die Merkfähigkeit und die Aufmerksamkeit der Spielenden fördern sollen.

Tanz- und Musikspiele

Bei diesem Genre geht es darum durch Singen, Tanzen oder das (fiktive) Spielen von Instrumenten Punkte zu sammeln und dadurch in Levels aufzusteigen. Dafür müssen die Spielenden Töne treffen oder spezifischen Tanzschritten folgen. Bei einigen Spielen wird zusätzliche Technik benötigt, wie beispielsweise eine Tanzmatte. Damit kann neben Spaß und Unterhaltung auch die körperliche Fitness gefördert werden.

Tipps und Hinweise

Die Genres im Bereich der Videospiele sind vielfältig. Ein Hauptgenre besteht zumeist aus mehreren Untergenres. Dabei kommt es bei einem Spiel oftmals zu Überschneidungen mehrere Genres, weshalb eine eindeutige Zuordnung teilweise schwierig ist. Auch müssen Videospiele nicht mehr nur im Geschäft gekauft werden, denn eine große Auswahl an Videospielen steht im Netz, auf Portalen wie Steam oder in App Stores, zur Verfügung. Bei der Auswahl passender (Video-)Spiele ist es besonders wichtig, die persönlichen Bedürfnisse und Vorlieben zu beachten. Zudem sollte die Geeignetheit für das entsprechende Alter überprüft werden. Als Orientierung kann dabei die jeweilige Alterskennzeichnung dienen. Auch ist es empfehlenswert, dass Eltern versuchen die Faszination von Kindern und Jugendlichen für Games zu verstehen. Dabei kann es helfen, die entsprechenden Spiele gemeinsam auszuprobieren und mögliche Herausforderungen gemeinsam zu besprechen.

Daneben ist es vorteilhaft Spielzeiten zu regeln. Dafür können gemeinsam Regeln besprochen werden. Hilfreich können dabei analoge Maßnahmen sein, wie das Einrichten von handyfreien Zonen. webhelm hat dafür eine Übersicht über analoge Möglichkeiten, um die Medienzeit zu reduzieren, verfasst. Zudem werden entsprechende digitale Möglichkeiten hier vorgestellt.

Außerdem sollten mögliche Kosten stets im Blick behalten werden. Innerhalb zahlreicher Spiele können große Mengen an Geld für Items, um die eigene Spielfigur aufzubessern oder für das Freischalten von Levels ausgegeben werden.

Darüber hinaus können Spiele aber auch Chancen mit sich bringen. So beispielsweise die Förderung des Gedächtnisses im Rahmen von Denk- und Gedächtnisspielen oder die Verbesserung der Aufmerksamkeit. Sofern Bildung mit Unterhaltung in Spielen verbunden wird, wird auch von Serious Games gesprochen.

Erstellt am 02.10.2023