Navigation überspringen

Für viele Kinder und Jugendliche gehören Videospiele zum Alltag, sie bieten ihnen Unterhaltung und Zeitvertreib. Neben reinen Unterhaltungsspielen gibt es ebenfalls Serious Games (englisch für „ernste Spiele“). Auch wenn die deutsche Übersetzung so klingt, geht es dabei nicht ausschließlich um Ernsthaftigkeit, sondern stattdessen um Spiele, die zwar einerseits sich mit ernsthaften Themen beschäftigen, diese jedoch auf unterhaltsame Art und Weise spielerisch vermitteln.

Was macht Serious Games aus?

Bei einem Serious Game handelt es sich um ein digitales Spiel, oftmals für den Computer oder die Videokonsole. Der inhaltliche Fokus liegt in der Regel auf einem bestimmten, ernsthaften Thema, wie zum Beispiel Flucht und Asyl. Die Hintergrundgeschichte und die möglichen Handlungsabläufe, die dem Spiel zugrunde liegen, sollen Wissen vermitteln. Dabei kann auch das Einblenden von Informationen als Tool genutzt werden. Jedoch findet die Umsetzung das Games häufig nicht nur auf der Bildungsebene statt, sondern bezieht auch unterhaltende Aspekte mit ein. Die Spielenden sollen den Inhalten auf lockere Art und Weise begegnen und diese aktiv digital anwenden können, um eine nachhaltige Wissensaneignung zu ermöglichen.

Im Vergleich zu klassischen Lernsoftwares wechseln sich bei Serious Games die Spiel- und Lerninhalte nicht ab, sondern gehen ineinander über, wodurch ein Ausgleich zwischen Unterhaltung und Wissensvermittlung stattfindet. Das Lernen findet somit spielerisch statt.

Serious Games sind sowohl online als auch im regulären Handel zu finden, ebenso gibt es kostenlose Angebote. Die Genres, die anvisierte Zielgruppe und auch die Plattform können unterschiedlich sein.

Serious Games im pädagogischen Kontext

Serious Games eignen sich besonders als Anregungen und Spielideen für den pädagogischen Einsatz. Der spielerische Ansatz bei der Vermittlung von ernsthaften und oftmals gesellschaftlich relevanten Themen hat den Vorteil, dass die Teilnehmenden dabei oftmals Spaß haben. Der dabei stattfindende Wissenstransfer findet dabei eher passiv statt. Thematische Zusammenhänge werden für die Spielenden greifbar und sie haben die Möglichkeit, neue Perspektiven einzunehmen. Somit eignen sich Serious Games besonders für die Hinführung zu Themen wie Umweltschutz, Politik oder Inklusion.

Tipps und Hinweise

Serious Games verbinden Bildung mit Unterhaltung und knüpfen an das Gaming-Interesse von Kindern und Jugendlichen an. Gleichzeitig können aber auch Eltern ihre Kinder zu dem Spielen von Serious Games ermutigen und fördern somit die Wissenserweiterung hinsichtlich spezifischer, oftmals gesellschaftlicher und politischer Themen. Es sollte jedoch immer darauf geachtet werden, dass die Spiele dem Alter der Kinder und Jugendlichen entsprechen. Zudem ist es vorteilhaft, die Serious Games gemeinsam zu spielen und als Ansprechperson für Fragen zur Verfügung zu gehen. Daneben gilt es, die Sensibilität der Kinder und Jugendlichen einschätzen zu können, um sie mit gewissen Themen nicht zu überfordern.

Als ein Beispiel für ein Serious Game kann das kostenlose Spiel „The Unstoppables“ angeführt werden. Dieses beschäftigt sich mit dem Thema Vielfalt bzw. „Gleichsein und Anderssein“. Webhelm hat dazu bereits eine Methode für Kinder ab acht Jahren entwickelt, bei welcher sie das Spiel ausprobieren und anschließend ihre eigene Superkraft entdecken können.