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Aktuell übt das kostenlose Online-Game Brawl Stars einen großen Reiz auf ältere wie jüngere Heranwachsende aus. Comic-Design, schnelle Spiele, kurze Runden sowie die Möglichkeit, mit Freunden oder Fremden im Team zu spielen, machen Brawl Stars so attraktiv für Kinder und Jugendliche. Es gibt zahlreiche Lets-Plays zu dem Game und viele YouTuber, die für ihre Erfolge gefeiert werden. Leider liegt keine USK-Einstufung für das Spiel vor, der Spieleratgeber NRW empfiehlt es allerdings für Kinder ab 10 Jahren.

Ähnlichkeit zu Fortnite

Zusammenfassend geht es bei Brawl Stars darum, möglichst viele wertvolle Gegenstände einzusammeln beziehungsweise zu beschützen und gegen andere Spielfiguren, genannt Brawlers, zu kämpfen. Die genaue Aufgabe hängt vom jeweiligen Spiel-Modus ab, so gibt es die Modi Juwelenjagd, Tresorraub und Showdown. Eine ausführliche Beschreibung der Spiel-Modi bietet der Spieleratgeber NRW. Bei dem Showdown-Modus müssen beispielsweise Gegener ausgeschaltet werden – wer als letztes übrig bleibt, gewinnt. Dies erinnert stark an den Battle Royale Modus des Spiels Fortnite, der bei Heranwachsenden nach wie vor sehr beliebt ist. Brawl Stars funktioniert also auch deshalb so gut, weil bereits bekannte, beliebte Muster aufgegriffen und neu inszeniert werden.

Möglichen Problemen vorbeugen

Neben übermäßigem Drang zum Spielen können Probleme wie Online-Mobbing oder Cyber-Grooming durch die Chatfunktion mit Freunden und Fremden auftreten. Zudem ist Brawl Stars zwar kostenlos, es sind jedoch In-App-Käufe verfügbar, ohne die Spielerfolge nur langsam zu erreichen sind – der Anreiz, Geld zu investieren, ist für ehrgeizige Kinder und Jugendliche daher hoch. Spieler können zum Beispiel Lootboxen kaufen, eine Art Überraschungsbox, in der unter anderem außergewöhnliche Brawler enthalten sein können und die demnach eine enorme Aufwertung bedeuten können – oder auch nicht. „KritikerInnen sehen in den Überraschungskisten (‚Lootboxen‘) eine Form des Glücksspiels, das Kinder noch nicht durchschauen können“, so ein Artikel von schau-hin.info.

Um solchen Risiken vorzubeugen, ist es wie immer wichtig, ein offenes Gesprächsklima für Kinder und Jugendliche zu schaffen und Interesse an ihrer Begeisterung für das Spiel zu zeigen. Heranwachsenden sollte bewusst sein, dass sie sich bei möglichen Problemen, zum Beispiel in den Chats, jederzeit an ihre Eltern/pädagogische Fachkräfte wenden können. Um eine Spielsucht und hohe Kosten durch In-App-Käufe zu verhindern, können Regeln vereinbart werden. Es ist hilfreich, Nutzungszeiten festzulegen und den Verzicht auf beziehungsweise ein fixes Budget für In-App-Käufe zu vereinbaren. Bezüglich der Nutzungszeiten ist es sinnvoll, anstelle von Minuten lieber die Anzahl an Runden zu bestimmen, die pro Tag oder Woche gespielt werden dürfen. Auf diese Weise muss der/die Spieler*in das Game nicht vor dem regulären Ende unterbrechen, weil die vereinbarte Minutenzahl aufgebraucht ist – das kann gerade bei Spielen im Team zu großem Frust und Ärger führen.

Erstellt am 17.12.2019