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WhatsApp ist eine der weltweit am häufigsten genutzten Messenger-Apps und ist sowohl bei Erwachsenen als auch bei vielen Jugendlichen sehr beliebt. Die App wird zudem kontinuierlich aktualisiert und um neue Funktionen erweitert. Wer in letzter Zeit auf WhatsApp war, hat möglicherweise schon die Funktion der WhatsApp-Kanäle entdeckt. Das Feature, welches vielen bereits durch die Messenger-App Telegram bekannt sein dürfte, ist nun unter dem Reiter „Aktuelles“ zu finden.

Was sind Kanäle?

Über Kanäle bekommen Nutzer*innen die Möglichkeit, gewissen Personen und Institutionen zu folgen und deren Updates im Stil eines WhatsApp-Chats zu erhalten. Dies funktioniert nach dem Prinzip „One-to-many“. Das bedeutet, dass nur der*die Kanalbetreibende Nachrichten in den Kanal schreiben kann. Diese bleiben dann maximal 30 Tage bestehen, bevor sie automatisch gelöscht werden. Als einzige Form der Interaktion können Abonennt*innen per Emoji auf die Nachrichtenupdates reagieren. Wenn ein*e Nutzer*in einen Kanal abonniert hat, kann er*sie unter dem Reiter „Aktuelles“ die letzten Updates aller abonnierten Kanäle einsehen. Aber auch das Stöbern in Kanälen ohne Abonnement ist möglich. Über die anderen Kanalmitglieder erhält man bis auf die Gesamtzahl der Kanal-Abos keine weiteren Informationen. Auch Informationen über die Betreibenden des Kanals sind für Abonennt*innen nicht einsehbar.

WhatsApp selbst schreibt, dass die Einführung stufenweise erfolgt und einige Funktionen noch nicht für alle verfügbar sind. Auch die Möglichkeit selbst Kanäle zu erstellen wurde erst nachträglich hinzugefügt.

Wer betreibt die Kanäle?

Bei Einführung des Features gab es nur eine kleine Auswahl an Kanälen. Diese waren meist große Fußballvereine, Influencer*innen oder große Institutionen. Unter „Kanäle suchen“ bietet WhatsApp die Möglichkeit, Kanäle per Texteingabe zu finden oder Kanäle anzeigen zu lassen. Diese werden, nach Aktivität oder Beliebtheit sortiert, angezeigt. Möchte ein*e Nutzer*in einen Kanal abonnieren, reicht das Anklicken des Plus-Symbols neben dem Kanalnamen. Kanäle, die von Nutzer*innen ohne Verifikation erstellt wurden, sind dort allerdings (noch) nicht zu finden. Diese können jedoch mittels Kanallink geteilt werden.

Tipps und Hinweise

WhatsApp-Kanäle versprechen Kindern und Jugendlichen die Chance, noch mehr oder exklusivere Updates ihrer Lieblingsinfluencer*in oder -Fußballverein zu erhalten. Erziehungsberechtigte sollten dabei allerdings ein Auge darauf haben, welchen Kanälen ihre Kinder folgen und welche Inhalte dort verbreitet werden. WhatsApp selbst betont, dass allein die Kanalbetreibenden für ihre Inhalte verantwortlich seien. Zwar wolle WhatsApp mithilfe von automatisierter und manueller Überprüfung die Einhaltung der eigenen Richtlinien überprüfen, dennoch kann es vorkommen, dass Kinder und Jugendliche durch Kanäle mit problematischen oder nicht-jugendfreien Inhalten in Berührung kommen.

Außerdem können WhatsApp-Kanäle bei jungen Nutzenden sogenannte FOMO (Angst, etwas zu verpassen) fördern. Es kann schnell der Eindruck entstehen, den liebsten Influencer*innen oder Vereinen auf allen Kanälen folgen zu müssen, um keine wichtigen Infos zu versäumen. Das kann die Bildschirmzeit erhöhen. Dementsprechend ist es wichtig, zur Reflektion anzuregen, welche Informationen junge Nutzende relevant sind.

Auch in Bezug auf Datenschutz bietet die alleinige Nutzung von WhatsApp bereits einige Bedenken. Sollten Jugendliche die App verwenden, empfiehlt es sich, so wenig wie möglich Informationen im Profil preiszugeben und entsprechende Privatsphäre-Einstellungen vorzunehmen.

Erstellt am 24.10.2023