Minecraft
Die Erstellung einer Umgebung mit Häusern, Landschaften und ganzen Städten – das Spiel Minecraft macht es möglich. Sowohl in der Freizeit als auch im pädagogischen Kontext bietet das populäre Spiel einiges an Potenzial. webhelm hat sich das Game genauer angeschaut und sowohl die Chancen als auch Herausforderungen betrachtet.
Was ist Minecraft?
Minecraft zählt zu den am meisten verkauften Spielen weltweit. Das Standard-Spiel ist von der USK ab sechs Jahren freigegeben, Ableger von Minecraft bei denen es vorrangig um Verteidigung und Kampf geht, sind jedoch der USk zufolge erst ab 12 Jahren freigegeben.
Bekannt wurde Minecraft vor allem über sogenannte Let’s Play-Videos, die auf Plattformen wie YouTube oder Reddit veröffentlicht wurden. Das Game ist unter Kindern und Jugendlichen sowie Erwachsenen populär und kann alleine oder mit Freund*innen gespielt werden. Es ist sowohl online als auch offline verfügbar und existiert als Computer-Version, aber auch für mobile Geräte wie Smartphone und Tablet. Für den Computer kostet das Spiel ca. 29,99 € und als App ab ca. 7 €. Am beliebtesten ist jedoch die Computer- bzw. Videospiel-Version, da die Version für das Smartphone lediglich eingeschränkt genutzt werden kann. Für den Kauf ist ein Microsoft-Konto Voraussetzung.
Innerhalb des Spiels existiert eine fiktive Welt, die aus Blöcken besteht. Diese sind immer gleich groß, bestehen jedoch aus verschiedenen Materialien wie z. B. Erde oder Stein. Die Materialien müssen über das Abbauen dieser gesammelt werden, um daraus Neues kreieren zu können. Außerdem gibt es verschiedene Spielmodi: Der Kreativ-Modus lässt den Spielenden die Freiheit, selbst kreativ zu werden und sich an allen Gegenständen, die im Spiel verfügbar sind, zu bedienen. Aus den Blöcken, die sie abbauen, können sie Werkzeuge, Ausrüstungen oder auch Gebäude bauen. Im Überlebens-Modus hingegen ist es das Ziel, die Welt zu entdecken und dabei zu überleben. Hier spielen vor allem die wechselnden Tageszeiten eine Rolle. Während der Nacht kommen Monster, vor denen es sich zu schützen gilt. Das funktioniert am besten durch das Bauen einer sicheren Unterkunft. Gegenstände und Blöcke müssen hier erst zeitaufwendig abgebaut werden, damit sie genutzt werden können. Neben dem klasisschen Minecraft-Spiel lassen sich auch weitere Editionen, sogenannte Ableger-Spieler finden, die mit einer ergänzenden Handlung einhergehen (z. B. Minecraft Legends oder Minecraft Dungeons). Dabei geht es oft um die Verteidigung der Oberwelt vor Monstern, einen actionreichen Kampf oder um die Befreiung von Charakteren.
Das Spiel wird auch als ein Sandbox- bzw. Open-World-Game bezeichnet, weil es den Spielenden alle Freiheiten lässt, eine eigene Lösung zu finden. Dabei werden von den Spielentwickler*innen keine spezifischen Wege oder Ziele vorgegeben.
Chancen von Minecraft
Durch das eher kindliche Design spricht das Spiel vor allem Kinder und Jugendliche an. Es ermöglicht ihnen, eine eigene Welt zu gestalten, gegen Gegner*innen zu gewinnen, ihren Spielcharakter zu verbessern und gemeinsam mit ihren Freund*innen zu spielen. Das fasziniert die Spielenden und fördert zugleich ihre Kreativität. Auch wird die Entwicklung von Lösungsstrategien begünstigt. Zudem können durch das Spiel Minecraft gruppendynamische Prozesse angeregt werden. Es können beispielsweise gemeinsam Pläne zum Bauen von Gebäuden aufgestellt und im Spiel umgesetzt werden. Somit wird das Spiel mit dem Kreativ-Modus oftmals im Rahmen von pädagogischen Kontexten verwendet.
Mögliche Herausforderungen
Auch wenn das Spiel ab sechs Jahren freigegeben ist, gilt es einen Blick auf die unterschiedlichen Spielmodi zu werfen. Der Kreativ- und Abenteuermodus erscheint noch relativ harmlos, wohingegen der Überlebens- und Hardcoremodus mehr gewaltähnliche Spielhandlungen zulässt, wie z. B. Attacken und Angriffe. Zudem fehlt es dem Spiel an Erklärungen und Einleitungen in die grundlegenden Spielmechanismen. Das kann zu einer Überforderung von vor allem jüngeren Spielenden führen. Daneben kann Minecraft endlos gespielt werden, wodurch der Überblick über die eigene Mediennutzungszeit verloren gehen kann. Hinzu kommt, dass innerhalb des Spiels zahlreiche In-App-Käufe möglich sind.
Tipps und Hinweise
Dadurch, dass das Spiel Minecraft keine Einführung in das Spiel bietet und kaum Erklärungen innerhalb des Spiels zu finden sind, ist es vor allem für jüngere Spielende vorteilhaft, wenn sie bei Spielbeginn begleitet werden. Gemeinsam kann die Spielwelt entdeckt und grundlegende Spielweisen erkundet werden. Durch das gemeinsame Spielen erhalten auch die Erziehungsberechtigten einen Einblick in das Spiel und können gegebenenfalls die Faszination der Kinder und Jugendlichen einfach nachvollziehen. Für jüngere Kinder empfiehlt es sich, mit dem Kreativ-Modus zu beginnen. Äußern die Kinder und Jugendlichen den Wunsch, In-App-Käufe zu tätigen, gilt es die Notwendigkeit dieser gemeinsam zu besprechen und zu reflektieren.
Daneben löst das Minecraft bei den Spielenden oftmals eine starke Faszination aus und ermöglicht ein endloses Spielen. Hier ist es bedeutsam, gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen die jeweilige Mediennutzungszeit zu reflektieren und zu begrenzen. Dabei können sowohl analoge als auch digitale Methoden helfen.