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Influencer*innen finden sich  auf fast allen Social Media Kanälen wieder und leben häufig vor allem einen luxuriösen und konsumorientierten Lebensstil vor. Ergänzt wird diese Bandbreite an dargestellten Themen durch sogenannte Sinnfluencer*innen, welche „sinnvolle“ Themen und Werte auf Social Media behandeln wollen.

 

Dauer ca. 90 Minuten
Gruppengröße bis zu 15 Personen
Komplexität mittel
Altersempfehlung ab 13 Jahren

Die folgende Methode regt Jugendliche dazu an, über die Bandbreite an Themen auf Social Media zu reflektieren. Zudem wird ihr kreativer Medienumgang gefördert.

Technik und Material

  • Tablets oder PCs
  • Kameras (wenn Tablets genutzt werden, reicht deren Kamera aus)
  • Stative (optional)
  • Canva-Zugänge für alle Teilnehmenden (alternativ eignen sich auch gängige Bildbearbeitungsprogramme, wie beispielsweise Paint)
  • Optional kreative Produkte, die dem Bild eines*einer Sinnfluencer*in entsprechen (z.B. veganes Kochbuch, faire Kleidung)

Beschreibung der Methode

Bevor die Methode mit den Teilnehmenden durchgeführt werden kann ist es wichtig, dass sich die Fachkraft im Vorfeld zu dem Thema Influencer*innen und zu der Bezeichnung Sinnfluencer*in informiert. Im Plenum kann nun das allgemeine Wissen der Teilnehmenden zum Thema Influencer*innen abgefragt und gesammelt werden. Hierbei geht es darum den vorhandenen Wissensstand der Teilnehmenden in einem ersten Schritt einordnen zu können. Es wird ein Austausch untereinander angestrebt. Der Fokus des Gesprächs soll darauf liegen, welche Themen die Influencer*innen vordergründig behandeln und wie Influencer*innen-Marketing funktioniert.

Hat eine grobe Zusammenfassung des Themas „Influencer*innen“ stattgefunden, wird auf das Thema Sinnfluencer*innen übergegangen. Dafür werden den Teilnehmenden folgende Fragen gestellt:

  • Kennt ihr Sinnfluencer*innen?
  • Was könnte einen*eine sogenannte*n Sinnfluencer*in ausmachen?

Die Ideen werden gesammelt und aufgeschrieben. Anschließend sollen die Teilnehmenden recherchieren, auf welchen Social Media Plattformen sich Sinnfluencer*innen am häufigsten bewegen und was deren Profile ausmacht. Bei einer größeren Gruppe ist es von Vorteil, bekannte Sinnfluencer*innen aufzulisten (bekannte deutsche Sinnfluencer*innen sind beispielsweise die Instagram-Kanäle @lisasophielaurent oder @veganistungesund) und die Teilnehmenden in Kleingruppen einzuteilen, so dass jedes Profil von einer Gruppe betrachtet wird. Die jeweiligen Gruppen sollen nun eine Art Steckbrief zu den jeweiligen Sinnfluencer*innen erstellen.

Geleitet werden können die Teilnehmenden dabei von folgenden Fragen:

  • Welche Themen behandeln Sinnfluencer*innen?
  • Wie sehen deren Profile aus? (Gibt es ein Farbschema?, Wie sieht die Profilbeschreibung aus? Ähneln sich die Bildunterschriften? Welche Hashtags werden verwendet?)
  • Gibt es einen Unterschied zu anderen Influencer*innen? Wenn ja, worin liegt der?
  • Was steckt eurer Meinung nach hinter der Bezeichnung „Sinnfluencer*innen“?
  • Welche Möglichkeiten gibt es, mit denen Sinnfluencer*innen Geld verdienen können?

Für die Recherche wird eine Zeit von ca. 15-20 Minuten angesetzt. Nach Ablauf der Zeit wird sich im Plenum über die jeweiligen Sinnfluencer*innen ausgetauscht und die zuvor gesammelten Ideen werden ergänzt.

Im Anschluss werden die Teilnehmenden in zweier Gruppen eingeteilt. Sie sollen innerhalb von 30-40 Minuten selbstständig einen Post, beispielsweise für Instagram, erstellen, der den Kriterien eines*einer Sinnfluencer*in entspricht.  Dafür inszeniert jede Gruppe ein Foto und kreiert damit einen Social-Media-Post. Sie sollen sich überlegen, was der Inhalt ihres Posts sein könnte, ob sie für ein Produkt oder eine Aktion werben wollen oder auf ein bestimmtes Thema wie z.B. den Klimawandel hinweisen wollen. Außerdem wird besprochen, in welcher Form der Beitrag umgesetzt werden soll. Die Erstellung und Bearbeitung eines solchen Posts kann mit dem Tool Canva vorgenommen werden. Hier können die Jugendlichen ihr Foto in das Format eines Instagram-Posts bringen und dieses mit verschiedenen Design-Elementen kreativ bearbeiten. Wichtig dafür ist es die Teilnehmenden zuvor in das Tool Canva einzuführen. Wie Canva funktioniert wird hier erklärt. Alternativ kann auch ein einfaches Bildbearbeitungsprogramm wie zum Beispiel Paint genutzt werden, welches jedoch nur eingeschränkt eine kreative Bearbeitung zulässt. Zusätzlich zum kreativen Gestalten des Posts kann sich jede Gruppe noch eine sinnvolle Bildunterschrift überlegen.

Nach Ablauf der Zeit werden die erstellten Posts in der Gruppe vorgestellt. Dafür können diese heruntergeladen, ausgedruckt und in Form eines Gallery Walks in der Klasse angebracht werden. Alternativ können die jeweiligen Posts auf einem Padlet (einer digitalen Pinnwand) mit allen geteilt werden. Es geht abschließend darum zu reflektieren, ob es den Teilnehmenden schwer gefallen ist einen Post aus Sicht eines*einer Sinnfluencer*in zu erstellen und inwiefern sie denken, dass es vielleicht einfacher gewesen wäre in der Rolle eines*einer „klassischen“ Influencer*in einen Post zu erstellen.

Alternativ zum Erstellen eines Instagram-Posts eignet sich auch das Drehen von Kurzvideos, welche im Anschluss im Plenum vorgestellt werden.

Stärken der Methode

Die Methode ermöglicht es den Teilnehmenden, ihr Wissen über Social Media zu vertiefen und gegebenenfalls neue Facetten an Social-Media-Angeboten zu entdecken. Darüber hinaus kann, sofern ein Produkt oder eine Aktion beworben wurde, die Werbekompetenz der Jugendlichen gefördert und die kritische Betrachtung des (S)Influencer*innen-Daseins angeregt werden. Mit dem Einsatz von Canva können sich die Teilnehmenden zudem kreativ betätigen und Kompetenzen im Umgang mit der Design-Plattform erlernen.

Tipps und Hinweise

Für Erwachsene ist die Faszination, die Influencer*innen häufig auf Kinder und Jugendliche ausüben, nicht immer nachvollziehbar. Es ist aber völlig normal, dass Kinder und Jugendliche auf der Suche nach Orientierung sind und diese mitunter in Influencer*innen finden. Umso wichtiger ist das Verständnis von Seiten der pädagogischen Fachkraft für die Faszination der Kinder und Jugendlichen. Zudem ist es wichtig, einen kritischen Umgang mit dem Thema behutsam anzugehen.