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Zusammen spielen, gemeinsam abhängen, über alles reden – aus den Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen sind Freunde nicht wegzudenken. In Freundschaften erfahren sie Nähe und Verständnis und lernen, einander zu vertrauen. Ob als Spielkamerad*in, Ratgeber*in oder Kummerkasten, Freundschaften können viele Gesichter und Facetten haben. Doch egal, wie Freundschaften im Einzelnen aussehen, für Kinder und Jugendliche sind sie besonders wichtig, um soziale Kompetenzen zu erlernen und Bestärkung außerhalb der Familie zu erfahren.

Freundschaft im Kindesalter

Erste freundschaftliche Kontakte knüpfen Kinder bereits im Alter von etwa drei Jahren. Mit ihren Spielkamerad*innen lernen sie, neue Blickwinkel einzunehmen, die Bedürfnisse anderer wahrzunehmen und sie erfahren wechselseitige Zuneigung. Diese Verbindungen sind allerdings häufig nur von kurzer Dauer, da Kinder in diesem Alter meist stark auf sich selbst fixiert sind. Erst im Grundschulalter werden Freundschaften beständiger. In diesem Alter suchen sich Kinder ihre Freunde bereits gezielter aus und sehen in ihnen mehr als reine Spielgefährt*innen.

Freundschaft bei Jugendlichen

Für angehende Teenager haben Freunde einen sehr hohen Stellenwert. Im Zuge der Pubertät grenzen sich Jugendliche zunehmend von ihren Eltern ab, wodurch die Freunde als Orientierungspunkte immer wichtiger werden. Neben gemeinsamen spaßigen Aktivitäten oder Humor sind nun gegenseitiges Vertrauen und Verständnis in der Freundschaft besonders relevant. Freunden werden nun Dinge anvertraut, die den Eltern verborgen bleiben sollen. Außerdem erfahren Jugendliche hier eine Bestätigung, die in der von Unsicherheiten geprägten Pubertät eine große Wichtigkeit hat.

Veränderungen durch Social Media

Freundschaft findet längst nicht mehr nur offline statt. Mithilfe von Social Media Angeboten wie WhatsApp, Snapchat oder Instagram können Kinder und Jugendliche rund um die Uhr mit ihren Freund*innen in Kontakt bleiben. Die ständige Erreichbarkeit kann einen starken Einfluss auf die Dynamiken von Freundschaften ausüben und Kinder und Jugendliche auch unter Druck setzen. Gleichzeitig bietet das Internet neue Möglichkeiten, über Soziale Netzwerke, Foren oder Chats mit Gleichgesinnten in Kontakt zu treten, wodurch neue Freundschaften entstehen können.

Probleme und Gefahren

Neben neuen Chancen und Möglichkeiten verbergen sich im Internet auch einige Probleme und Risiken für Freundschaften. So können Freundschaften online beispielsweise relativ schnell entstehen und sich intensivieren. Durch den recht unverbindlichen Rahmen, den das Internet bietet, können diese allerdings auch schnell wieder enden, was zu herben Enttäuschungen führen kann. Außerdem können Konflikte aus dem Klassenzimmer in virtuelle Räume verfrachtet werden und in Form von Cyber-Mobbing immensen Druck auf Betroffene ausüben. Auch der Kontakt mit unbekannten Gleichgesinnten kann problembelastet sein. Die Gefahr, dass sich auf der anderen Seite des Bildschirms eine völlig andere Person verbirgt, als sie zu sein vorgibt, ist besonders groß. Im schlimmsten Fall kann es dabei zu sexueller Ausbeutung und Missbrauch kommen. Deshalb ist bei derartigen Kontakten besondere Vorsicht geboten.

 

Tipps und Hinweise

Aufgrund der geschilderten Gefahren ist es für Erziehungsberechtigte und Fachkräfte besonders wichtig, Kinder und Jugendliche darauf hinzuweisen, dass Kontakte und Freundschaften im Internet Besonderheiten mit sich bringen. Zudem sollten sie ihren Schützlingen im Umgang mit Social Media begleitend zur Seite stehen und sie in Bezug auf Gefahrenquellen aufklären. Außerdem bietet es sich an, auf sichere Alternativen im Netz, wie beispielsweise den Knipsclub, hinzuweisen.

 

Erstellt am 21.01.2019