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Das Bearbeiten von Fotos gehört für viele fast schon zum Alltag. Vor allem Kinder und Jugendliche wollen ihre Bilder oftmals überarbeiten, mit verschiedenen Elementen schmücken und direkt auf Social Media Plattformen sowie über Messenger teilen. Dabei soll eine Bearbeitung möglichst schnell auf dem Smartphone oder Tablet funktionieren. Hierfür gibt es zahlreiche Apps zum kostenlosen Download. webhelm hat sich fünf beliebte Apps genauer angeschaut und erklärt, inwiefern sich diese für die Fotobearbeitung eignen und was es dabei zu beachten gibt.

VSCO

Der Foto- und Video-Editor VSCO hat vor allem durch den „VSCO-Girl“-Jugendtrend an Popularität gewonnen. Die App zeichnet sich vor allem durch ihre Filter aus, die Fotos so aussehen lassen, als wären sie analog fotografiert worden. Es gibt eine kostenlose und werbefreie Version, die offiziell ab 13 Jahren genutzt werden darf, eine Altersüberprüfung findet jedoch nicht statt. Für die Nutzung ist eine Registrierung mit Profilname, E-Mail-Adresse, Passwort und Geburtsdatum notwendig. Alternativ kann sich über Google, Snapchat, Facebook oder über die eigene Handynummer angemeldet werden. Innerhalb der App geht es mehr um die Anwendung von Filtern und das Teilen der Fotos mit der VSCO-Community als um die klassische Bildbearbeitung. Dafür stehen zahlreiche, individuell anpassbare Filter und ein Raum zum Austausch bereit. Dieser steht sowohl für professionelle Fotograf*innen als auch für Anfänger*innen offen. Dabei gibt es keine Likes und auch keine Follower*innen. Daneben stehen Standard-Bearbeitungswerkzeuge wie Zuschneiden, Rahmen einfügen oder Belichtung anpassen bereit. Für die Bearbeitung können Bilder aus der Galerie hochgeladen und anschließend in sozialen Netzwerken oder über Messengerdienste geteilt werden.

Eine Herausforderung stellen In-App-Käufe dar. Über diese können Premium-Funktionen wie zusätzliche Filter oder die Weißabgleich-Funktion käuflich erworben werden. Dafür muss eine VSCO-Mitgliedschaft für 29,99 € pro Jahr (inkl. siebentägiger Probeversion) oder 7,99 € im Monat gekauft werden. Eine automatische Verlängerung des Abos erfolgt, wenn nicht rechtzeitig gekündigt wird. Zudem ist die Standortfreigabe sowie die Synchronisation mit den eigenen Kontakten anfänglich automatisch aktiviert. Um möglichst wenig Daten preiszugeben, müssen diese selbstständig deaktiviert werden. Auch können keine Privatsphäre-Einstellungen in der App vorgenommen werden, sodass jedes mit der Community geteilte Bild öffentlich sichtbar ist. Zudem sind nur wenige Filter in der kostenlosen Version verfügbar.

Fazit: Eine einfach gestaltete App, um Bilder im VSCO-Look zu gestalten, die sich für Einsteiger*innen eignet, gleichzeitig jedoch mit Bedenken hinsichtlich Datenschutz einhergeht. Für umfangreichere Bearbeitungstätigkeiten ist die App aufgrund von zu wenigen Funktionen nicht geeignet.

Snapseed

Die Anwendung Snapseed wurde von Google entwickelt und bietet dafür, dass sie werbe- und kostenfrei ist, einen großen Funktionsumfang. Sie ist für Android sowie iOS verfügbar und kann ohne Registrierung genutzt werden. Für die Bearbeitung kann ein Foto aus der eigenen Galerie oder aus Google Drive hochgeladen werden. Dabei lassen sich JPG- und RAW-Dateien bearbeiten. 28 Tools sorgen für vielfältige Bearbeitungsmöglichkeiten – von Tiefenschärfe über Texteinfügen bis hin zu einem nachträglichen Weißabgleich. Ergänzt werden die Tools durch verschiedene Filter, die übereinandergelegt werden können. Entsteht dadurch ein eigener Filter, kann dieser gespeichert und auf beliebige andere Bilder angewendet werden. Die fertigbearbeiteten Fotos können über soziale Netzwerke und Messengerdienste geteilt, auf dem eigenen Gerät gespeichert und als Kopie exportiert werden. Per „QR-Look“ lassen sich Fotos und Bearbeitungsschritte über einen QR-Code mit anderen teilen.

Trotz großem Funktionsumfang bietet die App keine Sticker zum Schmücken von Fotos und auch keine Ebenbearbeitungs- sowie Freistellungsoption an. Auch wenn es die Option gibt, sich Anleitungen für verschiedene Effekte anzeigen zu lassen, sind die einzelnen Tools nicht ausreichend erklärt. Bezüglich des Datenschutzes werden personenbezogene Daten erhoben, die für eine Anmeldung im jeweiligen App-Store notwendig sind wie z. B. Name und E-Mail-Adresse. Aber auch die IP-Adresse (inkl. ungefährem Standort) sowie Nutzungsinformationen werden gesammelt. Daneben ist es wichtig zu wissen, dass beim Schließen und Wideröffnen der App das zu bearbeitende Foto immer wieder neu vom Smartphone in die App geladen werden muss.

Fazit: Es handelt sich um eine eher professionellere Fotobearbeitungsapp mit zahlreichen Funktionen und gleichzeitig einfacher Benutzer*innenoberfläche. Sie eignet sich somit sowohl für Anfänger*innen, als auch für das professionelle Bearbeiten von Fotos, sofern ein Bestreben nach einer Einarbeitung in die einzelnen Tools besteht.

Pixlr

Die App Pixlr ist kostenlos für Android und iOS verfügbar und umfasst einen Großteil aller Funktionen. Die Nutzung des Foto-Editors ist offiziell erst ab 16 Jahren erlaubt, wenn eine Person jünger ist, soll sie von Erziehungsberechtigten dabei begleitet werden. Jedoch findet keine Altersüberprüfung statt. Es werde zahlreiche Filter, Werkzeuge sowie Gestaltungsmöglichkeiten zur individuellen Fotobearbeitung geboten. Diese finden sich in einem Menü wieder, beispielsweise in Form von Pinsel-Tools, Bildkorrekturen oder der Option, Collagen zu erstellen und Bilder übereinanderzulegen. Jedoch fehlt es den Tools an Erklärungen. Daneben können Fotos auch direkt in der App aufgenommen werden, sofern der Zugriff auf die Kamera gewährt wird. Dabei können Filter und andere Gestaltungselemente bereits während der angewendet werden. Geteilt werden können die Fotos auf Instagram, Facebook oder Twitter. Zudem bieten die Entwickler*innen der App eine Pixlr-Community auf Facebook und auf Reddit an, in welcher sich mit Nutzenden auf der ganzen Welt ausgetauscht werden kann.

Als Herausforderung kann die beim Export der Bilder auftauchende Werbung angesehen werden. Diese kann über einen In-App-Kauf deaktiviert werden. Das Premium-Paket enthält zudem weitere Sticker und weitere Funktionen wie neue Textarten. Dieses kann für 8,49 € im ersten Jahr und 12,99 € im nächsten Jahr oder für 2,19 € pro Monat erworben werden. Inklusive ist dabei immer eine dreitägige kostenlose Testversion. Eine Kündigung des Pakets ist jederzeit möglich. Als Daten werden vor allem solche wie die IP-Adresse und der ungefähre Standort des mobilen Endgeräts erfasst.

Fazit: Auch wenn die App teilweise einfach zu bedienen ist, sind die Werkzeuge für Einsteiger*innen nur schwer zu verstehen, da es an Beschreibungen fehlt. Ebenfalls wird die Werbung negativ angesehen, da ein Vermeiden dieser mit In-App-Käufen einhergeht.

Picsart

Die App Picsart bietet Nutzenden die Möglichkeit, Bilder mit verschiedenen Elementen wie Stickern zu schmücken. Aber auch eine klassische Bildbearbeitung ist möglich. Der Editor kann für iOS und Android kostenlos heruntergeladen und offiziell ab 13 Jahren genutzt werden. Es findet jedoch keine Altersüberprüfung statt. Es gibt eine Gratis-Version mit optional dazu buchbarem Premium-Upgrade. Dieses kostet im Jahr 39,99 €, inklusive siebentägiger kostenlosen Testversion, oder für einen Monat 6,34 € ohne Testversion. Damit verschwindet die Werbung und es werden zusätzliche Filter, Schriftarten, Collagen und Sticker freigeschaltet. Das Abo kann jederzeit gekündigt werden. Für die Bearbeitung können Fotos aus der Galerie hochgeladen oder eins in der App über die Kamera aufgenommen werden.

Innerhalb der App können Fotos mit Grundfunktionen für Kontrast, Bildausschnitt, Retusche und Perspektive bearbeitet oder es kann mit verschiedenen Elementen wie Cliparts oder Sticker ein Kunstwerk aus dem Bild gemacht werden. Daneben kann ein Objekt aus einem Foto ausgeschnitten und in ein anderes eingefügt werden. Dieser Vorgang wird „Remixen“ genannt. Zusätzlich kann jedes Bild für den Free-to-Edit-Modus freigegeben werden. Innerhalb diesem werden Bilder der Community zur freien Bearbeitung zur Verfügung gestellt. Neben der Bearbeitung kann sich bei Picsart registriert werden, um einen eigenen Feed zu erstellen. Dafür ist das Angeben der E-Mail-Adresse und eines Passworts Voraussetzung. Alternativ kann sich über Google oder Facebook angemeldet werden.

Als herausfordernd können bei diesem Editor ebenfalls die In-App-Käufe für Premium-Funktionen angesehen werden. Zudem wird zahlreich Werbung geschaltet, die vor jeder neuen Aktion erscheint und aktiv geschlossen werden muss. Diese wirbt vor allem für das Premium-Upgrade. Bezüglich des Datenschutzes lässt sich sagen, dass sobald ein Account angelegt wird, personenbezogene Daten wie Name und E-Mail-Adresse sowie Standort und IP-Adresse erhoben werden. Ebenfalls werden visuelle Informationen über die geposteten Bilder gesammelt, dazu zählt auch das eigene Profilbild. Sofern einer Verbindung mit anderen sozialen Netzwerken zugestimmt wird, werden auch die dortigen Informationen on der App erhoben

Fazit: Eine intuitive Bildbearbeitungsapp, die alle Grundfunktionen miteinander vereint und darüber hinaus ergänzende Funktionen beinhaltet. Für alle Personen geeignet, die bereit sind, sich in die verschiedenen Funktionen einzuarbeiten. Jedoch ist es wichtig, individuell abzuwägen, ob die gebotenen Funktionen das Hinnehmen der Herausforderungen mit dem Datenschutz und der Werbung rechtfertigen.

Adobe Photoshop Express

Die Anwendung es Unternehmens Adobe eignet sich besonders von unterwegs aus für eine umfassende Bearbeitung von Fotos. Dabei finden sich einige Tools aus der Bildbearbeitung am Desktop wieder. Die App ist kostenlos für iOS und Android verfügbar, setzt jedoch eine ebenfalls kostenlose Online-Registrierung für ein Adobe-ID-Konto voraus, bei der E-Mail-Adresse, Name, Passwort und Geburtsdatum angegeben werden müssen. Dabei ist ein Nutzungsalter von mindestens 13 Jahre erforderlich. Alternativ kann sich über Google, Facebook oder Apple registriert werden. Hochgeladen werden können Fotos aus der eigenen Galerie, aus Lightroom oder der Creative Cloud sowie in der App gemachte Aufnahmen.

Der Editor bietet zahlreiche Tools – von Zuschnitt und Rote-Augen-Korrektur über Sättigung und Filter hinzu intelligenten Filter. Diese korrigieren Fotos, indem sie automatisch kleinere Probleme wie z. B. eine schlechte Belichtung automatisch ausgleichen. Die bearbeiteten Fotos können auf dem eigenen Gerät gespeichert und mit anderen (vor allem Social Media) Apps geteilt werden. Ebenfalls können Photoshop-Dateien aus der App an die Anwendung auf dem Desktop gesendet werden, zur dortigen weiteren Bearbeitung.

Durch In-App-Käufe kann eine Premium-Version der App freigeschaltet werden. Dadurch wird beispielsweise eine Bearbeitung von Bildern im RAW-Format ermöglicht. Das Premium-Upgrade kostet jährlich 33,99 €, inklusiver dreitägiger kostenloser Testversion, oder 6,99 € im Monat ohne Testversion. Dieses Abo verlängert sich automatisch, sofern keine Kündigung über den App Store vorliegt. Auch ist es wichtig zu beachten, dass personenbezogene Daten bei der Registrierung gesammelt werden wie E-Mail-Adresse oder Name. Solche Daten werden in den USA und anderen Ländern verarbeitet und gespeichert. Um welche Länder es sich bei den anderen handelt, wird nicht näher ausgeführt. Zudem handelt es sich bei der App um eine große Datei, die ausreichend Speicherplatz auf dem mobilen Gerät erfordert.

Fazit: Ein leistungsstarkes Fotobearbeitungstool, welches eine Reihe an Anpassungsmöglichkeiten bietet sowie über die Veröffentlichung von Fotos auf sozialen Plattformen hinaus geht. Jedoch muss beachtet werden, dass für die Nutzung eine Registrierung notwendig ist, die mit einer Erfassung von personenbezogenen Daten einhergeht.