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Mit der App „Actionbound“ können interessante und gleichzeitig auch lehrreiche Smartphone- oder Tablet-Rallyes erstellt werden. Inhaltlich können dabei verschiedenste Themen behandelt werden. In der folgenden Methode dreht sich alles um das Thema Jugendkulturen. Die Teilnehmenden lernen Orte in ihrer Umgebung kennen, die eng mit dem Thema Jugendkultur verbunden sind. Sie können diese Jugendkulturen und Trends erkennen, diskutieren, reflektieren und kritisch hinterfragen.

 

 

Dauer Vorbereitung ca. 3 Stunden, Durchführung min. 1 Stunde
Gruppengröße max. 20 Teilnehmende
Komplexität mittel bis hoch
Altersempfehlung Ab 12 jahren

Vorstellung der App „Actionbound“

Die kostenlose Software „Actionbound“ bietet die Möglichkeit, virtuelle Touren, sogenannte „Bounds“, am PC oder im Browser des Mobilgeräts zu kreieren. Die Erstellung erfolgt unter www.actionsbound.com  und erfordert eine Registrierung mit gültiger E-Mail-Adresse auf der Website. Die Bounds können im Anschluss von den Teilnehmenden im Einzel – oder Gruppenmodus per App am Smartphone gespielt werden. Die Actionbound-App ist für iOS und Android verfügbar.

Mithilfe der GPS-Funktion können Standorte in der Umgebung in den Bound miteinbezogen werden. Auf diese Weise kann eine Route erstellt werden, bei der Teilnehmer*innen, ähnlich wie bei einer „Schnitzeljagd“, an den jeweiligen Stationen Aufgaben lösen müssen. Das Tool bietet hierbei die Möglichkeit, verschiedene Abschnitte zu erstellen, welche mit Quizfragen, Fotochallenges sowie medialen oder inhaltlichen Inputs gestaltet werden können.

Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Erstellung eines Actionbounds findet sich hier.

Technik und Material

  • WLAN, ggf. mobiles Internet
  • PC oder Laptopn zum Erstellen des Bounds
  • mobile Endgeräte für Teilnehmende (mit Internetzugriff und GPS)

Beschreibung der Methode

Ziel der Methode ist, dass die Teilnehmenden niederschwellig verschiedene Jugendkulturen in ihrer direkten Umgebung kennenlernen und reflektieren können. Hierfür wird mithilfe des Tools „Actionbound“ ein medienpädagogischer Ausflug in Form einer Schnitzeljagd gestaltet. Diese wird im Voraus geplant. Als Stationen können Orte, Gegenstände und Ähnliches aus der Umgebung miteinbezogen werden. Die Teilnehmenden können anschließend in der App die Aufgaben lösen und mithilfe des GPS-Standortes vorgegebene Orte besuchen.

Vorbereitung des Bounds:

Die digitale Schnitzeljagd wird durch die leitende Fachkraft angefertigt. Bevor der Bound jedoch erstellt wird, sollte der Ort für die Schnitzeljagd feststehen. Ist dieser gefunden, kann in der Umgebung nach kulturell interessanten Orten Ausschau gehalten werden. Dafür ist es wichtig, dass sich die leitende Fachkraft im Vorhinein mit dem Thema Jugendkulturen und –trends auseinandersetzt. Eine grundlegende Definition des Begriffs Jugendkulturen findet sich hier. Jugendkulturelle Aspekte stellen beispielsweise eine Wand mit Graffiti oder Stickern, ein Jugendzentrum, ein Skatepark oder Ähnliches dar.

Die jeweiligen Themen können mit inhaltlichen Ausführungen, Quizfragen und Fotochallenges gestaltet werden. So ist es möglich den Teilnehmenden beispielsweise Fragen zu Aussagen von Graffitis oder Stickern zu stellen. Zudem können in der App Musik, Foto und Videodateien zur medialen Ausgestaltung der Stationen eingefügt werden. Ist die Schnitzeljagd erstellt, kann sie mithilfe einer App am Smartphone getestet werden. Hierfür bietet Actionbound einen eigenen Testmodus an. Ist der Bound vollständig, kann er online gestellt und mithilfe eines QR-Codes auf die mobilen Geräte übertragen werden.

Durchführung des Bounds:

Um die Schnitzeljagd durchzuführen, müssen alle teilnehmenden Endgeräte die Actionbound-App installiert haben. Um den Bound per QR-Code auf die Geräte zu übertragen, wird eine Internetverbindung benötigt. Die App bietet auch die Möglichkeit, den Bound auf dem Endgerät herunterzuladen, damit er auch ohne bestehende Internetverbindung gespielt werden kann.

Die Teilnehmenden können entweder mit einem eigenen Gerät oder in Kleingruppen mit einem gemeinsamen Gerät (2-3 Personen pro Kleingruppe) die Aufgaben lösen. Gleichzeitig müssen sie die jeweiligen Orte und Stationen mithilfe der Karte oder eines Richtungspfeils finden, um die Schnitzeljagd abzuschließen. Mithilfe eines Punktesystems oder Challenges auf Zeit können ebenfalls kleinere Wettbewerbe zwischen den Teilnehmenden gestaltet werden. Dabei sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die Umgebung sicher ist und die Teilnehmenden nicht durch die Benutzung der Geräte von Gefahren wie dem Straßenverkehr abgelenkt werden können.

Im Nachhinein können die Ergebnisse der Umfragen, die gesammelten Punkte und erstellten Medieninhalte gemeinsam wiederholt und reflektiert werden.

Stärken der Methode

Der erlebnisorientierte Ansatz der Bounds bietet den Teilnehmenden eine gute Möglichkeit, ihre Umgebung zu erforschen und kennenzulernen. Je nach inhaltlicher Ausgestaltung können so Trends und Kulturen nicht nur theoretisch thematisiert, sondern erfahrbar gemacht werden. Bei der Durchführung in Teams können zudem Zusammenhalt und Zusammenarbeit geschult werden.

Tipps und Hinweise

Je nach Zielgruppe sollten sowohl die Aufgabenstellungen als auch der theoretische Input auf den App-Slides den jeweiligen Bedarfen gerecht angepasst werden. Generell empfiehlt es sich, die theoretischen Inputs möglichst kurz zu halten (sie sollten jeweils nicht mehr als eine Seite auf dem Smartphone füllen) oder diese auf mehrere Stationen aufzuteilen.

Besonders bei jüngeren Teilnehmer*innen oder Zielgruppen mit Bedarfen im Bereich Lesen und Rechtschreibung empfiehlt es sich, wenn Fragen gestellt werden, die Aufgabenstellungen nicht offen, sondern im Multiple-Choice Format zu stellen und das Ganze um Audios zu ergänzen.

Auch die Vergabe von Punkten für die jeweiligen Aufgaben kann beim Erstellen des Bounds so gesetzt werden, dass entweder keine Punkte oder von allen Teilnehmenden genau gleich viele Punkte gesammelt werden können. Auf diese Weise hat der Bound weniger Wettkampfcharakter und eignet sich so z.B. auch für eine inklusive Gruppe.

Erstellt am 07.06.2022