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Dauer ca. 60 Minuten
Gruppengröße beliebig
Komplexität einfach
Altersempfehlung ab 12 Jahren

Diese Methode verdeutlicht, wie vielfältig Social-Media-Angebote sein können. Teilnehmende können so Potenziale erkennen, um sich beispielsweise einen diversen Feed aufzubauen oder online Unterstützung und Inspiration fernab von Stereotypen zu finden.

Technik und Material

  • 1 Tablet oder Laptop pro Kleingruppe zur Recherche
  • Vorbereitete Präsentation

Beschreibung der Methode

Zu Beginn der Methode werden die Teilnehmenden in Kleingruppen von etwa 3 Personen eingeteilt. Sie sollen gemeinsam eine*n Influencer*in recherchieren, der*die sich fernab von Klischees bewegt und in irgendeiner Form etwas anders macht als viele gängige Influencer*innen. Die Person kann beispielsweise für ein wichtiges gesellschaftliches Thema eintreten, diverse Geschlechtsidentitäten aufzeigen oder besonders vielfältige Inhalte posten. Die Teilnehmenden sollen das Profil anhand folgender Leitfragen analysieren:

  • Was zeichnet diese Person aus? Was macht sie besonders? Welche Werte/Strömung/Kultur vertritt sie?

Für die Analyse haben die Kleingruppen etwa 15 Minuten Zeit. Im Anschluss stellt jede Gruppe das ausgewählte Profil im Plenum vor. Die Gruppen sollen im Rahmen der Präsentation erklären, warum sie sich für den*die jeweilige*n Influencer*in entschieden haben und auf die Leitfragen eingehen.

Nachdem alle Gruppen die recherchierten Profile vorgestellt haben, wird die vorherige Übung kurz reflektiert und zugleich in ein Gespräch zum Thema Chancen von Social-Media-Angeboten übergeleitet.

Die Teilnehmenden werden gefragt, welche Erkenntnisse sie aus der vorherigen Übung ziehen können. Das Ziel der Analyse – nämlich zu verdeutlichen, dass in Social Media Angeboten neben Stereotypen auch zahlreiche vielfältige Inhalte existieren – sollte den Teilnehmenden bewusst geworden sein.

Im nächsten Schritt sollen die Teilnehmenden überlegen, welche Chancen sich daraus für die Nutzung von Social-Media-Plattformen ergeben. Die Antworten können zunächst auf einer Flipchart, der Tafel oder einer digitalen Pinnwand gesammelt werden. Sie werden dann durch eine PowerPoint-Präsentation der pädagogischen Fachkraft ergänzt, die die Chancen von Social Media Angeboten im Hinblick auf Vielfalt und Diversität darstellt. Die Präsentation sollte folgende wichtige Potentiale aufzeigen:

  • Darstellung der eigenen Individualität
  • Aufzeigen vielfältiger Lebensformen & Inspiration fernab von Klischees
  • Bildung von unterstützenden Netzwerken
  • Sprachrohr für Themen
  • Sinnfluencer*innen

Die genannten Punkte können durch Screenshots thematisch passender, aktueller Social-Media-Posts visualisiert und erläutert werden. Zum Aspekt „Bildung von unterstützenden Netzwerken“ könnten beispielsweise Screenshots von Instagram-Seiten wie „beautifulcolours_“ eingefügt werden, einem Netzwerk für Black Women of Colour mit Migrationshintergrund. Die restlichen Punkte können mit verschiedensten Posts dargestellt werden, die zum Beispiel vielfältige Geschlechtsidentitäten, Body-Positivity/-Neutrality, Rassismus, Diskriminierung, Feminismus oder den Klimawandel thematisieren.

Grundsätzlich ist darauf zu achten, dass alle wichtigen Begriffe den Teilnehmenden bekannt sind bzw. erklärt werden. Je nach Zielgruppe sollten beispielsweise Individualität, unterstützende Netzwerke und Klischees definiert werden. Die Bezeichnung Sinnfluencer*innen ist grundsätzlich erklärungsbedürftig. Hier kann die pädagogische Fachkraft entweder nur kurz auf die Bedeutung des Wortes eingehen, oder mit Teilen der Methode „Sinnfluencer*innen erkennen und reflektieren“ weiter arbeiten.

Stärken der Methode

Das Thema Diversität wird jungen Menschen mithilfe der Methode niedrigschwellig und zielgruppengerecht nähergebracht. Zudem können Kinder und Jugendliche Potentiale von Online-Plattformen erkennen, die sie für sich und ihre Persönlichkeitsentwicklung nutzen können. Social-Media-Angebote sind beispielsweise auch eine Möglichkeit, Gleichgesinnte zu finden oder sich einen vielfältigen Feed aufzubauen.

Durch die Präsentation vielfältiger Influencer*innen im ersten Teil der Methode können die Teilnehmenden über den Tellerrand blicken und sehr unterschiedliche Persönlichkeiten, Trends und Themen kennenlernen. Die Teilnehmenden haben durch die Auswahl der jeweiligen Influencer*innen zudem die Chance, eigene Interessen und Themen einzubringen und ihre Mitschüler*innen darauf aufmerksam zu machen.

Tipps und Hinweise

Die Methode hebt Vielfalt und Chancen von Social-Media-Angeboten hervor. Allerdings existieren auch zahlreiche Herausforderungen in Bezug auf diese Plattformen. User*innen kommen darüber beispielsweise vielfach mit sehr traditionellen und klischeebelasteten Inhalten in Berührung. Das kann bei Nutzer*innen unter anderem Perfektionsdruck oder unrealistische Körper- und Schönheitsbilder hervorrufen. Daher macht es Sinn, die Methode mit einer Übung zu koppeln, die auf die Herausforderungen in Bezug auf Social Media und Selbstdarstellung aufmerksam macht. Ein Beispiel hierfür ist die Methode „Insta vs. Reality“.

Erstellt am 05.08.2023