Snapchat
Rund 332 Millionen Menschen auf der Welt nutzen Snapchat mindestens einmal täglich (Stand 2022). Das macht Snapchat zu einer der wichtigsten Apps auf dem Smartphone. Es werden dabei täglich um die 5 Milliarden Snaps auf der Plattform verschickt (Stand 2021). Vor allem für Jugendliche ist die App besonders attraktiv.
Snapchat: Was macht den Instant-Messenger-Dienst aus?
Snapchat ist ein kostenloser von der Firma Snap Inc. 2011 gegründeter Instant-Messenger-Dienst, der inzwischen zu einem Sozialen Netzwerk ausgebaut wurde. Die App ist für Android und iOS kostenlos verfügbar. Eine Registrierung mit Name, Geburtsdatum, E-Mail-Adresse, Passwort sowie Handynummer ist erforderlich. Die Handynummer dient der Verifizierung des Accounts per SMS. Zugelassen ist eine Registrierung ab 13 Jahren. Ein Upgrade auf Snapchat+, der sogenannten Premiumversion der App, kann käuflich innerhalb der App erworben werden.
Snapchat ermöglicht es, Bilder und Videoinhalte mit anderen zu teilen. Die Besonderheit daran ist es, dass diese Inhalte nur eine bestimmte Anzahl von Sekunden (eine bis zehn Sekunden) sichtbar sind und sich danach selbst zerstören. Es kann jedoch auch manuell eingestellt werden, dass ein Snap solange sichtbar ist, wie der*die Anschauende möchte. Ebenfalls besteht die Möglichkeit, Inhalte in die sogenannte Story, zu packen und den Follower*innen die geposteten Inhalte 24 Stunden zur Verfügung zu stellen.
Sobald innerhalb der App nach links gewischt wird, erscheint die Entdecker-Seite. Hier können die Storys von Snapchat-Freund*innen angesehen werden, aber auch solche von bekannten Snapchat-User*innen (Kreator*innen) oder Unternehmen, die nicht zu den eigenen Kontakten zählen. Auch das direkte Chatten mit den eigenen Kontakten ist auf Snapchat möglich. Hierbei können Video-Botschaften, Fotos, Sticker oder Sprachnachrichten an die Kontakte verschickt werden. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, sich über Snapchat direkt anzurufen. An Gruppenchats können bis zu 16 Personen teilnehmen. Daneben gibt es die Funktion „Spotlight“. Diese ermöglicht das Teilen von Kurzvideos (bis zu 60 Sekunden lang) auf einem eigenen Spotlight. Hierdurch nehmen die Nutzenden automatisch an einem sogenannten Gewinnspiel teil, bei welchem die kreativsten Spotlight-Snaps mit einem Preisgeld belohnt werden. Voraussetzung für die Teilnahme ist ein eigener Snapchat-Account und das Halten an die Inhaltsrichtlinien, wie keine Werbung in den Spotlights schalten oder keine ungeeigneten Inhalte aufnehmen.
Besonders bekannt ist die App für den speziellen Foto- und Videofilter: Von Hundeohren bis buntem Blumenkranz können die Fotos per Gesichtserkennung automatisch bearbeitet werden. Die Funktion ist auch bei jüngeren Kindern bereits sehr beliebt und spielt eine große Rolle für die Beliebtheit von Snapchat.
Neben einer allgemeinen Nutzung von Snapchat ist die Nutzung der App auch über einen Kreator*innen-Account möglich. Als Kreator*in kann mit anderen Nutzenden in Kontakt getreten und die eigenen Inhalte werden im Entdecken-Bereich der App angezeigt werden. Um einen solchen Account zu erhalten, muss das eigene Profil öffentlich sein, häufig Storys gepostet und innerhalb der Spotlight-Funktion Snaps hochgeladen werden. Daneben ist eine große Follower*innen-Zahl Voraussetzung. Wichtig zu wissen ist hier, dass sobald das eigene Profil einmal zu einem Kreator*innen-Account wird, dieser nicht wieder herabgestuft werden kann zu einem Nicht-Kreator*innen-Account.
Nutzende haben im Bezug auf Kreator*innen die Möglichkeit diese digital zu beschenken. Dies geht mit der „Gifting“-Funktion. Hier müssen Nutzende Snap-Tokens käuflich innerhalb der App erwerben und können diese an ihre liebsten Kreator*innen verschenken. 80 Tokens kosten beispielsweise 0,89 €. Sobald ein*e Kreator*in ein digitales Geschenk erhält, verdient er*sie Geld und erhält Anteile am Umsatz, den Snapchat mit der Funktion generiert. Hier ist die Herausforderung von In-App-Käufen hervorzuheben.
Daten- und Jugendschutz auf Snapchat
Betrachtet man die Haltbarkeit der Daten, so wirbt Snapchat damit, dass sich die Inhalte in einem bestimmten Zeitraum selbst zerstören und sie somit nicht mehr zugänglich sind. Die Dateien werden jedoch nur umgeschrieben und tauchen somit nicht mehr in der Fotogallerie auf. Mit etwas technischem Wissen kann man dies leicht umgehen und die Fotos wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzen machen. Ebenso gibt es die Möglichkeit, von den Snaps ein Bildschirmfoto (Screenshot) zu machen also das Foto mit dem eigenen Handy per Tastenkombination abzufotografieren. Wird ein Snap gespeichert, so wird der ursprüngliche Sender per Mitteilung von Snapchat darüber informiert. Vor allem durch die Senkung der Hemmschwelle durch die zeitnahe Löschung der Bilder ist es hierbei ratsam, besonders reflektiert mit der Versendung von Bildern und Videos umzugehen.
Ebenso gilt es, sparsam mit seinen privaten Daten auf Snapchat umzugehen. Funktionen wie Snap Map oder der Geofilter verleiten die Nutzenden dazu, ihren Standort preiszugeben und liefern Snapchat dadurch neben den Profilinformationen viele verschiedene persönliche Daten. Es ist ratsam, sich mit den Privatsphäre- und Datenschutzeinstellungen der Anwendung auseinanderzusetzen. Viele Funktionen wie zum Beispiel Snap Map können ausgestellt werden.
Snapchat ist grundsätzlich ab 13 Jahren erlaubt, was bei der Eingabe des Alters jedoch nicht weiter überprüft wird.
Erstellt am 19.12.2017