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Das soziale Netzwerk Pinterest ist bei vielen Jugendlichen, aber auch bei Erwachsenen beliebt. Hier finden sich zahlreiche Inspirationen – von schönen Reiseorten über außergewöhnliche Kochrezepte bis hin zu schönen Deko-Tipps für die nächste Party und noch vieles mehr. Pinterest stellt dafür virtuelle Pinnwände zur Verfügung, die Nutzende je nach Interessen individuell erstellen können.

Wie funktioniert Pinterest?

Der Name Pinterest setzt sich aus den englischen Begriffen „pin“ (=anheften) und „interest“ (= Interesse) zusammen. Damit kann bereits die zentrale Funktion der Anwendung beschrieben werden: Innerhalb des sozialen Netzwerks können Nutzende je nach Interessen verschiedene virtuelle Pinnwände erstellen und dort eigenen Fotos und Videos, aber auch solche aus dem Internet „anpinnen“ und veröffentlichen.

Pinterest kann kostenlos in Form einer App für Android und iOS oder auch als Web-Anwendung genutzt werden. Eine Nutzung ist ab 13 Jahren möglich, außerdem kann Pinterest auch ohne Anmeldung eingeschränkt genutzt werden. Hierbei können öffentliche Pinnwände lediglich angeschaut werden, weitere Interaktionen sind ausgeschlossen. Ansonsten ist eine Registrierung mit einer E-Mail-Adresse, dem Alter und Geschlecht notwendig. Alternativ kann sich über ein Facebook- oder Google-Konto angemeldet werden. Nach einer erfolgreichen Registrierung können User*innen eigene Fotos und (Kurz-)Videos oder solche aus dem Netz hochladen, nach Interessen sortieren und damit eigens erstellte virtuelle Pinnwände bestücken. Diese können sowohl öffentlich als auch privat angelegt werden. Auch das Teilen von Links ist möglich. Anderen Pinnwänden kann innerhalb des Netzwerks gefolgt werden. Diese können über das Suchfeld oder über Hashtags gefunden werden. Besonders beliebt sind virtuelle Pinnwände, die sich Themen wie Mode, Design, Dekoration, Reisen oder auch Kochrezepten widmen. Außerdem können angemeldete Nutzende andere Pins kommentieren. Wenn ein Beitrag auf einer anderen Pinnwand gut gefällt, kann dieser auch privat gespeichert oder auf der eigenen Pinnwand geteilt werden. Zudem haben App-Nutzende die Möglichkeit private Nachrichten an andere zu versenden. Die Startseite der Anwendung wird stets für jede*n Nutzende*n individuell gestaltet. Diese Gestaltung wird von einem Algorithmus aufgrund der eigenen Aktivitäten und Interessen vorgenommen.

Für die Nutzung von Pinterest müssen die User*innen den Nutzungsregeln zustimmen. Diese enthalten beispielsweise, dass andere nicht beleidigt, bedroht oder belästigt werden sollen und nichts Anstößiges hochgeladen werden darf. Wer dagegen verstößt, kann von Pinterest gesperrt werden. Zusätzlich gibt es für die Nutzer*innen eine Melde- und Blockier-Funktion. Außerdem ist die Kündigung des eigenen Accounts in den Kontoeinstellungen möglich. Das Konto wird dann nach 14 Tagen gelöscht.

Was macht die Faszination aus?

Vor allem der Aspekt, dass sich Nutzende von Pinterest auf der Plattform kreativ ausleben können, macht die Faszination der Anwendung aus. Zudem können dort zahlreiche Inspirationen, Ideen und Möglichkeiten zu verschiedensten Themen gefunden werden. Auch tragen der gegenseitige Austausch und die ansprechende, meist ästhetische Aufmachung der Seite viel dazu bei. Zudem ist die Anwendung intuitiv zu bedienen und beschränkt sich auf wesentliche Funktionen. Zusätzlich gibt es die Funktion mit Freund*innen gemeinsam virtuelle Pinnwände zu erstellen, auf welche alle online und unabhängig von Zeit und Ort zugreifen können. Dies ermöglicht eine einfache Sammlung, Planung und Gestaltung von Ideen.

Was gibt es zu beachten?

Generell ist es wichtig zu beachten, dass es sich bei Pinterest um ein Angebot für Erwachsene handelt. Dabei werden die Inhalte durch die Nutzenden bestimmt. So besteht das Risiko, dass Kinder und Jugendliche mit ungeeigneten Inhalten in Kontakt kommen.

Zudem schaltet die Anwendung Werbung, welche meist personalisiert ist und somit noch ansprechender wirkt. Teilweise ist es nicht sofort erkennbar, dass es sich dabei um einen kommerziellen Pin handelt. Ein weiterer wichtiger Aspekt betrifft das Urheberrecht. Häufig werden Bilder und Videos von Nutzenden ohne das Einverständnis des*der Urhebers*Urheberin geteilt, was rechtliche Folgen mit sich tragen kann.

Zusätzlich ist der Datenschutz zu beachten. Wenn ein*e User*in auf Pinterest ein eigenes Bild postet, wird damit das Recht am eigenen Bild quasi an Pinterest abgegeben. Darüber hinaus werden verschiedene Nutzer*innen-Daten gespeichert, wie zum Beispiel Informationen darüber, wie der Dienst genutzt wird und welche Geräte dafür verwendet werden. Auch der ungefähre Standort wird über die IP-Adresse an die Anwendung übermittelt. Sofern andere Konten mit Pinterest verknüpft werden, greift die Anwendung auf Informationen von diesen Konten zurück. Darunter fallen beispielsweise Freundeslisten oder Kontakte.  Pinterest nutzt diese Daten, um Rückschlüsse auf die jeweilige Person ziehen zu können und so die Interessen der Nutzenden zu identifizieren. So können beispielsweise Werbeanzeigen zielgerichteter personalisiert werden. Anderseits werden die Daten der Nutzenden auch genutzt, um Verstöße gegen die Nutzungsbestimmungen aufzudecken. Auch ist das Zulassen einiger Berechtigungen Voraussetzung für die Nutzung von Pinterest. So muss die Anwendung beispielsweise auf Daten zugreifen können, um eigene Bilder hochladen zu können. Dabei wird auch auf Kontakte und den eigenen Standort zugegriffen. Diese Berechtigungen können in der App jedoch manuell deaktiviert werden.

Tipps und Hinweise

Wichtig zu wissen ist, dass Pinterest im eigentlichen Sinne nicht auf die Nutzung durch Kinder und Jugendliche abzielt, sondern auf die von Erwachsenen. Dadurch ist es möglich, dass junge Erwachsene mit für sie ungeeigneten Inhalten in Kontakt kommen, da die Inhalte in erster Linie von den Nutzenden selbst gestaltet werden. Zudem gibt die Anwendung vor, dass erst mit einem Alter von 13 Jahren ein Konto erstellt werden darf. Sollte ein Kind trotzdem Pinterest nutzen wollen, kann ein „Umweg“ gegangen werden, indem Pinterest-Seiten über externe Suchmaschinen gesucht werden. Sollte eine Anmeldung bei Pinterest stattfinden, ist es wichtig, die möglichen Sicherheitseinstellungen im Blick zu behalten. So kann beispielsweise der Account auf privat gestellt werden oder deaktiviert werden, dass Pinterest auf die zuvor besuchten Webseiten zurückgreift, um das Profil zu individualisieren. Auch kann innerhalb der Einstellungen aktiviert werden, dass Pinterest das eigene Profil vor Suchmaschinen verbirgt. Dies ist aus Datenschutzgründen empfehlenswert. Bei dem Vornehmen von Einstellungen sollte stets das gemeinsame Gespräch gesucht werden und erklärt werden, warum welche Einstellungen wichtig sind.

Zusätzlich ist es wichtig, Kinder und Jugendliche über die Bedeutsamkeit des Urheberrechtes aufzuklären und mit ihnen gemeinsam das Thema Werbung zu besprechen. Dadurch können Kinder und Jugendliche ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass die App Daten nutzt um personalisierte Werbung zu schalten.