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In Zeiten von Distanzunterricht und Online-Meetings sind Videokonferenztools sehr gefragt. Während manche Tools eher „klassisch“ auf frontale Präsentationen ausgelegt sind, bieten andere, wie Gather und Wonder, mehr Spielraum für Kreativität und niederschwelligen Austausch. Wie diese beiden Tools funktionieren und was dabei zu beachten ist, wird im Folgenden erläutert:

Wonder.me

Die browserbasierte Webkonferenzsoftware Wonder bietet die Möglichkeit, sich in einem virtuellen Raum zu bewegen und in kleinen Gesprächsgruppen zusammenzufinden. So können sich die Teilnehmenden in kleinen Gruppen austauschen. Wonder eignet sich damit vor allem für informellen Austausch vor oder nach einer Online-Veranstaltung oder für Arbeit in Kleingruppen.

Wie funktioniert Wonder?

Bei Wonder können die Teilnehmenden ihre Avatare frei in Vogelperspektive über die Oberfläche des Online-Raums bewegen. Treffen zwei oder mehr Avatare aufeinander, bildet sich eine Gesprächsgruppe, die über Video, Audio und einen eigenen Chat miteinander kommunizieren kann. Den Gruppen kann jede*r, der*die sich im Raum befindet, beitreten. Es sei denn, eine Gruppe wird für private Gespräche geschlossen. Damit bietet Wonder die Möglichkeit, sich spielerisch und intuitiv zu unterhalten. Die Option, zwischen verschiedenen Gesprächskreisen zu wechseln, ermöglicht einen lockeren Austausch. So sind vor allem Zufallsbegegnungen und spontane Gespräche möglich, denen in anderen Konferenztools weniger Raum geboten wird.

Wer einen Wonder-Raum erstellen möchte, muss sich als Host registrieren. Um zusätzliche Rechte für den Raum zu erhalten, muss diese Person ein Passwort erstellen. Zum Beispiel kann dann ein Passwort für den erstellten Wonder-Raum kreiert werden. Weitere Teilnehmende können nun einfach über einen Link hinzustoßen und gegebenenfalls das Raum-Passwort eingeben. Wonder funktioniert auf allen Browsern.

Wonder kann in verschiedenen Funktionen genutzt werden:

Wird der „Broadcast“-Modus genutzt, liegt die gesamte Aufmerksamkeit auf einem*r Sprecher*in. Diese Funktion kann nur von der Person, die hostet, aktiviert werden. In diesem Modus werden die Gruppengespräche angehalten. Die Funktion eignet sich zum Beispiel für Begrüßungen oder Präsentationen.

Mit der Funktion „Areas“ können verschiedene Bereiche im Online-Raum erstellt werden – beispielsweise ein Foyer oder verschiedene Tische. So kann dem Online-Raum Struktur gegeben werden. Mit der „Hintergrund“-Funktion kann die Optik des Online-Raums nach dem eigenen Geschmack gestaltet werden.

Zudem gibt es die Möglichkeit, eine „Eisbrecher-Frage“ zu schalten. Diese wird jedem*r Teilnehmenden vor dem Betreten des Raumes gestellt. Die Antwort wird als Profilinformation der Avatare angezeigt.

Was ist zu beachten?

Wonder.me ist ein recht neues Tool und derzeit kostenfrei – langfristig kann es aber sein, dass beispielsweise Abo-Kosten auf Nutzer*innen zukommen. Die Anzahl der Teilnehmenden ist technisch nicht begrenzt, empfohlen wird aber eine Grenze von 1000 Gästen pro Raum. Befinden sich mehr als 15 Leute in einer Kleingruppe, verschlechtert sich die Ton- und Videoqualität deutlich.

Sowohl der Firmensitz als auch die Server von Wonder sind in Deutschland verortet. Die Datenverarbeitung findet aber teilweise in den USA statt. Gesammelt werden personenbezogene Daten wie die E-Mail-Adresse des Hosts, dessen Vor- und Nachnamen sowie Cookies und Nutzungsdaten. Zudem werden Browserdaten an Wonder gesendet, zum Beispiel die IP-Adresse der Nutzenden, die Browserversion, Datum, Uhrzeit und auf Wonder verbrachte Zeit. Eine Auskunft über die bei gespeicherten Daten kann jederzeit per Mail an info@wonder.me beantragt werden. Zudem kann eine Berichtigung, Löschung oder Einschränkung der Verarbeitung gefordert sowie die Datenverarbeitung für die Zukunft widerrufen werden. Video- und Audiostreams werden nicht gespeichert.

 

Gather.town

Auch das Tool Gather bietet die Möglichkeit, sich ungezwungen in einem Online-Raum auszutauschen und in verschiedenen Gesprächsgruppen zusammenzukommen. Die Besonderheit: Optisch erinnert Gather an die Videogames der 1990er Jahre.

Wie funktioniert Gather?

Gather bietet die Möglichkeit, einen eigenen Raum in Videospieloptik zu erstellen. Jeder Raum kann mit beliebigen Inhalten gefüllt werden. Beispielsweise kann der Online-Raum wie ein Jugendzentrum oder ein Schulgebäude aufgebaut werden. Wem die Erstellung eines Raums zu komplex ist, kann auf bestehende Vorlagen zurückgreifen. Die Konversation verläuft ähnlich zu Wonder: Die Teilnehmenden können ihre Avatare durch den Online-Raum bewegen. Treffen mehrere Avatare aufeinander, können sie sich per (Video-)chat austauschen.

Das Aufbauen des Online-Raums kann auch gemeinsam geschehen. Hierfür wird ein sogenannter Mapmaker genutzt. Hierfür muss die moderierende Person den Mapmaker für weitere Personen freigeben und sie per E-Mail einladen. Beim Kreieren von eigenen Räumlichkeiten können auch private Bereiche erstellt werden sowie Links, Audio- oder Filmdateien im Raum platziert werden.

Bei bis zu 25 Teilnehmenden kann Gather kostenfrei und ohne Anmeldung genutzt werden. Die moderierende Person kann andere Teilnehmende über einen Link einladen und dem Raum bei Bedarf ein Passwort geben oder eine Gästeliste erstellen. Eine zeitliche Begrenzung für die Nutzung des Raumes gibt es nicht.

Die kostenpflichtige Premium-Variante ermöglicht es, den Raum mit mehr Teilnehmenden zu nutzen und bietet außerdem angepasste Sicherheitsoptionen. Die Preise sind unter https://gather.town/pricing einsehbar. Sollte das Preismodell für eine Einrichtung nicht machbar sein, bietet Gather an, eine individuelle Lösung zu finden.

Was ist zu beachten?

Derzeit ist Gather nur über die Browser Firefox und Chrome nutzbar. Die Nutzung von Gather ist ab 13 Jahren erlaubt. Der Sitz des Unternehmens befindet sich in den USA, wo die Daten auch verarbeitet werden. Gespeichert werden personenbezogene Daten, wie die E-Mail-Adresse und der Nickname sowie Nutzungsdaten und Cookies. Außerdem werden – wenn von der hostenden Person nicht anders eingestellt – Chat-Nachrichten auf dem Server gespeichert. Nutzer*innen mit einem Wohnsitz innerhalb der EU haben das Recht, auf die Informationen über sie zuzugreifen, sie zu löschen oder zu aktualisieren. Dies kann durch eine Anfrage an das Unternehmen geschehen.

Die Nutzer*innen sind für die von ihnen hochgeladenen Inhalte verantwortlich. Dem Unternehmen Gather wird dadurch allerdings das Recht gewährt, diese im und über den Dienst zu verwenden, zu ändern, öffentlich aufzuführen, öffentlich darzustellen, zu reproduzieren und zu verbreiten. Das Tool, Videos oder Audiodateien über Gather bereitzustellen, sollte also mit Bedacht genutzt werden.