Navigation überspringen

Trickfilme zu produzieren ist faszinierend, geht ganz leicht und gehört wohl zu den schönsten Medienaktionen für Kinder und Jugendliche. Jedes beliebige Thema kann in einer spannenden Geschichte kreativ umgesetzt werden. Ob mit Knet- oder Legofiguren, mit Stift und Papier oder echten Menschen – der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Dauer: 4-8 Stunden
Gruppengröße: 3-5 Teilnehmer*innen pro Trickfilm
Altersempfehlung: ab 6 Jahre
Komplexität: Mittel. Bei der Arbeit mit dem Tablet ist die technische Komplexität beim Trickfilm überschaubar, mit klassischer Kamera-Ausstattung und Laptop ist die Durchführung ein wenig komplizierter.

Technik und Material

  • Spiegelreflexkamera und Laptop mit Filmschnittprogramm, Audioaufnahmegerät
  • Alternativ: Tablet
  • Stativ
  • starkes Klebeband
  • zwei Lampen z.B. Strahler, Schreibtischlampen oder Stehlampen

Material zur Herstellung von Figuren und Hintergründen – je nachdem, was für ein Trickfilm gewünscht ist (Lego-, Knet-, Lege-, Zeichentrick,…):

  • buntes (auch großformatiges) Papier
  • Schere, Stifte, Klebstoff
  • 2-3 Kartons (Verpackungskartons)
  • Verschieden farbige Knete
  • Nylonfaden, Draht
  • evtl. Figuren wie Lego, Playmobil, Puppen oder Kuscheltiere
  • Bastelmaterial wie Watte, Pfeifenputzer, Perlen etc

Beschreibung der Methode

Nach einem inhaltlichen Einstieg in eines der Webhelm-Themen folgt die Einführung in die Methode. Dazu bietet es sich an, die Teilnehmer*innen nach ihren Vorkenntnissen zu fragen und Grundlegendes zum Trickfilm zu erläutern. Ein Stopp-Trickfilm ist ein Film, der aus vielen einzelnen Bildern besteht, die nacheinander abgespielt werden, sodass eine Bewegung entsteht. An dieser Stelle kann zur Veranschaulichung ein Daumenkino herumgegeben werden.

Vorbereitung

Die Teilnehmer*innen erarbeiten nun in Kleingruppen ein Konzept, denken sich eine Geschichte aus und skizzieren ein Storyboard für ihren Trickfilm. Sechs bis acht Szenen reichen, um eine schlüssige und spannende Geschichte mit Einführung, Hauptteil und Schluss zu erzählen. Der später einzusprechende Text, sei es ein Dialog oder eine Erzählstimme, sollte im Storyboard neben die Bilder geschrieben werden. So erhält die Gruppe einen Überblick über die audiovisuelle Umsetzung ihrer Geschichte. Wichtig für die Bildgestaltung ist es, verschiedene Einstellungen und Perspektiven zu verwenden, damit der Trickfilm abwechslungsreich anzuschauen ist. Außerdem entscheidet die Kleingruppe, mit welchen Materialien sie arbeiten möchte, zum Beispiel mit Knete.
Ein selbstgemachter Trickfilm besteht aus ca. 6-10 Bildern pro Sekunde. Ist der Clip am Ende beispielsweise zwei Minuten lang, müssen ca. 1000 Bilder gemacht werden. Es sollte also von der pädagogischen Fachkraft oder noch besser von einem verantwortlichen Mitglied der Kleingruppe auf ein gutes Zeitmanagement geachtet werden, damit der Trickfilm in der vorgegebenen Projektzeit fertig wird.
Anschließend werden Figuren und Hintergründe hergestellt. Schließlich richten die Teilnehmer*innen die Trickfilm-Szene ein. Hier gibt es zwei Möglichkeiten: entweder als Bühne, zum Beispiel für einen Trickfilm mit Knetfiguren oder als flacher Hintergrund, zum Beispiel für einen Legetrick. Die Hintergründe und das Stativ müssen mit Klebeband fixiert werden, damit sie nicht verrutschen und die Szene sollte gut beleuchtet sein.

Fotoaufnahmen

Nun wird das Tablet oder die Kamera auf dem Stativ befestigt, ein Ausschnitt gewählt und das erste Bild gemacht. Mehrere Teilnehmer*innen bewegen nach jeder Aufnahme die Figuren ein Stückchen weiter. Wird als Gerät ein Tablet benutzt, können die einzelnen Szenen sofort abgespielt und somit überprüft werden, ob Hände im Bild sind und ob die Szenen lang genug für den später einzusprechenden Text sind.

Postproduktion

Sind alle Szenen abfotografiert, werden sie entweder am Laptop zu einem Clip zusammengefügt oder am Tablet als Film exportiert. Danach können im Filmschnittprogramm oder per Filmschnitt-App noch Aufnahmen, Geräusche und Musik daruntergelegt werden. Diese können entweder per Audioaufnahmegerät aufgenommen und dann auf den Laptop übertragen werden oder gleich in der Filmschnitt-App aufgenommen und geschnitten werden.

Zum Abschluss erstellen die Teilnehmer*innen noch einen Vor- und Abspann, präsentieren die Clips und diskutieren sie in der Gruppe.

Stärken der Methode

Der Effekt, beim Trickfilm „Bilder zum Laufen zu bringen“ macht Kindern und Jugendlichen Spaß. Indem die Teilnehmer*innen mit Knete, Zeichnungen, Schrift, Gegenständen etc. arbeiten, werden sie handwerklich aktiv und abstrahieren das medienbezogene Thema. Trickfilmarbeit ist Teamarbeit, es gibt verschiedene Rollen vor und hinter der Kamera, die durchgetauscht werden können. Beim Trickfilm müssen nicht unbedingt die Gesichter zu sehen sein. Das kann von Vorteil sein, wenn die Teilnehmer*innen anonym bleiben möchten oder müssen.

Tipps und Hinweise

Der Trickfilm wirkt lebendiger, wenn sich auch die einzelnen Glieder der Figuren wie Arme und Beine, sowie die Gesichter bewegen. Vor- und Abspann können animiert werden, z.B. indem die Teilnehmer*innen ihre Namen auf ein Papier schreiben und dabei Fotos gemacht werden.

Erstellt am 30.01.2018