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Inhalte zu Sport- und Ernährungstipps sind in sozialen Netzwerken sehr beliebt. Vor allem auf der Plattform TikTok sind zahlreiche solcher Videos zu finden. Der Trend, unter dem täglich Workout-Videos und Fitness-Challenges veröffentlich werden, hat sich auf der Plattform auch unter dem Namen „FitTok“ etabliert. Solche Inhalte können motivierend und Hilfestellung für eine gesunde Lebensweise sein. Welche Herausforderungen sie jedoch besonders für jüngere Userinnen mit sich bringen, erfahrt ihr in unserem Artikel.

Fitfluencer*innen

Auf Plattformen wie YouTube, Instagram und TikTok gibt es Influencer*innen, die sich auf Sportinhalte spezialisieren. Diese Videos werden von vielen Nutzer*innen angesehen, um Motivation zu finden, neue Workouts auszuprobieren oder ihre Technik zu verfeinern. Der Name Fitfluencer*in ist dabei die Kurzform für „Fitness-Influencer*in“. Die Inhalte solcher Fitfluencer*innen können für viele Nutzer*innen eine großartiger Motivator sein, dennoch sollten sie sorgfältig auswählen, welche Influencer*innen sie als Inspiration nutzen möchten. Ein Qualitätsmerkmal hierfür könnte sein, wenn Fitfluencer*innen eine professionelle Ausbildung abgeschlossen haben und in ihren Videos darauf verzichten, Nahrungsergänzungsmittel wie Proteinpulver zu bewerben. Zudem sollten Nutzer*innen darauf achten, ob der*die Influencer*in ein positives Körperbild fördert.

Fitness-Challenges

Fitness-Challenges beziehen sich meist auf einen gewissen Zeitraum (beispielweise einen Monat) und steigern sich von Tag zu Tag. Die Challenges werden oft von Fitfluencer*innen gestartet, indem diese ihre Follower*innen dazu aufrufen, an den Challenges teilzunehmen, um so ihre Fitness zu verbessern. Teilweise beziehen sich die Challenges auf eine einzelne Sportübung, wie beispielsweise die Plank-Challenge, bei der Tag für die Tag die Anzahl der Sekunden gesteigert wird, in der die Planking-Position gehalten werden muss. Ähnliche Challenges gibt es auch mit Squads oder Liegestütze, bei denen täglich die Anzahl an Einheiten erhöht wird. Allerdings gibt es auch Challenges, die gleich verschiedene Übungen mit Kombinieren und Teilnehmer*innen helfen sollen, über einen Zeitraum hinweg ihren Lebensstil zu verändern. Teilweise sind dort auch Änderungen der Ernährungsweise mit einbegriffen.

Positive Akspekte

Sport ist erwiesenermaßen gesund für den menschlichen Körper und kann helfen, Krankheiten vorzubeugen. Darüber hinaus bietet Sport vielen Menschen ein gutes Hobby, um vom stressigen Alltag abzuschalten. Challenges können dabei helfen, die Motivation zu finden, mit Sport anzufangen oder dabei zu bleiben. Viele der Challenges nehmen nur einen kurzen Zeitraum des Tages in Anspruch und steigern sich dann langsam. Dies kann die Hemmungen nehmen, sich auf die tägliche Aktivität einzulassen. Des Weiteren beginnen einige Menschen möglichweise nicht mit Sport, weil sie sich unsicher sind, welche Übungen geeignet für sie sind. Durch das breite Angebot von Fitfluencer*innen verschiedenen Geschlechts und Alters, lässt sich auf Sozialen Medien ein vielseitiges Angebot von Fitnessübungen finden. Um Fitfluencer*innen bilden sich teilweise ganze Communities an Menschen, die sich gegenseitig bestärken. Dies kann ein positives Gemeinschaftsgefühl schaffen.

Was gilt es zu beachten?

Die Anleitung von Fitfluencer*innen kann hilfreich sein, um Techniken zu verbessern und bestimmte Skills zu erlernen. Allerdings können Creator*innen keine direkte Rückmeldung geben, sollten Übungen falsch ausgeführt werden. Dies kann langfristig zu Schäden führen. Auch kann es sein, dass Fitfluencer*innen selbst nicht ausreichend geschult sind und Tipps schlichtweg falsch sind. Sicherer ist hierbei die professionelle Betreuung beispielsweise von Trainer*innen im Fitnessstudio. Bei starken Veränderungen von Ernährung und Lebensstil, ist es zudem ratsam, diese vorher mit einer*einem Ärzt*in abzuklären.

Viele der Videos glorifizieren den Gewichtsverlust. Besonders bei Jugendlichen kann der Konsum von solchen Inhalten langfristig zu einem negativen Körperbild führen. Ziele solcher Videos sollten primär sein, sich wohl im eigenen Körper zu fühlen und zu einem aktiven Lebensstil anzuregen, jedoch nicht, ein gewisses (normatives) Idealbild anzustreben. Ein*e gute*r Influencer*in sollte  eine gute Balance in Bezug auf Fitness verfolgen und neben der körperlichen Fitness auch das geistige Wohlbefinden und die Selbstfürsorge fördern.

Des Weiteren gilt es zu beachten, dass Fitnessvideos und Challenges oft falsche Versprechungen suggerieren. Beispielsweise, dass durch die Teilnahme in einem Zeitraum ein gewisses Ziel erreicht wird. Körper sind jedoch verschieden, weshalb gewisse Trainingsziele für einige schwieriger zu erreichen sind und es für sie mehr Zeit benötigt, diese umzusetzen. Dies kann bei vor allem bei Jugendlichen zu großer Frustration und einem ungesunden Verhältnis zum eigenen Körper führen.

Tipps und Hinweise

Fitness-Content und -Challenges auf TikTok können helfen, Jugendliche in einer gesunden Lebensweise zu bestärken. Sollten sich allerdings Anzeichen dafür zeigen, dass der*die Jugendliche Unzufriedenheiten mit dem eigenen Körper entwickelt oder durch die Teilnahme an den Challenges frustriert wirkt, sollten Eltern oder pädagogische Fachkräfte ihnen zur Seite stehen. Dann kann es wichtig sein, ihnen klar zu machen, dass ein gesunder Lebensstil auch ohne die erfolgreiche Durchführung von Challenges möglich ist. Auch sollte Jugendlichen vermittelt werden, dass eine sportliche Lebensweise nicht unbedingt mit einem normschönen Körper in Verbindung stehen muss und dass Schönheit in vielen Körperformen auftreten kann. Einige Fitfluencer*innen haben sich dies bereits zum Motto gemacht und setzen in ihrem Content den Fokus darauf, diverse Körperbilder zu stärken und einen aktiven Lebensstil unabhängig vom äußeren Erscheinungsbild zu fördern. Diese sind beispielsweise unter den Hashtags #joyfulmovement, #intuitivemovement, #inclusivefitness and #bodypositivefitness zu finden.