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Der Begriff Digital Detox lässt sich mit „digitale Entgiftung“ übersetzen und steht für eine Gegenbewegung zum ständigen Online sein in der heutigen Zeit. Ziel dabei ist es, sich eine bewusste Auszeit von digitalen Medien zu nehmen.

Warum Digital Detox?

Ob zum Chatten, Navigieren oder um kurz nach Informationen zu suchen: Smartphone, Smartwatch und co. sind aus dem Alltag vieler Erwachsener und insbesondere von Jugendlichen oft kaum noch wegzudenken. Häufig wandert unser Blick fast schon routinemäßig zum Bildschirm. Doch die übermäßige Nutzung von digitalen Medien kann auch überfordern, zu Konzentrationsstörung führen oder vom Schlafen abhalten. Viele Apps sind sogar speziell darauf ausgerichtet, uns so viel und so lange wie möglich vor dem Bildschirm zu halten. Vor allem bei Jugendlichen kommt es zudem oft zur sogenannten FOMO – Fear of missing out, welche dazu bewegt, das Smartphone immer bei sich zu tragen, um keine wichtigen Nachrichten oder Story-Updates von Freund*innen oder Influencer*innen zu verpassen.

Auch wenn viele den Wunsch nach weniger Zeit am Smartphone hegen, ist es deshalb für Jugendliche aber auch für Erwachsene gar nicht so leicht, die Nutzungszeit zu reduzieren.

Wie gelingt der Digital Detox?

Damit die digitale Auszeit funktioniert, kann es helfen, sich schon im Vorfeld einige Gedanken zum Digital Detox zu machen:

Es sollte zum Beispiel überlegt werden, in welchen Situationen das Smartphone im Alltag genutzt wird und wie diese analog ersetzt werden können. So können Wecker und Armbanduhr dabei helfen, weniger aufs Smartphone zu schauen.

Auch sollte bedacht werden, wie soziale Kontakte in der Zeit des Digital Detox gepflegt werden können. Manchmal ist es hilfreich, Kontakte mit einzubeziehen. So kann vorab kommuniziert werden, dass Nachrichten erstmal nicht beantwortet werden und eine Erreichbarkeit nur auf anderem Wege (z.B. Festnetztelefon) stattfindet. Eventuell kann es aber auch sinnvoll sein, den Digital Detox ohne vorherige Absprachen durchzuführen, um sich selbst bewusst zu machen, dass ein Nicht-Beantworten von Nachrichten meist weniger tragisch ist, als gedacht.

Eine Frage, die vor dem Digital Detox ebenfalls geklärt werden sollte, ist der geplante Zeitraum und die Gestaltung der digitalen Auszeit. Um den Detox zu erleichtern, sollten vor allem Dinge geplant werden, die Spaß machen und möglichst wenig Gelegenheit bieten, aufs Smartphone zu schauen.

Für den Digital Detox selbst gibt es zudem zahlreiche Apps, die dabei unterstützen können, die digitale Zeit zu vermindern. Diese versuchen teils mit spielerischem Ansatz, die Handynutzung zu unterbinden oder helfen, bestimmte Funktionen ausgeschaltet zu lassen.

 

Tipps und Hinweise

Ein radikaler Verzicht wie der Digital Detox kann gut tun, bringt aber langfristig wenig Veränderung in der Nutzungsgewohnheit. Hierbei kann nur eine dauerhafte Änderung der Gewohnheiten helfen und das ist meist besonders schwer. Was dabei unterstützen kann, ist kleine handyfreie Phasen in den Alltag einzubauen. Diese können an Orte, Zeiten oder Rituale geknüpft sein. Eine Umgestaltung des Alltags könnte zum Beispiel so aussehen, dass das Smartphone nicht mehr im Schlafzimmer oder beim gemeinsamen Essen benutzt wird. Oft macht es Sinn, das Handy dann außer Reichweite aufzubewahren, um nicht in Versuchung zu kommen. Besonders Eltern sollten sich hier ihrer Vorbildfunktion bewusst sein und sich ebenfalls an handyfreie Zeiten halten. Auch gemeinsam geplante Aktivitäten können gute schaffen Ablenkung und erleichtern den Verzicht aufs Smartphone.

Erstellt am 26.09.2023