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Aktuell bewerben viele Promis und Influencer*innen die Spiele-App Coin Master. Durch das Influencer-Marketing werden gezielt Kinder und Jugendliche angesprochen. Auch das kindliche Design führt dazu, dass sich eher jüngere Spieler*innen die App herunterladen. Allerdings wurde von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) ein Verfahren eingeleitet, da das Spiel in der Kritik steht, Elemente des Glückspiels zu besitzen.

Wie funktioniert Coin Master?

Coin Master ist eine Kombination aus Strategie- und Glücksspiel. Ziel des Spiels ist es, ein eigenes Dorf aufzubauen, sich vor Angriffen anderer Spieler*innen zu schützen und andere Dörfer anzugreifen. Mit dem Bau von Häusern können Nutzer*innen Sterne sammeln, mit denen sie bei einer bestimmten Anzahl ins nächste Level aufsteigen. Dort können dann weitere Dörfer errichtet werden. Insgesamt stehen den Spieler*innen über 200 Level zur Verfügung.

Um Handlungen und Spielzüge vornehmen zu können, benötigen die Spieler*innen virtuelle „Coins“. Diese erhalten sie durch Spins, also der Bedienung eines simulierten Spieleautomaten. Allerdings bekommen Nutzer*innen nur dann Coins, wenn alle drei Räder des Glücksrads die goldenen Münzen anzeigen. Drei Schweinchen ermöglichen einen Angriff auf ein anderes Dorf und drei Schilder können Angriffe von anderen Spieler*innen abwehren. Wenn keine gleichen Symbole angezeigt werden, muss noch einmal gedreht werden. Allerdings können Nutzer*innen nur fünf Mal in der Stunde an dem Spieleautomaten drehen. Wer nicht so viel Geduld hat, kann sich entweder Coins mit realem Geld kaufen oder Werbespots anschauen, um sich weitere Spins zu verdienen.

Kritik an Coin Master

Durch die kindliche Grafik und den Comic-Figuren, richtet sich Coin Master offensichtlich an Heranwachsende. Allerdings sehen Kritiker die Spiele-App als eine Art „Einstiegsdroge“ in das Glücksspiel. Durch die Kombination mit einem Strategiespiel würde dies aber eher in den Hintergrund geraten. Dennoch kann die Motivation, immer weiter aufsteigen zu wollen, und die Vernetzung mit Freunden die Spieler*innen dazu verleiten, viel Zeit und durch In-App-Käufe auch viel Geld in die Spiele-App zu investieren.

Auch die Werbeanzeigen, die Nutzer*innen anschauen können, um sich weitere Coins dazu zu verdienen, werden kritisch betrachtet, da viele Werbespots echte Online-Casinos bewerben und somit für Kinder und Jugendliche ungeeignet sind. Daher wird Coin Master momentan in einem Indizierungsverfahren von der BPjM auf eine mögliche Gefährdung Heranwachsender geprüft.

Tipps und Hinweise

Da das Spiel Coin Master als simuliertes Glücksspiel angesehen werden kann, sollten Eltern und pädagogische Fachkräfte Heranwachsende für das Thema Spielsucht sensibilisieren und ihnen vermitteln, welche Absichten hinter diesen Spielmechanismen stecken. Durch In-App-Käufe werden besonders jüngere Kinder dazu verleitet, Geld zu investieren, um einen schnelleren Spielfortschritt zu erlangen. Daher ist es ratsam diese Käufe auf dem Smartphone oder Tablet zu deaktivieren und sie mit einem Passwort zu sichern.

Mittlerweile wurde die Altersbegrenzung für die Spiele-App Coin Master im Apple Store auf 17+ geändert und im Google Play Store die App mit USK 16 eingestuft.

Erstellt am 04.11.2019