Among Us

Spätestens seit Beginn des ersten Lockdowns hat es ein Spiel ganz besonders in die heimischen Kinder- und Jugendzimmer geschafft: Among Us. Das 2018 erschienene App-basierte Spiel der Firma Innersloth ist sozusagen die Online-Variante zum analogen Pendant Werwolf. Das Spiel kann sowohl im App- als auch im Play Store kostenlos heruntergeladen werden. Außerdem kann Among Us auf Windows-Geräten gespielt werden, in diesem Fall kostet das Spiel allerdings ca. vier Euro.

Wie funktioniert Among Us?

Among Us kann von Gruppen zwischen vier und zehn Leuten gespielt werden. Das Setting des Spiels ist ein Raumschiff, die Spieler*innen bilden eine Crew, die Aufgaben im Raumschiff erledigen muss. Durch Zufallsprinzip wird mindestens ein*e Spieler*in zum*zur Verräter*in, im Spiel „Impostor“ genannt. Diese Person hat die Aufgabe, die Handlungen der Mitspielenden zu sabotieren und die Crew-Mitglieder zu töten. Sobald die Leiche eines Crew-Mitglieds gefunden wird, wird das Spiel unterbrochen. Nun können alle noch „lebenden“ Mitglieder darüber abstimmen, wer der*die Impostor*in sein könnte. Die Person, für die am häufigsten gestimmt wurde, wird aus dem Team entfernt, erst im Nachhinein wird aufgedeckt, ob das Team dabei richtig lag oder ob eine unschuldige Person aus dem Team entfernt wurde. Wird der*die Impostor*in enttarnt, hat die Crew gewonnen.

Among Us kann sowohl im öffentlichen als auch im privaten Modus gespielt werden. Im öffentlichen Modus werden Spieler*innen aus aller Welt zufällig zusammengewürfelt. Im privaten Modus startet ein*e Spieler*in einen privaten Raum, zu dem sich die anderen Spieler*innen mit einem Zugangscode einloggen können. Außerdem kann das Among Us  lokal – also nur mit Menschen, die sich im gleichen WLAN befinden – als auch online gespielt werden.

Die Diskussion über den*die mögliche Impostor*in findet im spieleigenen Chat oder über eine Plattform wie Discord, Teamspeak oder ein Videokonferenztool, in dem sich die Spielenden zusätzlich zusammen gefunden haben, statt.                                                                

Tipps und Hinweise

• Among Us birgt einige interessante Ansätze: Zum Beispiel ist die Debatte zentraler Dreh- und Angelpunkt des Spiels. Das gibt Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, Diskussionskultur spielerisch zu erproben. Jede Position ist wichtig, jede Stimme ist entscheidend. Falsche Entscheidungen können negative Konsequenzen für das gesamte Team zur Folge haben. Soziales Miteinander und Kommunikation sind daher zielführend. Da die Entscheidungen in kurzer Zeit gefällt werden müssen zeigt sich schnell, dass Streitereien und Beleidigungen in der Diskussionsrunde fehl am Platz sind.
• Das Spiel ist von der USK ab sechs Jahren freigegeben. Im November 2020 wurde es mit dem pädagogischen Medienpreis von SIN – Studio im Netz e.v. ausgezeichnet. SIN empfiehlt das Spiel ab einem Alter von 12 Jahren. Da das Spiel im Comic-Stil gehalten ist, werden die Leichen verfremdet dargestellt. Verstörende Bilder bleiben Kindern so erspart.
• Among Us kann anonym gespielt werden: Es ist nicht notwendig, ein Profil anzulegen und es müssen keine persönlichen Angaben wie der Klarname oder eine E-Mail-Adresse genannt werden. Allerdings enthält das Spiel In-App-Käufe: Zum Beispiel kann die eigene Spielfigur gegen Geld mit exklusiven Accessoires ausgestattet werden. Deshalb ist es wichtig, das Thema In-App-Käufe im Vorfeld mit Kindern und Jugendlichen zu besprechen.
• Das Spiel ist nur in englischer Sprache verfügbar. Das kann für einige Kinder eine Herausforderung sein. In diesem Fall können Eltern in den ersten Runden übersetzen. Gleichzeitig kann Among Us auch ein Anreiz sein, die eigenen Englisch-Kenntnisse zu verbessern.
• Wird Among Us im öffentlichen Modus genutzt, kann es sein, dass Kinder über die Chat-Funktion mit Nachrichten konfrontiert werden, die sie überfordern. Außerdem kann es passieren, dass Kinder von Personen angeschrieben werden, die ihnen nicht wohlgesonnen sind. Deshalb ist es empfehlenswert, Among Us mit Freund*innen im privaten Modus zu spielen.