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WhatsApp ist mit rund 2 Mrd. aktiven Nutzenden der meist verwendete Messenger-Dienst der Welt. Besonders beliebt ist der Messenger bei Jugendlichen. Für rund 79% der deutschen 12- bis 19-Jährigen ist er die wichtigste App auf dem Smartphone (JIM-Studie 20ss). Und auch für Kinder spielt der Messenger eine immer größer werdende Rolle. Spätestens ab der 5. Klasse haben viele Kinder ein eigenes Smartphone, so dass auch WhatsApp zum Thema wird.
Der im Jahr 2009 gegründete Messenger-Dienst ermöglicht ein einfaches Versenden von Nachrichten, Bildern, Videos, Sprachnachrichten, Kontakten, Dateien und Standorten sowie das Telefonieren und die Funktion des Story-Updates. Zudem können Videoanrufe getätigt werden. Des Weiteren kann der Messenger zur Individual- und Gruppenkommunikation genutzt werden.
Die Registrierung in der kostenlosen App erfolgt durch die eigene Mobilfunknummer, wobei hier keine PIN benötigt wird. Um daraufhin mit anderen Personen schreiben zu können, muss man WhatsApp den Zugriff auf seine Kontakte und Benachrichtigungen gewähren .
Der Messenger-Dienst schreibt für die Nutzung innerhalb der EU ein Mindestalter von 16 Jahren vor. Jüngere Nutzer*innen benötigen die Zustimmung ihrer Eltern. Das Alter wird allerdings auf keine Weise überprüft. Die Einhaltung des Jugendschutzes ist somit fraglich.

Datenschutz auf WhatsApp: Was weiß der Messenger über mich?

Der Nachrichten-Dienst muss sich immer wieder mit starker Kritik an seinen Datenschutz- und Sicherheitsstandards auseinandersetzten.
Dieser hatte beispielsweise bis Mai 2012 keine Verschlüsselung des gesamten Datenverkehrs. Anfang 2016 wurde dieser Sicherheitsmangel mit einer (sicheren) Ende-zu-Ende-Verschlüsselung behoben. Es ist dafür allerdings die aktuelle Version erforderlich. Bei einem Backup in einer Cloud oder dem eigenen PC greift die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung nicht.
Seit dem Aufkauf von WhatsApp durch Facebook im Februar 2014, bestehen hinsichtlich des Datenschutzes weitere Schwierigkeiten. WhatsApp teilt Informationen wie Nutzungszeiten, Telefonnummern oder Kontakte mit Facebook. Der Social Media Anbieter wiederrum kann diese Daten für eine spätere personalisierte Werbung nutzen.
Des Weiteren kann WhatsApp beispielsweise auf das vollständige Telefonbuch, Kamera, Mikrofon, SMS-Nachrichten, Bilder und den Standort zugreifen. Es besteht allerdings die Möglichkeit diese Zugriffrechte selbst unter den Einstellungen des eigenen Smartphones einzuschränken.

Konflikte auf WhatsApp: Wenn das Chatten zur Belastung wird

Der Austausch untereinander ist jedoch nicht immer nur positiver Art. Mobbingfälle auf WhatsApp, vor allem häufig in Gruppen-Chats, sind keine Seltenheit mehr. Auch die unberechtigte Weitergabe von persönlich sensiblen Inhalten, wie Bilder, kann zu Konflikten führen.
Aber nicht nur die starken persönlich angreifenden Konflikte können zur Belastung werden, auch der soziale Druck, den die App auslöst, führt möglicherweise zu Stress. Zum Beispiel der Zeitstempel „zuletzt online“ oder die Häkchen der Lesebestätigung, können Druck auslösen, immer sofort antworten zu müssen. Auch die ständige „Pflicht“ online zu sein, um beispielsweise wichtige Informationen im Klassen-Chat nicht zu verpassen, kann sich negativ auf das Stresslevel der Nutzenden ausüben. Der Zeitstempel und die Lesebestätigung können jedoch in der App ausgeschaltet werden.
Immer häufiger kommt es auch durch Kettenbriefe auf WhatsApp zu Konflikten. Durch die einfache Art des Teilens, verbreiten sich diese Nachrichten sehr schnell. Die Kette darf dabei nicht abgebrochen werden, sonst drohen scheinbar große Unglücksfälle. Es gibt dabei viele verschiedene Arten von Kettenbriefen von Clickbaiting, Sozialbarometer oder Sprachnachrichten bis hin zu Warnungen vor Gefahren oder Horrorkettenbriefe.

Erstellt am 29.01.2018