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Mal ist es die Kunstfigur Momo, mal der Hoax Galindo oder gruselige Challenges – immer wieder kursieren Phänomene im Netz, die Kinder gruseln und ihnen Angst einjagen sollen. Wie aber sollen Fachkräfte mit den Grusel-Phänomenen umgehen?

Informiert bleiben und nachfragen

Ein erster Schritt, um über Angstphänomene Bescheid zu wissen, ist es, am Ball zu bleiben und sich zu informieren. Internetquellen wie webhelm, act-on, Elternguide oder klicksafe können dabei helfen. Die wichtigste Quelle sind aber Kinder und Jugendliche selbst: Wer Interesse an ihren Online-Tätigkeiten zeigt, bekommt am schnellsten mit, wenn neue Gruselphänomene im Umlauf sind. Außerdem ist es hilfreich, über die Hintergründe der Phänomene bescheid zu wissen und diese Kindern zu erklären. So nutzen einige YouTuber*innen beispielsweise Gruselvideos, um möglichst viele Klicks und damit Aufmerksamkeit zu erlangen. Aufklärung bei verschiedenen Angstphänomenen können auch Faktencheck-Seiten wie zum Beispiel mimikama.at bieten.

Ängste ernst nehmen

Was für Erwachsene harmlos erscheinen mag oder leicht zu durchschauen ist, kann Kindern ernsthafte Angst machen. Deshalb ist es umso wichtiger, ihre Ängste ernst zu nehmen und nicht als Unfug abzutun. Stattdessen sollte den Kindern ein offenes Ohr geboten und Trost gespendet werden. Im Nachgang können die Phänomene erläutert werden und verständlich gemacht werden, dass es sich dabei keinesfalls um echte Bedrohungen handelt.

Gemeinsame Lösungen suchen

Werden Kinder mit Angstphänomenen konfrontiert, mag das pauschale Verbot von Online-Medien manchen Erziehungsberechtigten als die beste Lösung erscheinen. Tatsächlich ist dies aber nur auf den ersten Blick eine gute Lösung: die Kinder können so auch andere für sie wichtige Informationen verpassen und sich ausgeschlossen fühlen. Außerdem kann die Aussicht auf ein Medienverbot dazu führen, dass Kinder ihren Eltern im Zweifelsfall lieber nichts von den Angstphänomenen erzählen, da sie fürchten, ihnen könnte das Smartphone abgenommen werden. Stattdessen empfiehlt es sich, auf eine vertraute Atmosphäre zu schaffen und die Kinder in den Lösungsprozess miteinzubeziehen. Zum Beispiel kann der oder die Absender*in eines Kettenbriefes gemeinsam blockiert werden oder ein Hoax durch gemeinsame Recherche als Fake enttarnt werden. Außerdem kann es helfen, gemeinsame Abendrituale zu entwickeln und das Smartphone nachts nicht mit ins Schlafzimmer zu nehmen.

Erstellt am 05.10.2020