Speed-Dating als Einstiegsmethode
Im Rahmen der “Speed-Dating” Methode können sich die Teilnehmenden näher kennenlernen und aufgrund von Positionsänderungen mit unterschiedlichen Partner*innen über verschiedene Fragen in ein Gespräch kommen. Dabei kann insbesondere eine Reflexion der eigenen Mediennutzung vorgenommen werden. Was genau die Methode ausmacht und warum sie als ein niederschwelliger Einstieg in Medienthemen genutzt werden kann, erklärt webhelm.
Technik und Material
- Stoppuhr
- Flipchart-Papier
- Stifte
- Stühle
- optional Beamer mit Verbindungskabel
Beschreibung der Methode
Für die Durchführung der Methode überlegt sich die leitende Fachkraft im Vorhinein sechs bis sieben Fragen, die sie den Teilnehmenden stellen kann und über die die Teilnehmenden miteinander in ein Gespräch, z. B. über ihre Mediennutzung kommen können. Hier bietet es sich an Fragen zu wählen, die bereits einen Einstieg in das jeweilige Thema ermöglichen. Als niederschwelliges Einstiegsthema in Medienthemen bietet sich beispielsweise das Thema „Euer Medienalltag“ an. Beispielhaft können die Fragen wie folgt aussehen:
- Mein liebstes Medienangebot ist ______, weil ______
- So lange nutze ich mein Smartphone an einem normalen Schultag: ______
- Nach einem anstrengenden Tag in der Schule will ich ______
- Nach einem anstrengenden Tag in der Schule versetzt mich ______ in gute Stimmung
- Nach einem anstrengenden Tag in der Schule finde ich lustig ______
- Diese Regeln gibt es rund um meine Mediennutzung: ______. Die Regeln finde ich ______
- Mir fällt es leicht manchmal auf mein Smartphone zu verzichten, weil ______. Es fällt mir gar nicht leicht manchmal auf mein Smartphone zu verzichten, weil ______
- Ich chatte, surfe manchmal bis spät in die Nacht, weil _______
- Ich und meine Freund*innen mögen alle _______
Am Tag der Durchführung der Methode bilden die Teilnehmenden zwei sich gegenübersitzende Stuhlreihen. Dafür können Stühle aufgestellt werden und jede*r Teilnehmende setzt sich zu Anfang auf einen Stuhl. Somit soll immer eine Person einer anderen gegenübersitzen Dabei sollte immer etwas Platz zwischen den Stühlen einer Reihe gelassen werden, damit sich die Teilnehmenden-Paare nicht gegenseitig im Gespräch stören. Nun stellt die leitende Fachkraft den Teilnehmenden Fragen. Zur besseren Übersichtlichkeit und Nachvollziehbarkeit kann die jeweilige Frage per Beamer auf eine Leinwand übertragen werden. So können die Teilnehmenden sich pro Runde immer wieder selbst an den Inhalt der Frage erinnern.
Pro Runde wird eine Frage gestellt und die Teilnehmenden, die sich gegenübersitzen, haben immer zwei Minuten Zeit, um sich darüber auszutauschen und ihre Antworten miteinander zu teilen. Hier ist es bedeutsam, den Teilnehmenden im Vorhinein zu vermitteln, dass es keine falschen Antworten gibt und es nicht um eine gegenseitige Bewertung geht. Stattdessen geht es um einen Austausch in einem vertrauten und offenen Rahmen. Nach jeder Frage rücken die Teilnehmenden einen Platz weiter. Dabei ist es wichtig, dass pro Reihe jeweils in die eine beziehungsweise in die andere Richtung ein Platz weiter gerückt wird. So haben die Teilnehmenden immer eine*n neue*n Gesprächspartner*in. In jeder Runde wird eine neue Frage gestellt.
Anschließend kommen alle Teilnehmenden im Plenum zusammen und es werden die wichtigsten Erkenntnisse gemeinsam zusammengetragen. Dabei können die Teilnehmenden von ihren eigenen Erfahrungen berichten und zeitgleich auch die anderer dazu in Beziehung setzen. Vorteilhaft ist es dabei, die Teilnehmenden zu bitten, keine konkreten Namen zu nennen, sondern allgemein zu sprechen, damit der vertraute Rahmen bestehen bleibt. Zum Festhalten der wichtigsten Punkte, die den Teilnehmenden aufgefallen sind, kann ein Flipchart herangezogen werden. Als Anregung für die Reflexion der Gespräche können die folgenden Fragen dienen:
- Was ist die an deinem Medienalltag aufgefallen? Auch im Vergleich mit dem von anderen.
- Gibt es Dinge, die dich positiv oder negativ überrascht haben?
- Aus welchen Gründen nutzt du vor allem Medien?
Die Sammlung der wichtigsten Erkenntnisse dient als Abschluss der Einstiegsmethode.
Stärken der Methode
Die hier vorgestellte Methode eignet sich gut als niederschwelliger Einstieg in verschiedene Medienthemen. Die Teilnehmenden können darüber ihre eigene Mediennutzung reflektieren und die von anderen kennenlernen. So ist es möglich, dass sich die Teilnehmenden untereinander inspirieren, was die eigene Medienroutine betrifft und sich gegenseitig dazu anregen, (positive) Veränderungen vorzunehmen. Insbesondere bei Gruppen mit Teilnehmenden, die eine exzessive Mediennutzung vorweisen, wird mithilfe der Methode ein Raum geschaffen, in dem sich die Teilnehmenden zunächst unter sich austauschen können. So kommt es häufiger zu weniger gewünschten Antworten und im Anschluss zu einer offeneren Diskussion. Daneben können sich die Teilnehmenden gegenseitig kennenlernen. Zudem ermöglicht das Gespräch im Plenum der Fachkraft die Bedarfe der Gruppe herauszufiltern und darauf gegebenenfalls näher einzugehen.
Sofern sich im Anschluss einem spezifischen Medienthema gewidmet wird, wie beispielsweise der Nutzung von Instagram oder TikTok, können die Fragen im Rahmen des Speed-Datings auch spezifischer formuliert werden. Die Entscheidung darüber ist der leitenden Fachkraft überlassen. Die hier formulierten Fragen dienen der Inspiration.