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Spam-Nachrichten dürften jeder Person, die über ein E-Mail-Konto verfügt, bekannt sein: Sie tauchen wiederholt im eigenen E-Mail-Postfach auf und verstopfen dieses. Im ersten Moment können die Betreffzeilen vielversprechend klingen, es fällt jedoch schnell auf, dass es meist gar nicht um das geht, was im Betreff steht. Aber was ist Spam eigentlich genau und was kann getan werden, um sich davor zu schützen?

Was ist Spam?

Als Spam (auch „Junk“ genannt) werden unerwünschte, meist auf dem elektronischen Weg (z. B. per E-Mail) versendete Nachrichten bezeichnet. Sie werden massenhaft verschickt und der empfangenden Person unaufgefordert zugestellt. Meist werden diese Spam-Nachrichten als nervig empfunden, da sie das Postfach verstopfen und ein Gefühl von Belästigung erzeugen.

Bei Spam-Nachrichten wird zwischen drei Varianten unterschieden. Der „klassische“ Spam wird oft zu Werbezwecken genutzt und per E-Mail versendet. Andere Spam-Nachrichten sind mit einem Schadprogramm versehen und infizieren das System der empfangenden Person. Daneben gibt es noch das sogenannte Phishing. Dabei handelt es sich um Betrugs-Nachrichten, die zum Ziel haben, persönliche und sensible Daten von den Empfänger*innen zu erhalten. Allgemein gesehen werden Spam-Nachrichten meist vollautomatisch über bestimmte Programme versendet. Die Programme befinden sich häufig nicht auf Servern, die auf die sendende Person oder das Unternehmen zurückzuführen sind, sondern auf infizierten und dadurch ferngesteuerten Rechnern. Zudem ist es möglich, dass die Spam-Nachrichten von Providern, die im Ausland betrieben werden, versandt werden. Dadurch wird eine Nachverfolgung erschwert.

Spam-Nachrichten können nicht nur nervig sein, sondern sind teilweise auch mit Risiken behaftet. Es ist nicht auszuschließen, dass über Spam-E-Mails versucht wird, Passwörter oder Zugangsdaten auszuspähen oder Viren zu aktivieren. Viren-infizierte Spam-Mails können das mobile Endgerät ausspionieren und teilweise auch fremdsteuern.

Wie kommt Spam zu mir?

Um einen Verteiler zu erstellen nutzen Spammer*innen unterschiedliche Möglichkeiten. Häufig werden E-Mail-Adressen einfach von der Person, die die Spam-Mails verschickt, erraten oder künstlich generiert. Wenn beim Versenden der Spam-Mail keine Fehlermeldung zurückkommt, gilt die Adresse als bestätigt. Es gibt aber auch automatisierte Programme, die Webseiten, z. B. Gästeforen oder das Impressum von Webseiten, gezielt nach E-Mail-Adressen durchsuchen. Auch können damit personenbezogene Daten in Sozialen Netzwerken ausgelesen werden. Sobald ein Computer, Laptop oder ein Handy einmal mit Viren infiziert ist, kann darüber einfach das Adressbuch der jeweiligen Person ausspioniert und die Daten entweder für eigene Spam-Zwecke genutzt oder weiter verkauft werden. Außerdem werden häufig über Gewinnspiele eine große Anzahl an E-Mail-Adressen gesammelt, egal ob online, auf der Straße oder im Einkaufszentrum. Diese können an Dritte oder verbundene Unternehmen weitergegeben werden. Dabei kann auch eine rechtswidrige Weiterverarbeitung der Daten stattfinden, indem personenbezogene Daten, die zunächst rechtmäßig erhoben wurden, ohne ein weiteres Informieren der betroffenen Person an Dritte weitergegeben werden. Andersherum können Firmen E-Mail-Adressen für Werbezwecke auch rechtmäßig einkaufen.

Wie kann ich mich vor Spam schützen?

Um sich selbst vor Spam-Nachrichten zu schützen, ist es wichtig, nicht auf Spam-Nachrichten zu antworten, da dies das als weitere Bestätigung gilt, dass die E-Mail-Adresse gültig und aktiv ist. Auch sollte keinesfalls den Aufforderungen in den Nachrichten, z. B. auf einen Link zu klicken oder Dateien herunterzuladen, gefolgt werden. Es ist wichtig, sich E-Mail-Adressen und den Betreff aufmerksam anzuschauen, denn Spam-Nachrichten enthalten meist falsche Betreffzeilen oder gefälschte Absender*innen-Adressen. Häufig steht in dem Betreff etwas wie  „Re: ihre Anmeldung“ oder „Ihre Zahlung“. So wird versucht einen persönlichen Bezug zu der empfangenden Person herzustellen. Es gilt, solche E-Mails zu prüfen, bevor eine Aktion vorgenommen wird. Wenn in Foren, Online-Gästebüchern oder ähnlichem geschrieben wird ist es sinnvoll, für diese Zwecke eine zweite Adresse sich anzulegen, die nur dafür genutzt wird. Außerdem ist es hilfreich, beim Erstellen einer eigenen E-Mail-Adresse nicht den vollen Namen anzugeben. Ansonsten können Spam-Nachrichten auch eine persönliche Anrede enthalten, wodurch sie nochmal „echter“ wirken. Generell sollte darauf geachtet werden, die eigene E-Mail-Adresse nur so selten wie möglich anzugeben, egal ob online oder bei Aktionen auf der Straße.

Eine weitere Möglichkeit zum Schutz bieten Schutzprogramme, die auf dem eigenen PC installiert werden können. Dazu zählen beispielsweise Antiviren-Programme. Auch der Einsatz einer Firewall kann sinnvoll sein. Diese ist ein Sicherungssystem für den eigenen Computer, welches diesen vor unerwünschten Netzwerkzugriffen schützt. Zudem können Spam-Filter, zum Beispiel im eigenen E-Mail-Programm, aktiiert werden. Viele Anbietende stellen einen solchen Filter bereit. Teilweise wird den Nutzenden die Möglichkeit gegeben, eigene Wörter oder Absender*innen-Adressen als Filtermerkmal zu setzen. Hierbei ist es von Vorteil, die gefilterten Mails nicht automatisch löschen zu lassen, sondern in einen gesonderten Ordner verschieben zu lassen. So besteht die Möglichkeit, den Ordner händisch durchzugehen, sollten E-Mails von Freund*innen oder Bekannten im Spam-Ordner gelandet seien. Daneben sollte das Betriebssystem des eigenen Geräts stets auf dem neusten Stand sein. Dafür können an den jeweiligen Geräten automatische Benachrichtigungen aktiviert werden, um regelmäßig über Updates informiert zu werden.

Tipps und Hinweise

Es ist sinnvoll das Thema Spam mit Kindern und Jugendlichen zu thematisieren, vor allem sobald die erste eigene E-Mail-Adresse eingerichtet wird. Wichtig ist es ihnen zu erklären, was Spam genau ist, welche möglichen Risiken es gibt und wie sie sich davor schützen können. Auch sollte ein bewusster Umgang mit persönlichen Daten im Netz gefördert werden. Nicht jede E-Mail ist direkt eine Spam-Nachricht, trotzdem sollten Nachrichten, vor allem von unbekannten Absender*innen, immer aufmerksam und bewusst betrachtet und gegebenenfalls geöffnet werden. Es gilt sich immer die Frage zu stellen ob eine E-Mail erwartet wird, ob der Betreff Sinn macht und nicht voreilig auf Links oder Dateien zu klicken.

Erstellt am 06.07.2021