In unserem alltäglichen Leben finden bereits viele technische Geräte Einsatz, die unsere Kommunikation erleichtern oder uns unterhalten sollen. Eines davon sind sogenannte „Smart Glasses“, bei denen es sich, wie der Name bereits verrät, um „Intelligente Brillen“ handelt. „Intelligent“ werden sie durch bestimmte Funktionen, die über den Zweck einer gewöhnlichen Brille hinausgehen.
Geräte, die wir im Alltag ständig an uns tragen, werden auch „Wearables“ genannt. Hierzu zählen beispielsweise auch Smartwatches.
Welche Modelle gibt es?
Bereits im Jahr 2012 versuchte Google, die Smart Glasses auf den Markt zu bringen. Viele Menschen fühlten sich allerdings durch die Kamerafunktion der Brille in ihrer Privatsphäre bedroht, weshalb eine hohe Nachfrage ausblieb und der Verkauf gestoppt wurde. Nach und nach haben sich jedoch wieder einige Hersteller an der Produktion von Smart Glasses versucht, weshalb aktuell verschiedene Modelle von verschiedenen Herstellern auf dem Markt zu finden sind. So zum Beispiel auch von Meta in Kooperation mit einem beliebten Brillenhersteller. Schon bald soll auch die „Apple Vision Pro“, eine Smart Glasses vom Konzern Apple, in Deutschland auf den Markt kommen.
Was können Smart Glasses?
Der Begriff „Smart Glasses“ ist sehr weit gefasst und besagt lediglich, dass die Brillen eine computergesteuerte Komponente besitzen. Die Variation dessen, was Smart Glasses leisten können, ist dementsprechend sehr hoch. Während sich die Funktionen einiger Smart Glasses lediglich auf das Abspielen von Musik oder das Telefonieren beschränken, arbeiten einige der Modelle mit AR- oder VR-Technologien.
Das Smart-Glasses-Modell von Meta beispielsweise, ist über Lautsprecher und Mikrofon hinaus auch mit einer Kamera ausgestattet. Diese ermöglicht es den Nutzenden, Fotos und Videos aufzunehmen oder einen Live-Stream zu starten. Das Gerät muss dafür mit einer speziell von Meta entwickelten App verbunden sein, auf der die Bilder und Videos gespeichert werden. Optisch ist die Brille von Meta kaum von einer gewöhnlichen Brille zu unterscheiden. Lediglich eine kleine Kamera-linse und eine LED, die bei der Aufnahme leuchtet, verraten, dass es sich um Smart Glasses handelt. Der Konzern kündigte außerdem an, dass die Smart Glasses bald mit einer KI verbunden werden soll, sodass die aufgenommenen Bilder in Echtzeit ausgewerten können.
Weit über diese Funktionen hinaus gehen die Möglichkeiten der Apple Vision Pro, welche ab Ende Juni 2024 in Deutschland auf den Markt kommen soll. Diese verspricht ein AR-Erlebnis, bei dem visuelle Elemente in das Sichtfeld eingeblendet werden und Apps mittels Eye-Tracking-Technologie gesteuert werden können.
Smart Glasses und Persönlichkeitsrechte
Besonders Smart Glasses, deren Funktionen für Außenstehende nicht gleich als solche ersichtlich sind, können zu Problemen in Bezug auf Persönlichkeitsrechte führen. Denn wenn Bilder und Videos von Personen im Sichtfeld der Brille aufgenommen werden, bedarf dies immer deren Zustimmung. Wird die Kamera aktiviert, ertönt bei vielen Smart Glasses ein akustisches Signal, das lediglich für den oder die Träger*in zu hören ist. Auch die LED, die die laufende Kamera anzeigen soll, könnte von Außenstehenden übersehen oder mit böswilliger Absicht von den Besitzer*innen verdeckt werden. Wer eine smarte Brille trägt, muss daher vor jeder Aufnahme und besonders beim Übertragen eines Live-Streams sicherstellen, dass die gezeigten Personen damit einverstanden sind. Das Gleiche gilt für Tonaufnahmen, die mittels einer Smart Glasses gemacht werden können.