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Wenn Dateianhänge wie Fotos, Videos, Dokumente oder sogar ganze Ordner versendet werden sollen, kann es vorkommen, dass die Dateien für den jeweiligen E-Mail-Dienst zu groß sind. Hier können Anwendungen wie WeTransfer aushelfen und eine Dateienverschickung online ermöglichen. Was genau WeTransfer ist, welche Herausforderungen mit dem Tool einhergehen und was mögliche Alternativen sind, erklärt webhelm.

Was genau ist WeTransfer?

Mit der Anwendung WeTransfer können ganz einfach kostenlos Dateien verschickt werden. Vor allem für das Versenden von großen Dateien ist dieses Tool von Vorteil. Das Ganze funktioniert per E-Mail und über Ländergrenzen hinweg. Der Sitz des Unternehmens ist in den Niederlanden, als Speicherort der verarbeiteten Daten werden jedoch die USA genutzt. Eine offizielle Nutzung ist ab 16 Jahren erlaubt, es fehlt jedoch an einer Altersüberprüfung.

In der Gratis-Version können bis zu 2,0 GB an Daten versendet werden, ganz ohne Registrierung. Für die Pro- und Premium-Version ist eine Registrierung mit Namen, E-Mail-Adresse, Zahlungsmittel und Passwort notwendig. Alternativ kann sich über Google oder Slack registriert werden. Die Pro-Version kostet 12 € im Monat und ermöglicht das Versenden und Empfangen von Dateien bis zu 200 GB und 1 TB Speicherplatz pro Person. Zusätzlich wird ein Portal (eigene WeTransfer-Seite) mit unbegrenzt vielen Reviews geboten. Das bedeutet, dass andere mit Zugang zum Portal die Dokumente einsehen und kommentieren können, ohne dass diese heruntergeladen werden müssen. Die Premium-Version kostet 23 € monatlich und ermöglicht eine Dateienverschickung unabhängig von der Dateigröße, unbegrenzten Speicherplatz sowie unbegrenzt viele Portale und Reviews. In den beiden kostenpflichtigen Version wird zudem ein Passwortschutz für Übertragungen geboten, dieser fehlt innerhalb der Gratis-Version.

Generell müssen sich Empfänger*innen von Dateien nicht anmelden oder registrieren. Sie müssen lediglich den Nutzungsbedingungen zustimmen. Nur sofern innerhalb von Portalen zusammengearbeitet werden soll und die Teilnehmenden Reviews hinzufügen sollen, müssen sich diese registrieren.

Wie funktioniert WeTranfer?

Um die Anwendung nutzen zu können, muss WeTransfer im Browser über den Link wetransfer.com geöffnet werden. Es gibt nun die Möglichkeit, zwischen einer kostenlosen Version und einer zu bezahlenden auszuwählen. Durch Klick auf die Gratis-Version müssen die Nutzungsbedingungen akzeptiert werden und anschließend können eine oder mehrere Dateien hochgeladen werden.

Damit das Verschicken der Daten funktioniert, muss die eigene E-Mail-Adresse und die der empfangenden Person angegeben werden. Hierbei können bis zu drei E-Mail-Empfänger*innen benannt werden. Zusätzlich kann optional eine Nachricht verfasst werden. Durch das Klicken auf den Senden-Button werden die Dateien hochgeladen und versendet. Je nach Dateigröße und Internetgeschwindigkeit kann das Versenden etwas Zeit in Anspruch nehmen. Darüber hinaus kann das Versenden derselben Dateien beliebig oft vorgenommen werden. Der*die Empfänger*in bekommt nun eine E-Mail von WeTransfer mit dem entsprechenden Download-Link. Auch hier ist das Herunterladen kostenlos. Ein Zugriff darauf ist über PC, Tablet oder das Smartphone möglich.

Alternativ kann durch das Klicken auf das Drei-Punkte-Symbol die Erstellung eines Übertragungslinks ausgewählt werden. Dadurch wird keine Mail verschickt, sondern der erstellte Link kann kopiert und anderweitig verschickt werden.

Wichtig zu beachten ist hier, dass die Dateien nur für sieben Tage zugänglich sind, danach ist der Link ungültig. Für diese Zeit werden die Dateien auf den Servern von WeTransfer gespeichert und es soll nur der*die E-Mail-Empfänger*in Zugriff darauf haben. Eine komplette Sicherheit für die Daten gibt das Unternehmen jedoch nicht.

Herausforderungen

Vor allem in Bezug auf das Thema Datenschutz ergeben sich im Zusammenhang mit WeTransfer einige Herausforderungen. Dadurch, dass der Speicherort der verarbeiteten Daten außerhalb der EU liegt, greift nicht mehr die DSGVO der EU, sondern die dortige Datenschutzverordnung. Diese erlaubt es US-Behörden auf die personenbezogenen Daten zuzugreifen, womit diese nicht mehr geschützt sind. Generell sammelt WeTransfer Daten zur Person und Inhalte von Nachrichten. Daneben werden zusätzlich Nutzungsdaten wie die IP-Adresse oder Standortdaten gespeichert. Zudem werden Daten an zahlreiche „Business Partner“ weitergegeben. Welche das sind, listet das Unternehmen hier auf.

Außerdem ist die Verschlüsselung kritisch zu sehen. Das Hochladen der Dateien passiert meist verschlüsselt. Jedoch erhält der*die Empfänger*in die E-Mail in unverschlüsselter Form. So entsteht eine Sicherheitslücke, durch welche Fremde die E-Mail abfangen und auf die Dateien zugreifen können. Zudem werden die Daten unverschlüsselt auf den Servern gespeichert. Von daher sollten keine sensiblen Daten über den Dienst verschickt werden.

Alternativen

Mit Blick auf den kritischen Datenschutz von WeTransfer ist es wichtig, mögliche (kostenlose) Alternativen in Betracht zu ziehen. Datenschutzkonformer erweist sich vor allem der Dateienübertragungsdienst SwissTransfer. Hiermit können kostenlos und ohne Anmeldung bis zu 50 GB an Dateien versendet werden. Die Dateien werden in der Schweiz bis zu 30 Tage gespeichert und es können bis zu 500 Übertragungen pro Tag vorgenommen werden. Zudem gibt es einen Passwortschutz und die Nutzenden können selbst den Zeitpunkt des Ablaufs der Dateien bestimmen. Von der Bedingung her funktioniert der Dienst genauso wie WeTransfer. Dateien werden hochgeladen, die eigene E-Mail-Adresse und die der empfangenen Person werden hinzugefügt und optional eine Nachricht ergänzt.

Eine weitere Alternative bietet HiDrive Share. Auch dieser Dienst funktioniert ähnlich wie WeTransfer, jedoch mit dem Vorteil, dass die Server des Anbietenden in Deutschland stehen und somit der DSGVO unterliegen. Es handelt sich ebenfalls um eine Web-App und es können 2 GB an Dateien pro Upload versendet werden.

Auch der englischsprachige Dienst sendanywhere eignet sich datenschutzrechtlich gesehen eher zum Versenden von Dateien. Die Anwendung kann über den Browser oder über die App für Android und iOS aufgerufen werden. Hier wird ein Zahlencode oder ein QR-Code generiert, welchen der*die Empfänger*in auf der Webseite eingibt, um den Download zu beginnen. Zu beachten ist, dass ein Code nur 10 Minuten gültig. Wird der Download nicht in dieser Zeit durchgeführt, müssen die Dateien erneut hochgeladen werden. Alternativ kann ein „Share-Link“ erstellt werden, welcher 48 Stunden gültig ist. Es gibt keine Begrenzung in der Anzahl und Größe der Dateien.

Wenn kein anderer Dienst genutzt werden soll, empfiehlt es sich, ein zusätzliches Verschlüsselungsverfahren einzusetzen, wie zum Beispiel die kostenlose Software 7-Zip. Dabei ist jedoch zu beachten, dass der*die Empfänger*in dieses Programm ebenfalls nutzen muss, um die Dateien zu entschlüsseln.