Schnäppchenangebote im Netz
Aktionstage oder -wochen, die Kund*innen mit Schnäppchen locken, sind im Handel Gang und Gäbe. Auch online locken Kampagnen wie der Cyber Monday oder der Black Friday mit Angeboten, die gerne als sensationell und einmalig präsentiert werden. Dabei werden nicht nur Erwachsene, sondern auch Heranwachsende mit potentiellen Schnäppchen konfrontiert, schließlich bewegen sie sich selbstverständlich im Internet und gelten als attraktive Zielgruppe.
Für kurze Zeit extrem günstig beworbene Produkte, beispielsweise aus dem Elektronik-, Mode- oder Beauty-Bereich, können gerade an Aktionstagen zur Kostenfalle für Jugendliche werden. Der Kaufdruck wird durch intensive Werbestrategien verstärkt. Zum Beispiel verändern sich die Angebote während der Cyber Week auf Amazon im Minutentakt, der Vorrat der Produkte ist begrenzt und an steigenden Prozentbalken lässt sich ablesen, wie viele bereits verkauft wurden. Die Angst, einmalige Rabatte zu verpassen, kann zu schnellen und nicht richtig durchdachten Käufen verleiten. Das kann vor allem bei trendigen Artikeln der Fall sein, die innerhalb der Peer Group für Anerkennung sorgen.
Falsche Schnäppchen erkennen
Zudem sind die angeblich enorm reduzierten Preise nicht immer so niedrig wie es scheinen mag. Das liegt daran, dass viele Online-Shops Rabatte auf die ursprüngliche, unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers geben. Sind Produkte jedoch schon eine Weile auf dem Markt, ist der tatsächliche Straßenpreis oft schon deutlich niedriger als diese ursprüngliche unverbindliche Preisempfehlung und der Rabatt des eigentlichen Marktpreises daher lange nicht so hoch. Aus diesem Grund sollte man vor dem Kauf eines potentiellen Schnäppchens eine Kontrollsuche auf Vergleichsportalen wie idealo.de, preis.de oder billiger.de durchführen. Somit lässt sich unter Umständen erkennen, dass ein Produkt in anderen Shops regulär für einen ähnlichen Preis angeboten wird wie das nur kurzfristig verfügbare, angebliche Schnäppchen.
Auch werden manchmal alte Modelle reduziert angeboten, die vom Hersteller bereits durch neue ersetzt worden – dies erkennt man aber nicht immer auf den ersten Blick. Daher lohnt sich auch hier eine gründlichere Recherche anstelle eines Blitzkaufs.
Kritisches Bewusstsein wecken
Im Umgang mit Jugendlichen ist es wichtig, über Werbestrategien im Allgemeinen sowie über Schnäppchenaktionen und Tricksereien von teilnehmenden Online-Shops zu sprechen und sie dabei zu unterstützen, ein kritisches Bewusstsein zu entwickeln. Jüngere Jugendliche und Kinder sollten generell stets mit ihren Eltern sprechen, bevor sie einen Kauf im Netz tätigen und gemeinsam mit ihnen die Dringlichkeit und Notwendigkeit abschätzen. Auf Webseiten und Anwendungen, bei denen Käufe getätigt und Schnäppchenangebote zur Verfügung stehen, sollten keine Zahlungsdaten hinterlegt werden, sodass ein unbedachter Blitzkauf von Heranwachsenden von vornherein ausgeschlossen werden kann.
Erstellt am 27.08.2019