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Ob zu Hause oder in der Schule – das Smartphone ist bei vielen Kindern und Jugendlichen zu einem täglichen Begleiter geworden. Das ermöglicht Heranwachsenden, schnell mit Gleichaltrigen zu kommunizieren und Fotos oder Videos auf Social Media Plattformen zu veröffentlichen. Dadurch entwickeln sich schnell neue und teilweise bedenkliche Trends. Dazu gehört das Phänomen „Happy Slapping“, welches vor allem auf dem Schulhof zu beobachten ist. Bei diesem fragwürdigen Trend handelt es sich um eine Form von Cybermobbing.

Was ist Happy Slapping?

Happy Slapping bedeutet übersetzt „fröhliches Schlagen“. Dabei wird eine Person, meist ohne jeglichen Grund, von einer Gruppe angegriffen. Zudem wird die Tat mit dem Smartphone aufgezeichnet und das Video auf Plattformen wie YouTube oder in den sozialen Netzwerken wie Facebook oder Instagram hochgeladen. Die Opfer sind dabei nicht nur körperlichen Angriffen ausgesetzt, sie werden auch durch die Verbreitung der Handyaufnahmen gedemütigt und bloßgestellt.

Vielen Jugendlichen ist allerdings nicht bewusst, dass es sich beim Happy Slapping um eine Straftat handelt. Durch die körperlichen Angriffe liegt beim Happy Slapping eine Körperverletzung vor. Auch die Zuschauer*innen können wegen unterlassener Hilfeleistung bestraft werden. Des Weiteren ist es verboten, Gewalttaten aufzunehmen und zu verbreiten. Deshalb müssen auch diejenigen, die die Videos weiterleiten, mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen.

Täter*innen suchen nach Anerkennung

Durch die Verbreitung der Videoaufnahmen wird eine große mediale Aufmerksamkeit erzeugt. Mit den Videos wollen die Täter*innen angeben und fühlen sich ihren Opfern gegenüber überlegen. Außerdem sehen sie in der Gewaltausübung eine Möglichkeit, Anerkennung in der Peer-Group zu erlangen. Einige Jugendliche handeln auch einfach aus Langeweile oder um Aggressionen oder Frust abzubauen.

Durch das Internet sind derartige problematische Inhalte für Kinder und Jugendliche leicht zugänglich. Daher sinkt auch bei den Videoproduzent*innen und Zusehenden die Hemmschwelle. Um dazu zu gehören, verbreiten sie die Inhalte weiter und denken dabei nicht daran, dass dies für die Betroffenen sehr erniedrigend ist.

Präventionsmaßnahmen gegen Happy Slapping

Sobald Bilder und Videos einmal online gestellt wurden, sind sie nur schwer zu kontrollieren.Sie können sich rasend schnell verbreiten, wodurch die Betroffenen weiteren verbalen Attacken ausgesetzt sind. Um bei Kindern und Jugendlichen ein Bewusstsein über die Auswirkungen von Happy Slapping zu schaffen, ist es wichtig, sich mit den Folgen auseinanderzusetzen. Eltern und pädagogische Fachkräfte sollten den Kindern mögliche Sanktionen aufzeigen und diese im Falle einer Straftat auch konsequent ausführen. Da Aspekte wie Gewaltverherrlichung, Extremismus oder Pornografie in Zusammenhang stehen, sollten auch diese Themen pädagogisch aufbereitet werden. In Schulen können zudem Regeln zum Handyumgang auf dem Schulhof aufgestellt werden.

Erstellt am 29.08.2019