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Dauer je nach verfügbarer Zeit mehrere Tage beziehungsweise Wochen bis Monate
Gruppengröße beliebig
Komplexität sehr hoch – die Erstellung von Audio-Podcasts erfordert viel Zeit, Fachwissen und Organisationsaufwand
Altersempfehlung ab 9 Jahren (je jünger die Teilnehmenden sind, desto mehr Unterstützung benötigen sie)

Kinder und Jugendliche erstellen Audio-Podcast zu Themen, die sie bewegen.

Material

  • Aufnahmestudio, alternativ professionelle Aufnahmegeräte mit Kopfhörern
  • Je nach Phase weiteres Material, beispielsweise Tablets oder PCs zur Recherche

Beschreibung der Methode

Die Erstellung von Audio-Podcasts erfordert viel Zeit, Geduld und Motivation vonseiten der Teilnehmenden. Die Produktion erstreckt sich über mehrere Wochen, erfordert je nach Alter und Erfahrung der Teilnehmenden mehr oder weniger Unterstützung von pädagogischen Fachkräften mit Know-How im Bereich Audiomedien und umfasst mehrere Phasen, die teilweise auch einen hohen organisatorischen Aufwand mit sich bringen.

Am Anfang erhalten die Schüler*innen eine Einführung in das Thema audiovisuelle Medien, dabei werden Fragen wie „Was ist ein Podcast?“ oder „Wie ist ein Podcast aufgebaut?“ behandelt. Daraufhin geht es an die Planung der Audio-Podcasts. Die Teilnehmenden machen sich grundsätzliche Gedanken zu Themenfeldern, die sie interessieren und bewegen. Hierbei können sie sich kreativ ausleben, es sollte keine „Tabu-Themen“ geben, die von vornherein ausgeschlossen werden. Im nächsten Schritt tun sich Teilnehmende mit ähnlichen Interessen zu Kleingruppen zusammen, die Größe der Gruppen kann je nach Anzahl der Teilnehmenden variiert werden. Grundsätzlich ist auch Einzelarbeit möglich, allerdings werden dann keine Kompetenzen wie Teamfähigkeit gefördert. Zudem leben Podcasts von der Interaktion mit anderen und zeichnen sich durch lockere Gespräche wie unter Freunden aus – die Zusammenarbeit mehrerer Teilnehmender ist daher sinnvoll.

Als Nächstes werden aus den Feldern, die für die Schüler*innen von Interesse sind, konkrete Themen entwickelt. Um Ideen hierfür zu finden, ist Recherchezeit nötig, sodass die Teilnehmenden ihr Wissen zu den jeweiligen Feldern erweitern können und auf Hintergründe, Chancen und Probleme stoßen. Bei der Entwicklung der konkreten Themen können Arbeitsblätter und eine Redaktionskonferenz helfen.

Haben sich alle Gruppen auf ein Thema festgelegt, sollten sie erneut reichlich Recherchezeit haben, um noch mehr Wissen zum Thema zu sammeln und mögliche Interviewpartner*innen zu finden. Der Organisationsaufwand der nächsten Schritte ist hoch – Interviewpartner*innen werden ausfindig gemacht, angeschrieben und es werden Interviewtermine vereinbart. Die Interviewfragen müssen ebenfalls gründlich vorbereitet werden, was viel Wissen zum Thema sowie zum/zur Gesprächspartner*in selbst erfordert. Je nach Vorerfahrung und Alter der Teilnehmenden benötigen diese Unterstützung, zum Beispiel bei der Frage, wie man überhaupt Kontakt zu möglichen Interviewpartner*innen aufnimmt und wie man sich in Interviewsituationen verhält. Solche Aspekte können je nach Umfang des Projektes mehr oder weniger intensiv vorbereitet werden. Beispielsweise lassen sich Interviewsituationen und Fragetypen, also offene und geschlossene Fragen, zuvor einüben.

Für das Interview steht bestenfalls ein Aufnahmestudio zur Verfügung, alternativ kann das Gespräch auch mit einem Aufnahmegerät aufgezeichnet werden – dieses sollte allerdings hochwertig sein, damit eine hohe Soundqualität gewährleistet wird.
Unter Umständen kann auch auf externe Interviewpartner verzichtet werden und das Gespräch lediglich zwischen den Mitgliedern der Gruppe geführt werden.

Die Aufnahme des eigentlichen Podcasts benötigt reichlich Recherche- und Vorbereitungszeit. Es ist sinnvoll, dass die Teilnehmenden sich im Vorfeld in zwanglosen Übungen schon einmal gegenseitig aufnehmen, um ein Gefühl für ihre Sprache und Stimme in Audio-Beiträgen zu entwickeln. Der Podcast kann zuvor ausformuliert werden – dann klingt er allerdings schnell wie abgelesen oder auswendig gelernt – oder lediglich anhand kurzer Stichpunkte geführt werden. Dies erfordert jedoch mehr Selbstbewusstsein und Sprechkompetenz der Gruppenmitglieder. Die Entscheidung sollte daher von der konkreten Gruppe und den Wünschen der Teilnehmenden abhängig gemacht werden.

Stärken der Methode

Die Erstellung von Audio-Podcasts stärkt die Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen und kann zu einem besseren Selbstwertgefühl beitragen. Einen eigenen Podcast samt Interview zu erstellen und diesen womöglich im Radio oder im Internet zu hören, kann ein Gefühl von Stolz und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten wecken. Zudem erhalten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich zu Themen zu äußern, die sie bewegen. So haben sie das Gefühl, gehört zu werden und eine eigene Position vertreten zu können. Auch Team- und Organisationsfähigkeit werden gestärkt.

Tipps und Hinweise

Aufgrund der Komplexität sowie des hohen organisatorischen und zeitlichen Aufwands eignet sich die Produktion von Audio-Podcasts besonders für längerfristige Projekte wie beispielsweise einer Jugendredaktion, die über ein ganzes Schuljahr hinweg stattfindet. Ein Beispiel hierfür ist die webhelm Jugendredaktion.

Erstellt am 30.10.2019