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Jugendliche nutzen täglich Social Media Angebote, um Nachrichten zu verschicken, Fotos anzusehen oder um sich mit Gleichaltrigen auszutauschen. Die Auswahl an sozialen Netzwerken ist mittlerweile sehr groß und es gibt viele Plattformen, auf denen Jugendliche neue Kontakte knüpfen und sich über Interessen und Hobbies austauschen können. Besonders beliebt sind dabei Plattformen wie Facebook, YouTube oder Instagram. Dabei sind die Nutzungsmöglichkeiten sehr unterschiedlich. Viele Jugendliche möchten sich nur Fotos anschauen oder lesen, was andere Nutzer*innen zu einem Thema schreiben. Einige Jugendliche möchten sich auch selbst beteiligen und nehmen aktiv an Diskussionen teil. Ein Hauptgrund, warum Jugendliche aber Social Media Angebote nutzen ist, dass sie mit anderen Personen kommunizieren und neue Freundschaften schließen können.

Neben den populären sozialen Netzwerken gibt es auch kleinere Freundschaftsseiten und Online-Communities, auf denen Jugendliche neue Kontakte knüpfen können.

Knuddels

Knuddels ist eine Online-Community für Jugendliche ab 14 Jahren. Das Durchschnittsalter der Mitglieder liegt bei 14 bis 25 Jahren. Nutzer*innen können in sieben verschiedenen Kategorien Chaträume besuchen, um dort mit anderen Mitgliedern zu kommunizieren und sich auszutauschen. Neben dem Chatten können die Nutzer*innen auch an Spielen und Wettbewerben teilnehmen. Um bei Knuddels chatten zu können, müssen sich die User*innen registrieren. Allerdings sind nur die Angaben von Alter und Geschlecht und einem Nicknamen mit einem Passwort notwendig. Dies hat den Nachteil, dass die Chaträume sehr anonym sind und Jugendliche nicht genau wissen, wer sich hinter dem Nicknamen verbirgt. Dies kann zur Folge haben, dass Erwachsene die Plattform nutzen, um Kontakt zu minderjährigen Personen aufzubauen. Trotz der Moderator*innen in den Chats kann es immer zu Belästigungen oder Mobbing kommen.

MeinVZ

Bis vor einigen Jahren zählte SchülerVZ, welches im Jahr 2013 eingestellt wurde, zu den beliebtesten Netzwerken für Jugendliche. Aktuell gibt es noch die Netzwerke StudiVZ, welches sich an Studierende richtet, und MeinVZ, welches für Nicht-Studierende entwickelt wurde. Wer sich bei MeinVZ anmelden möchte, muss über eine gültige E-Mail-Adresse verfügen. Bei der Registrierung müssen User*innen ihren vollständigen Namen, ihr Geschlecht und das Geburtsdatum sowie den Wohnort angeben. Anschließend können die Nutzer*innen ein Profil mit Angaben zum Berufsstatus, Bildungsstatus oder ihren Hobbys anlegen. Außerdem können Mitglieder Fotoalben erstellen, Fotos hochladen und einer gewissen Anzahl an Gruppen mit Diskussionsforen beitreten. Bei MeinVZ gibt es zudem einige Funktionen, die sich auch bei Facebook wiederspiegeln. So werden zum Beispiel Verbindungen zwischen registrierten Mitgliedern angezeigt. Dies ähnelt der Anzeige von „gemeinsamen Freunden“ bei Facebook. Eine weitere beliebte Funktion ist die Aktion des Gruschelns (Kombination aus grüßen und kuscheln). Das Gruscheln ist an das „Anstupsen“ bei Facebook angelehnt. Private Daten können ebenfalls wie bei Facebook in den Privatsphäre-Einstellungen nur für Freund*innen sichtbar gemacht werden.

Jappy

Jappy ist eine Plattform, die sich an Jugendliche ab 14 Jahren richtet. Allerdings wird das Alter nicht durch Jappy überprüft. Dennoch gibt es einen Kontaktfilter, der automatisch bei der Anmeldung von Nutzer*innen zwischen 14 und 18 Jahren aktiviert wird. Dadurch können minderjährige Personen nur von Mitgliedern im Alter von 12 bis 20 Jahren kontaktiert werden. Bei der Registrierung müssen die Nutzer*innen einen Nicknamen angeben. Zusätzlich wird nach dem Vornamen gefragt, der allerdings nur auf Wunsch angezeigt wird. Ansonsten können sich die User*innen wie bei Knuddels anonym in der Community bewegen. Dies hat wieder den Nachteil, dass Jugendliche nie genau wissen können, mit wem sie gerade chatten. Die Mitglieder der Online-Community können ein eigenes Profil mit Bildern und Texten erstellen und eine Flirtoption aktivieren. Außerdem stehen ihnen Gruppen, Gästebücher oder ein Mailsystem zur Verfügung.

Habbo

Habbo, oder auch Habbo Hotel, ist ebenfalls eine Online-Community für Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren. Ähnlich wie bei Knuddels werden auch hier Chat und Online-Spiel miteinander verbunden. Die Nutzer*innen erstellen eine virtuelle Figur (Habbo) und können die verschiedenen Räume eines virtuellen Hotels betreten. Dort können sie mit Leuten chatten, sich um virtuelle Haustiere kümmern oder eigene Räume einrichten. Bei Habbo wird ebenfalls anonym gechattet und gespielt. Somit wissen die Jugendlichen auch hier nicht, wer sich hinter den Nicknamen verbirgt. Habbo wird zwar von Moderator*innen betreut, allerdings werden Leute, die gegen die Regeln verstoßen, nur für eine gewisse Zeit gesperrt.

 

Worauf bei Online-Communities geachtet werden sollte:

Social Media und Online-Communities gehören zum Alltag von Kindern und Jugendlichen. Für sie ist es wichtig, bestehende soziale Kontakte zu pflegen, neue Leute kennenzulernen und Informationen auszutauschen. Dennoch sollten Kinder und Jugendliche fremden Personen in den Netzwerkgemeinschaften nicht zu schnell vertrauen und persönliche Daten bedenkenlos weitergeben. Zudem sollte das Profil nur für Freunde sichtbar gemacht und Privatsphäre-Einstellungen vorgenommen werden. Außerdem sollte den Kindern und Jugendlichen bewusst gemacht werden, keine persönlichen Informationen und Fotos zu verschicken. Gerade in anonymen Communities kann es schnell zu Cyber-Grooming oder Cyber-Mobbing kommen.

Erstellt am 11.04.2019