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Nicht nur im realen Leben, sondern auch im Internet versuchen extremistische Gruppierungen ihre Ideologien zu verbreiten und neue Mitglieder zu gewinnen. Dabei haben sie es vor allem auf Jugendliche abgesehen. Da diese besonders medienaffin sind, nutzen Extremisten verstärkt Social Media Angebote und Videoplattformen für ihre Propaganda- und Radikalisierungszwecke.

Die Verbreitung und Verwendung von Propagandamitteln ist in Deutschland verboten. Auch volksverhetzende Äußerungen und die Leugnung des nationalsozialistischen Völkermordes ist strafbar. Daher werden viele extremistische Angebote, Webseiten und andere Internetdienste anonym aus dem Ausland betrieben. Im Netz sind dabei überwiegend rechtsextreme und islamistische Strömungen aktiv.

Internetnutzung durch rechtsextreme Gruppierungen

Rechtsextreme Gruppen nutzen Social Media Plattformen wie Facebook und Twitter oder Musik- und Videoplattformen wie YouTube, um viele Menschen zu erreichen, neue Kontakte zu knüpfen oder sich mit anderen auszutauschen. Über das Netz bewerben sie außerdem ihre Aktionen und verbreiten ihre Ideologien, indem sie sozial Schwache, Menschen mit einer Behinderung oder einer anderen Sexualität ablehnen, abwerten und beleidigen. Außerdem verbreiten sie rassistische Hetze gegen Flüchtlinge. Sie nutzen zudem Webseiten, Foren und Chats, um neue Mitglieder zu bewerben. Durch die Kommunikations- und Interaktionsmöglichkeiten, die das Netz bietet, bleiben rechtsextremistische Gruppierungen meist anonym.

Die multimediale Aufbereitung von Webseiten oder anderen Internetdiensten orientiert sich sehr stark an den Interessen von Jugendlichen. So sind die Webseiten sehr professionell aufgebaut, es gibt viele Bilder und Videos und auch die Ausdrucksweise soll Heranwachsende ansprechen.

Rechtsextremistische Inhalte

Da Videoportale bei Jugendlichen sehr beliebt sind, spielen sie eine wichtige Rolle bei der Verbreitung von rechtsextremistischen Ideologien. Über Musik- und Videoportale werden Propaganda-Filme oder Musikvideos von rechtsextremen Bands verbreitet.

Um ein breites Spektrum zu bedienen, sind die Internetseiten mit vielen bunten Bildern, Videos und Musik versehen. Extremistische Gruppierungen liefern ein kreatives Angebot, um möglichst viele und vor allem junge Menschen zu erreichen. Dabei sprechen sie auch eher unverdächtige Themen wie Tierschutz oder den Umgang mit Sexualstraftätern an. So versuchen sie Menschen mit ähnlichen Meinungen zu unverdächtigen Themen für ihre politischen Zwecke zu gewinnen.

Was tun bei Hass im Netz?

Kinder und Jugendliche wachsen mit Medien auf, sie prägen ihr Verhalten und beeinflussen ihre Einstellungen. Daher versuchen auch Extremisten über das Internet die Interessen von Jugendlichen gezielt aufzugreifen. Durch eine moderne und jugendliche Aufmachung ihrer Webseiten und Social Media-Kanäle sollen möglichst viele neue Mitglieder überzeugt und gewonnen werden.

Das Streben nach Anerkennung und Zugehörigkeit spielt im Jugendalter eine wichtige Rolle. Deshalb können die Angebote dieser Gruppierungen besonders anziehend wirken. Außerdem ist die Hemmschwelle im Internet viel geringer als im realen Leben. Im Netz können sie meist ohne Konsequenzen anonym kommunizieren und agieren.

Infolgedessen sollten Kinder und Jugendliche schon früh über Hass im Netz aufgeklärt und ein respektvoller Umgang gepflegt werden. Dazu gehört, dass sie auch für rechtsextremistische Inhalte sensibilisiert werden. Eltern sollten mit ihren Kindern darüber sprechen, warum ein Beitrag menschenverachtend ist. Wer in Foren und Chats unterwegs ist, sollte unangebrachte Kommentare, Videos oder Bilder ignorieren und die Inhalte dem Webseitenbetreibenden melden. Auch bei Beschwerdestellen wie jugendschutz.net oder hass-im-netz.info können unzulässige Inhalte und Verstöße gemeldet werden. Auf no-hate-speech.de gibt es eine Sammlung von Bildern, mit denen man auf Hass im Netz antworten kann, damit er nicht unkommentiert bleibt.

Erstellt am 02.11.2018