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Die BigBrotherAwards wurden 1998 von der Menschenrechtsorganisation Privacy International ins Leben gerufen und erstmals in Großbritannien übergeben. In Deutschland werden die BigBrotherAwards seit dem Jahr 2000 jährlich verliehen. Preisträger*innen sind Unternehmen, Organisationen oder Personen, die in besonderer Weise die Privatsphäre von Menschen verletzt und persönliche Daten an Dritte weitergeleitet haben.

Der Name BigBrotherAward ist auf den Roman Dystopie »1984« von George Orwell zurückzuführen und ist eine Anspielung auf die Figur des Großen Bruders (Big Brother). Dort beschreibt der englische Schriftsteller das Leben in einem fiktiven totalitären Überwachungsstaat.

Die „Oscars für Überwachung“

Organisiert und ausgerichtet werden die Negativpreise für Verstöße gegen den Datenschutz von dem Bielefelder Verein Digitalcourage, welcher sich seit 1987 für Grundrechte und Datenschutz und gegen die Verdatung der Demokratie einsetzt.
Die „Oscars für Überwachung“ (Le Monde) werden in sechs Kategorien vergeben: Arbeitswelt, PR & Marketing, Technik, Verwaltung, Verbraucherschutz und Politik.
Ziel der Preisverleihung ist es die schlimmsten Datenschutzsünder der Öffentlichkeit zu präsentieren und auf die Datenschutzproblematik aufmerksam zu machen.

Eine Trophäe, die niemand will

Die Gewinner*innen bekommen jährlich eine Trophäe verliehen – eine Tonfigur, welche kein Gesicht besitzt und auch alle anderen körperlichen Details wie Arme oder Beine nur angedeutet sind. Eine Glasplatte mit einem Hexadezimalcode durchschneidet die Figur längs. Die Statue soll Orwells totalitären Staat und die brutale Unterdrückung symbolisieren.
Entschlüsselt man den Code auf der Glasplatte erkennt man eine Textstelle aus Aldous Huxleys Roman „Schöne neue Welt: die Beschreibung der Schlafschule“. In seinem Roman beschreibt er die Welt als eine konsequent verwirklichte Wohlstandsgesellschaft, in der alle Menschen in Luxus leben. Dabei sind allerdings Freiheit, Humanität und Individualität auf der Strecke geblieben.

Das Projekt ist mittlerweile international vertreten: In bisher 19 Ländern wurden fragwürdige Praktiken mit den BigBrotherAwards ausgezeichnet.

Erstellt am 26.04.2018