Anonymisierte (Gruppen-)Fotos
In Kleingruppen fotografieren sich die Kinder gegenseitig so, dass sie zwar zu sehen sind, aber für Fremde nicht eindeutig identifizierbar sind
Technik und Material
- Tablets/Kameras/Handys zum Fotografieren
- Beamer/Tablets für die Präsentation
- Zensurutensilien wie verspiegelte Sonnenbrillen/Perücken
Mithilfe dieser Methode wird das zuvor erläuterte Thema „Das Recht am eigenen Bild“ spielerisch intensiviert. Das Recht am eigenen Bild bedeutet, dass Bilder von Personen nur veröffentlicht werden dürfen, wenn die abgebildete Person damit einverstanden ist. Es gibt allerdings einige Ausnahmefälle: Bilder von großen Menschenmengen dürfen ohne das Einverständnis der einzelnen Personen publiziert werden. Außerdem dürfen Bilder veröffentlicht werden, wenn die Person auf dem Bild nicht identifizierbar ist. Das ist beispielsweise möglich, indem sie von hinten fotografiert wird und somit ihr Gesicht nicht zu sehen ist. Oder aber indem ihr Gesicht durch verschiedene Hilfsmittel unkenntlich gemacht wird. Hier setzt die Methode an.
Ziel der Methode ist es, dass die teilnehmenden Kinder Bilder produzieren, die sie veröffentlichen könnten, ohne sich um das Recht am eigenen Bild sorgen zu müssen. Die Methode dient als humorvoller Ansatz, um das Thema zu verinnerlichen. Um auf den Bildern unkenntlich zu sein, können sich die Kinder beispielsweise hinter bereitgestellten Zensurmaterialien wie etwa einer verspiegelten Brille oder einer Perücke „verstecken“. Oder aber sie zensieren sich gegenseitig, indem sie ihre Hände oder ähnliche Gegenstände vor ihrem Gesicht platzieren. Auch kleine Gegenstände wie beispielsweise ein Bleistift können als Zensurmittel verwendet werden, wenn man perspektivisch fotografiert und Nähe und Distanz zu und von Objekten beachtet. Dadurch werden den Kindern bereits erste Grundlagen der Fotografie vermittelt und ein fantasievoller Umgang mit der Kamera gefördert.
Nach dem praktischen Teil haben die Kinder die Möglichkeit, ihre Lieblingsfotos auszuwählen und der Klasse zu präsentieren. So bekommen sie Inspiration und Feedback von ihren Klassenkamerad*innen.
Stärken der Methode
Mithilfe der Methode wird die eher trockene Thematik rund um Bildrechte auch für jüngere Kinder greifbar. Gemeinsam können sie ausprobieren, wann sie auf Bildern tatsächlich nicht erkennbar sind und wie viele Möglichkeiten es gibt, um auf Bildern anonym zu erscheinen. Damit werden die Kinder darin geschult, die eigene Privatsphäre und die von anderen auch online zu berücksichtigen. Auch ihre Medienkompetenz wird mithilfe der Methode gefördert.
Tipps und Hinweise
Eine Person gilt rechtlich als erkennbar, wenn Freunde oder Bekannte sie anhand markanter Eigenschaften auf einem Bild identifizieren können. Der bekannte schwarze Balken über den Augen reicht also in vielen Fällen nicht aus. Auch ein Leberfleck, eine einzigartige Zahnlücke oder ähnliches können eine Person erkennbar machen.
Erstellt am 06.05.2019